Ende September soll die 100. Ariane 5-Mission starten. 244 Nutzlastverkleidungen lieferte Ruag Space bisher für den europäischen Industrie-Hauptauftragnehmer ArianeGroup und wird auch jene für die geplante neue Rakete Ariane 6 herstellen.
Mit bis zu 17 Metern Länge macht eine Nutzlastverkleidung (Fairing) rund ein Drittel der Gesamtlänge einer Ariane 5-Trägerrakete aus. Die Nutzlastverkleidungen für die europäische Ariane 5-Trägerrakete kommen aus der Schweiz und werden von Ruag Space in Emmen gefertigt. Die Verkleidung befindet sich auf dem oberen Teil der Rakete und besteht aus zwei Halbschalen aus Karbonfaser-Verbundwerkstoffen, die sich im All teilen. Diese Halbschalen schützen die Nutzlast – meistens Satelliten – vor Umwelteinflüssen während des Starts und des Fluges durch die Erdatmosphäre. In rund 120 km Flughöhe werden die Halbschalen in einem präzise kontrolliertem Prozess aufgeklappt und von der Rakete getrennt.
Äußeres und Inneres der Rakete von Ruag
Ruag Space liefert seit den 1970er-Jahren Nutzlastverkleidungen für europäische Trägerraketenprogramme wie Ariane und Vega und entwickelt zurzeit auch die Verkleidung für die zukünftige Ariane 6-Rakete. „Wenn man sich die Raketenstruktur anschaut, ist es das komplette obere Drittel, das in der Schweiz hergestellt wird. Damit spielt unser Land in der europäischen Raumfahrt schon eine wesentliche Rolle“, sagt Peter Guggenbach, CEO Ruag Space.
Beim geplanten Start am 25. September werden neben der Nutzlastverkleidung auch Elektronik-Produkte von Ruag Space an Bord sein: die Schweizer liefern nämlich aus ihrem schwedischen Standort auch den On-Board-Computer, sozusagen das „Gehirn“ der Rakete, sowie die Telemetrie-Antenne. Auf den Bildern die Herstellung von Ariane 5-Nutzlastverkleidungen in Emmen und der Start einer Ariane 5-Trägerrakete in Kourou (Französisch-Guyana) am 25. Juli 2018 mit vier Galileo-Satelliten an Bord.