Der Flughafen Wien weist aktuelle Behauptungen zur Kapazität als unfundierte Betrachtung zurück und stellt dazu klar: Für die Kapazität eines Flughafens ist die maximal mögliche Anzahl von Starts und Landungen in der Spitzenstunde relevant. So verläuft das tägliche Bewegungsaufkommen am Flughafen Wien in mehreren Wellen – beginnend mit den Tagesrandflügen in den frühen Morgenstunden über mehrere Spitzenzeiten am Vormittag und Nachmittag bis zu den rückkehrenden Tagesrand-Flügen in den Abendstunden. In diesen Zeiten starten und landen die meisten Flugzeuge am Flughafen Wien und dafür muss ausreichend Kapazität vorhanden sein.
Am Flughafen Wien sind im zwei-Pisten-System in der Spitzenstunde derzeit maximal 72 Bewegungen/Stunde möglich, mit einer dritten Piste würden es bis zu 100 Bewegungen/Stunde sein. Zum Vergleich: Der Flughafen München verfügt mit zwei parallelen Pisten über eine Kapazität von 90 Bewegungen/Stunde und verfolgt selbst seit Jahren intensiv den Bau einer dritten Piste. Das oberflächliche Hochrechnen eines Jahres-Bewegungsaufkommens berücksichtigt diese Spitzenstunden nicht und ist daher als absolut unfundiert und falsch zurückzuweisen.
Im Übrigen will der Flughafen Wien darauf hinweisen, dass bereits im Jahr 2008 die Maximalkapazität in der Spitzenstunde nahezu erreicht wurde. Mit der darauf folgenden Wirtschaftskrise und dem Trend, größere Flugzeuge einzusetzen, ging die Zahl der Starts und Landungen in den letzten Jahren zwar zurück, hat sich aber 2016 mit einem geringen Rückgang von 0,2 Prozent nahezu gleichbleibend entwickelt. Langfristig wird der Flugverkehr wieder zunehmen: Prognosen von ACI, IATA, Airbus und Boeing gehen von einem jährlichen Passagierwachstum zwischen 3,7 Prozent und 4,9 Prozent bis 2040 aus. Das wird auf jeden Fall mit einem Zuwachs an Starts und Landungen einhergehen.