Die Flughafen-Wien-Gruppe profitiert auch im ersten Quartal 2016 von einem guten Geschäftsverlauf, begünstigt durch die als Folge der Anteilsaufstockung erforderlichen Neubewertung der Malta-Beteiligung. Die akuten Krisen hinterlassen aber auch im Flugverkehr ihre Spuren und erschweren das Marktumfeld für Fluglinien und Flughäfen enorm. Verunsicherung durch Terrorakte verständlich ändern nichts an der Tatsache, dass der Luftverkehr immer noch das sicherste Transportmittel ist, die Menschen sollten sich also ihre wohlverdienten Urlaubspläne nicht von übertriebenen Befürchtungen vermiesen lassen, erläuterte Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
„Die ersten drei Monate brachten, begünstigt auch durch den Schalttag und frühere Ostern, mehr Passagiere für den Flughafen Wien und zahlreiche neue Flugangebote für heuer stehen bereits fest. Positiv hervorzuheben ist dabei das starke Wachstum des Low Cost-Segments am Standort Wien. Auch wenn die Entwicklungen der letzten Monate, wie die Krisensituation in Russland, die Ereignisse in Paris und Brüssel sowie das damit einhergehende verhaltene Buchungsverhalten bei einigen Destinationen, wie Türkei, Griechenland, Ägypten und Belgien die Luftfahrt allgemein treffen und auch nicht am Flughafen Wien vorbeigehen, so sind wir aus heutiger Sicht optimistisch, die Verkehrsprognose für 2016 einhalten zu können.“, stellt Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, fest.
Flughafen Wien: Passagierwachstum
In Wien verzeichnete der Flughafen von Januar bis März 2016 ein Passagierwachstum von 2,3 Prozent auf 4.399.376 Passagiere gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wesentliche Treiber dafür waren das starke Wachstum von easyJet und Eurowings, die ihre Präsenz am Standort Wien stark ausbauen. Die Anzahl der Lokalpassagiere stieg im ersten Quartal 2016 um 4,3 Prozent, die Anzahl der Transferpassagiere sank um 3,3 Prozent. Nach Westeuropa stieg das Passagieraufkommen um 3,9 Prozent, während die Passagieranzahl nach Osteuropa aufgrund der Krisensituation in Russland um 6,7 Prozent zurückging. Erweiterungen des Flugangebotes, sowie ein höherer Sitzladefaktor führten im ersten Quartal 2016 zu einem Passagierplus von 1,1 Prozent in den Nahen und Mittleren Osten und das Passagieraufkommen nach Nordamerika verzeichnete einen starken Anstieg um 17,2 Prozent durch die Neuaufnahme der Destination Miami durch Austrian Airlines.
Das Passagieraufkommen in den Fernen Osten war aufgrund von Kapazitätsreduktionen mit minus 1,6 Prozent rückläufig und nach Afrika gingen die Passagierzahlen aufgrund der politisch instabilen Lage im nordafrikanischen Raum um 15,9 Prozent zurück.
Die Flugbewegungen gingen von Januar bis März 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit minus 1,7 Prozent auf 48.830 Starts und Landungen leicht zurück. Die durchschnittliche Auslastung (Sitzladefaktor) ging in den ersten drei Monaten 2016 von 67,7 Prozent auf 66,8 Prozent zurück. Das Frachtaufkommen hingegen stieg im selben Zeitraum um 2,0 Prozent auf 64.548 Tonnen (Luftfahrt und Trucking) an.
Geschäftsentwicklung in Malta und Kosice
Die Auslandsbeteiligungen Malta und Kosice entwickeln sich weiterhin gut. Mit über 800.000 Passagieren (+15,5 Prozent) verzeichnete der Flughafen Malta in den ersten drei Monaten ein hohes Wachstum. Auch der Flughafen Kosice konnte im gleichen Zeitraum ein Passagierplus von 30,6 Prozent auf 70.937 Reisende vermelden.
Verbesserungen bei den Finanzkennzahlen
Unterstützt vom Passagierwachstum und höheren Handling-Erträgen sind die Umsatzerlöse um 1,4 Prozent auf 142,7 Mio. Euro gestiegen. Mit Abschluss der Anteilsaufstockung des Flughafen Wien an der Beteiligung Malta und dem Closing am 30. März 2016 wurde die Beteiligung neu bewertet und wird ab Ende des ersten Quartals 2016 im Konzernabschluss der Flughafen-Wien-Gruppe vollkonsolidiert. Dadurch verbesserten sich das EBITDA auf 108,6 Mio. Euro (plus 97,0 Prozent), das EBIT auf 76,3 Mio. Euro (plus 231,2 Prozent) und das Nettoergebnis um 52,5 Mio. Euro bzw. 373,9 Prozent auf 66,6 Mio. Euro Bereinigt um diesen Einmaleffekt in Höhe von 51,8 Mio. Euro betragen das EBITDA 56,8 Mio. Euro (+3,0 Prozent zu Q1/2015 angepasst: 55,1 Mio. Euro), das EBIT 24,5 Mio. Euro (+6,3 Prozent zu Q1/2015 angepasst: 23,1 Mio. Euro und das Nettoergebnis 14,8 Mio. Euro (+5,0 Prozent zu Q1/2015: 14,1 Mio. Euro), die Nettoverschuldung sank weiter auf 432,4 Mio. Euro
Starker Free-Cashflow-Anstieg
Der Free-Cashflow stieg stark auf 95,8 Mio. Euro (Q1/2015: 13,6 Mio. Euro, +606,7 Prozent), bereinigt um den Malta-Konsolidierungseffekt auf 49,9 Mio. Euro (übernommene liquide Mittel aus der Vollkonsolidierung) aufgrund der Zahlung aus einem Finanzierungsleasingvertrag.
Finanz- und Verkehrs-Guidance bestätigt
Die Finanz- und Verkehrs-Guidance für 2016 werden bestätigt. Bei der Verkehrseinschätzung für das Jahr 2016 rechnet der Flughafen Wien weiterhin mit einem Passagierwachstum zwischen 0 und 2 Prozent und einer flachen Entwicklung der Flugbewegungen zwischen minus 1 und 0 Prozent für den Standort Wien.
Entwicklung in den Segmenten
Aufgrund der guten Verkehrsentwicklung stiegen die Umsätze des Segments Airport im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 74,0 Mio. Euro Das EBIT verbesserte sich dadurch im Q1/2016 auf 4,3 Mio. Euro (Q1/2015: 1,7 Mio. Euro) Das Segment Handling verzeichnete einen Anstieg der Umsatzerlöse um 1,7 Prozent auf 35,8 Mio. Euro Dabei wurde ein Segment-EBIT von 0,1 Mio. Euro (Q1/2015: 1,7 Mio.) erwirtschaftet. Darin sind auch die Sicherheitsdienstleistungen der VIAS sowie die Abfertigungsdienstleistungen der Vienna Aircraft Handling (VAH) enthalten.
Im Segment Retail & Properties ging der Umsatz im ersten Quartal 2016 aufgrund geringerer Mieterlöse durch einen Sondereffekt (Abbildung eines Finanzierungsleasingvertrages), einem positiven Einmaleffekt im Vorjahr und einer verhaltenen Entwicklung bei Parken und Retail um 7,7 Prozent auf 28,5 Mio. Euro zurück. Das EBIT betrug 15,5 Mio. Euro (Q1/2015: 16,6 Mio. Euro). Die Umsätze der Sonstigen Segmente stiegen um 19,0 Prozent auf 4,5 Mio. Euro, das Segment-EBIT stieg als Folge der Malta Neubewertung auf 56,4 Mio. Euro Mit Closing vom 30. März 2016 wurden außerdem die Beteiligungen am Flughafen Malta in den Vollkonsolidierungskreis der Flughafen-Wien-Gruppe aufgenommen, weshalb die Ergebnisse ab dem zweiten Quartal 2016 als Segment Malta dargestellt werden.
Investitionen
Von den insgesamt 11,8 Mio. Euro Investitionen (ohne Unternehmenserwerbe) im ersten Quartal 2016 entfielen 1,9 Mio. Euro auf Investitionen im Zusammenhang mit der 3. Piste,
1,4 Mio. Euro auf Investitionen in das Pistensystem 11/29, sowie 0,8 Mio. Euro auf einen neuen Leitrechner für die Gepäckförderanlage. Für das Gesamtjahr 2016 sind Investitionen in der Höhe von rund 95 Mio. Euro vorgesehen (ohne Sondereffekte Malta).
Aus dem Erwerb der Konzerngesellschaften im Zusammenhang mit dem Flughafen Malta wurden auf vorläufiger Basis folgende Werte in die Konzernbilanz übernommen: 61,3 Mio. Euro für Geschäfts- bzw. Firmenwert, 0,9 Mio. Euro für immaterielle Vermögenswerte und 363,8 Mio. Euro für Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.
Verkehrsentwicklung im April 2016: Flughafen-Wien-Gruppe verzeichnete im April 2,3 Mio. Passagiere, leichtes Minus von 1,5 Prozent, kumuliert Januar bis April +2,5 Prozent
Der Flughafen Wien inklusive seiner Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice verzeichnete mit insgesamt 2,3 Mio. Passagieren im April 2016 einen leichten Rückgang von 1,5 Prozent gegenüber April 2015. Kumuliert von Januar bis April 2016 stieg das Passagieraufkommen allerdings um 2,5 Prozent auf 7,6 Mio. Reisende.
Flughafen Wien im April 2016: Passagierrückgang von -3,4 Prozent, starkes Plus in Malta (+5,7 Prozent) und Kosice (+33,5 Prozent), erfreulich starkes Frachtwachstum (+8,9 Prozent)
Am Flughafen Wien ging das Passagieraufkommen im April 2016 um 3,4 Prozent gegenüber dem April des Vorjahres auf 1.850.605 Reisende zurück. Der Grund dafür sind vor allem der – anders als im April 2015 – heuer in den März gefallene Osterreiseverkehr, Kapazitätsreduktionen bei Fluglinien, die Folgen der Terrorakte in Brüssel, die Krisensituationen in Russland und im Nahen und Mittleren Osten, sowie ein allgemein zurückhaltendes Buchungsverhalten und Kapazitätsreduktionen bei Urlaubsdestinationen, wie Türkei, Ägypten, Tunesien und Griechenland. Die Anzahl der Transferpassagiere war daher im April 2016 um 7,8 Prozent und die Anzahl der Lokalpassagiere um 1,7 Prozent rückläufig. Die Flugbewegungen sanken im April 2016 um 1,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Frachtaufkommen stieg hingegen im April 2016 mit plus 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stark an. Ein deutliches Passagierplus gab es im April 2016 für Malta (+5,7 Prozent) und Kosice (+33,5 Prozent).
Am Flughafen Wien entwickelte sich das Passagieraufkommen nach Westeuropa im April 2016 mit minus 0,2 Prozent stabil, Osteuropa verzeichnete einen Rückgang um 4,4 Prozent. Das Passagieraufkommen in den Fernen Osten stieg im April 2016 um 1,3 Prozent, jenes in den Nahen und Mittleren Osten sank krisenbedingt um 6,4 Prozent. Nach Nordamerika war das Passagieraufkommen mit minus 9,4 Prozent im April 2016 rückläufig, nach Afrika ging das Passagieraufkommen um 35,1 Prozent zurück.
Darstellung der Verkehrsergebnisse
Seit der Anteilsaufstockung der Flughafen Wien AG an Malta Airport Ende März 2016 wird die Beteiligung im Konzernzwischenabschluss Q1/2016 der Flughafen-Wien-Gruppe vollkonsolidiert dargestellt (Erstkonsolidierung des Nettovermögens mit Ende März 2016 im Quartalsabschluss Q1/2016 und Konsolidierung der Gewinn- und Verlustrechnung ab April 2016). Daher werden ab der Veröffentlichung im Monat April 2016 auch die gesamten Verkehrsergebnisse für den Flughafen Wien und seine Auslandsbeteiligungen ausgewiesen. Die Verkehrsergebnisse für den Flughafen Wien entsprechen den Vergleichswerten der monatlichen Verkehrsveröffentlichungen bis einschließlich März 2016.
Detailergebnisse April 2016
April 2016 | Veränderung in % | Januar – April 2016 kumuliert | Veränderung in % | |
---|---|---|---|---|
Flughafen Wien (VIE) | ||||
Passagiere | 1.850.605 | -3,4 | 6.249.981 | +0,5 |
Lokalpassagiere | 1.359.242 | -1,7 | 4.672.100 | +2,5 |
Transferpassagiere | 484.548 | -7,8 | 1.545.692 | -4,8 |
Flugbewegungen (an + ab) | 18.959 | -1,8 | 67.789 | -1,7 |
Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking) | 25.080 | +8,9 | 89.628 | +3,8 |
Malta Airport (MLA, vollkonsolidiert) | ||||
Passagiere | 415.409 | +5,7 | 1.216.116 | +12,0 |
Lokalpassagiere | 415.223 | +5,7 | 1.215.165 | +12,0 |
Transferpassagiere | 186 | -48,2 | 951 | -31,5 |
Flugbewegungen (an + ab) | 3.093 | +1,3 | 9.128 | +5,6 |
Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking) | 1.179 | -0,3 | 4.488 | +2,1 |
Flughafen Kosice (KSC, at-Equity-konsolidiert) | ||||
Passagiere | 27.390 | +33,5 | 98.327 | +31,4 |
Lokalpassagiere | 27.390 | +33,5 | 98.327 | +31,4 |
Transferpassagiere | – | – | – | – |
Flugbewegungen (an + ab) | 705 | +23,5 | 2.373 | +26,6 |
Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking) | 11,3 | -64,4 | 21,2 | -60,3 |
Flughafen Wien und Beteiligungen (VIE, MLA, KSC) | ||||
Passagiere | 2.293.404 | -1,5 | 7.564.424 | +2,5 |
Lokalpassagiere | 1.801.855 | +0,4 | 5.985.592 | +4,7 |
Transferpassagiere | 484.734 | -7,8 | 1.546.643 | -4,8 |
Flugbewegungen (an + ab) | 22.757 | -0,8 | 79.290 | -0,3 |
Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking) | 26.270 | +8,4 | 94.137 | +3,7 |
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. | Q1/2016 | Q1/2015* | Veränderung in% |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 142,7 | 140,7 | 1,4 |
Sonstige betriebliche Erträge | 3,6 | 3,6 | 1,8 |
Betriebsleistung | 146,4 | 144,3 | 1,4 |
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | -8,6 | -9,6 | -10,4 |
Personalaufwand | -64,8 | -62,2 | 4,2 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -17,6 | -18,5 | -5,1 |
Ergebnisse von at-Equity Unternehmen | 1,4 | 1,2 | 20,1 |
Neubewertung von at-Equity-Anteilen aufgrund von Unternehmenserwerb | 51,8 | 0,0 | n.a. |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 108,6 | 55,1 | 97,0 |
Planmäßige Abschreibungen | -32,3 | -32,1 | 0,6 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 76,3 | 23,1 | 231,2 |
Zinsertrag | 0,1 | 1,0 | -94,0 |
Zinsaufwand | -5,3 | -5,7 | -8,3 |
Finanzergebnis | -5,2 | -4,8 | 9,5 |
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 71,1 | 18,3 | 288,8 |
Ertragsteuern | -4,6 | -4,2 | 7,3 |
Periodenergebnis | 66,6 | 14,0 | 373,9 |
Davon entfallend auf: | |||
Gesellschafter der Muttergesellschaft | 66,6 | 14,1 | 373,9 |
Nicht beherrschende Anteile | -0,0 | -0,0 | n.a. |
Ergebnis je Aktie (in , verwässert = unverwässert) | 3,17 | 0,67 | 373,9 |
* angepasst um at-Equity-Ergebnis
Bilanzkennzahlen
AKTIVA: | |||
---|---|---|---|
Langfristiges Vermögen | 2.093,6 | 1.748,6 | 19,7 |
Kurzfristiges Vermögen | 165,6 | 161,1 | 2,8 |
PASSIVA: | |||
Eigenkapital | 1.211,2 | 1.020,0 | 18,7 |
Langfristige Schulden | 717,0 | 579,1 | 23,8 |
Kurzfristige Schulden | 330,9 | 310,6 | 6,6 |
Bilanzsumme | 2.259,2 | 1.909,7 | 18,3 |
Nettoverschuldung | 432,4 | 466,0 | -7,2 |
Gearing (in%) | 35,7 | 45,7 | n.a. |
Cashflow Rechnung
in Mio. | Q1/2016 | Q1/2015 | Veränderung in% |
---|---|---|---|
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 58,7 | 42,3 | 38,6 |
aus Investitionstätigkeit | 37,1 | -28,8 | n.a. |
aus Finanzierungstätigkeit | -33,8 | -13,6 | 148,7 |
Free-Cashflow | 95,8 | 13,6 | 606,7 |
CAPEX* | 11,8 | 17,0 | -30,9 |
* ohne Finanzanlagen und ohne Unternehmenserwerbe
Der Bericht der Flughafen Wien AG über die ersten drei Monate vom 01. Januar bis 31. März 2016 steht dem Publikum der Gesellschaft in 1300 Flughafen Wien sowie bei der Bank Austria, 1010 Wien, Schottengasse 6-8, zur Verfügung.