Die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Frankfurt will für Flugbegleiter eine Aufstiegsqualifizierung im Servicebereich auf Fachberater-Niveau entwickeln. Damit kann sich das Kabinenpersonal künftig zum „Fachberater für Servicemanagement“ mit IHK-Abschluss weiterbilden. In einer Abschlussprüfung stellen die Kandidaten künftig ihre Kompetenzen im Servicemanagement, in Kommunikation und Konfliktmanagement, ihre betriebswirtschaftliche Handelsfähigkeit sowie Organisations- und Führungsqualitäten unter Beweis. Damit erweitern sich auch die Berufsmöglichkeiten von ausgebildeten Flugbegleitern.
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) begrüßte die Entscheidung. „Wir haben seit Gründung der UFO versucht ein anerkanntes Berufsbild zu etablieren. Jahrzehntelang haben sich die Arbeitgeber geweigert dieses Thema anzugehen. Mit der gestrigen Entscheidung ist es uns nun gelungen, ein Gründungsziel der UFO in die Tat umzusetzen. Die Berufsausbildung wird es Flugbegleitern einfacher machen, zwischen den Airlines zu wechseln und auf dem Arbeitsmarkt attraktive Karriereoptionen zu erhalten“, so Sylvia De la Cruz, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands und Verhandlungsführerin zum Thema Berufsbild für die UFO.
Die Grundlagen dieser Qualifizierung hatten UFO und Lufthansa in der Schlichtung von Matthias Platzeck geschaffen. Lufthansa wird damit „launching customer“. Die konkrete Einführung der Fortbildung einschließlich betrieblicher Ausbildungselemente wird in den kommenden Wochen weiter ausgearbeitet und noch dieses Jahr den Kollegen angeboten. Lufthansa unterstützt die „Azubis“ mit Freistellungen für die Ausbildung und für UFO-Mitglieder gibt es obendrein einen Ausbildungskostenzuschuss.
Berufsmöglichkeit außerhalt der Kabine
„Dieser Erfolg ist ein Meilenstein für unseren Beruf. Eines der wichtigen Ergebnisse aus der letzten Schlichtung ist der Abschluss zum Berufsbild Kabine. Dessen Weiterentwicklung geht durch den Beschluss der IHK in die nächste Runde. Es bleibt noch viel Arbeit, doch die wichtigsten Entscheidungen sind getroffen und wir freuen uns auf die Umsetzung. Wir sind uns sicher, dass sich weitere Airlines dieser Bildungsoffensive anschließen“, so De la Cruz weiter.
Mit dem Fortbildungsprofil verbessert sich nicht nur die Stellung der Kabine insgesamt, sondern auch das Ansehen der beruflichen Tätigkeit deutlich. Darüber hinaus eröffnet sich für die Kolleginnen und Kollegen mit diesem Abschluss auch eine berufliche Perspektive außerhalb der reinen Flugbegleitertätigkeit, erläutert Christoph Drescher, UFO-Vorstand für Berufspolitik.
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