Flughafen Wien steigert Umsatz trotz Passagierrückgangs

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Die Flughafen Wien AG berichtet ihr wirtschaftliches Ergebnis zum ersten Quartal 2013. Demnach war der Wiener Flughafen wie andere europäische Flughäfen von negativen externen Faktoren betroffen, erzielte aber im ersten Quartal 2013 trotz leicht rückläufiger Passagierzahlen (-1,7 Prozent) und trotz eines Extremwinters ein deutliches Umsatzplus (4,9 Prozent).

Aufgrund eines stabilen EBITDA von 48,6 Mio. Euro (Q1/2012: 49,8 Mio. Euro) konnte die Nettoverschuldung um 30,6 Mio. Euro auf 698,0 Mio. Euro weiter deutlich reduziert werden. Der Free-Cash-Flow betrug 30,6 Mio. Euro.

Die gegenüber Q1/2012 erstmalige planmäßige Abschreibung für den Check-in 3 reduzierte erwartungsgemäß das Quartals-EBIT auf 18,1 Mio. Euro (-40,5 Prozent), das Periodenergebnis lag bei 9,5 Mio. Euro. Trotz einer nunmehr reduzierten Passagierprognose bekräftigt die Flughafen Wien AG ausdrücklich die bisherigen Finanzziele für das Gesamtjahr 2013. Demnach sollen für 2013 die Umsätze über 625 Mio. Euro, das EBITDA über 230 Mio. Euro und der Periodenüberschuss über 65 Mio. Euro liegen.

Mehraufwand durch Extremwinter

Belastet wurde die Ergebnisentwicklung in den ersten drei Monaten vor allem durch erhöhte Aufwendungen bei Enteisungen von Pisten und Vorfeld durch die extremen winterlichen Verhältnisse, durch den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegenen Betriebsaufwand aufgrund der Inbetriebnahme von Check-in 3 sowie durch erhöhte Personalaufwendungen aufgrund der nachwirkenden kollektivvertraglichen Erhöhungen vom Mai 2012 und des höheren Personaleinsatzes im Winterdienst.

"Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und negativer externer Einflüsse im ersten Quartal sind wir für den Geschäftsverlauf des Gesamtjahres weiterhin optimistisch und halten an unserer bekannten Ergebniseinschätzung fest. Aus heutiger Sicht ist mit einem Nettoergebnis für das Jahr 2013 von über 65 Mio. Euro und einer weiteren Reduktion der Nettoverschuldung zu rechnen. Um dieses herausfordernde Ziel zu erreichen, haben die Steigerung der Produktivität und nachhaltige Kostenreduktion weiterhin höchste Priorität", kommentiert Dr. Günther Ofner, Vorstand (CFO) der Flughafen Wien AG die Zwischenbilanz.

"Die harten winterlichen Verhältnisse in Europa und Österreich, externe Einflüsse durch Streiks sowie der im Vergleich zum Vorjahr fehlende Schalttag im Februar 2013 haben die Verkehrsentwicklung am Flughafen Wien im ersten Quartal wesentlich beeinflusst. Auch die Verlagerung der Kapazitäten hin zum Einsatz größerer Flugzeugtypen wirken sich auf die aus. Vor diesem Hintergrund adaptieren wir unsere Prognose für die Verkehrsentwicklung für das Jahr 2013. Wir erwarten ein um plus/minus ein Prozent verändertes Passagieraufkommen bei einem Rückgang der von vier bis sechs Prozent und einem leichten Rückgang des Höchstabfluggewichtes (MTOW)", gibt Mag. Julian Jäger, Vorstand (COO) der Flughafen Wien AG, bekannt.

Schnee für fünf Monate im Februar

Die starken Schneefälle in den Wintermonaten 2012/13 stellten den Betrieb am Flughafen Wien vor beträchtliche Herausforderungen. Während die durchschnittliche monatliche Schneemenge rund 17 cm beträgt, fielen im ersten Quartal 2013 rund 180 cm Schnee am Flughafen Wien. Alleine im Februar 2013 sind rund 82 cm Schnee gefallen, was in etwa einer gesamten Wintersaison über fünf Monate entspricht. Mit über 100 Winterdiensteinsätzen war dieser Winter einer der härtesten der vergangenen Jahre.

Passagierrückgang gesamt um 1,7 Prozent

Nicht zuletzt durch die harten winterlichen Verhältnisse und die damit verbundenen Einschränkungen im europaweiten verzeichnete der Flughafen Wien im ersten Quartal 2013 einen Rückgang um 1,7 Prozent auf 4.411.228 . Die Zahl der Transferpassagiere sank um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Passagieraufkommen nach Osteuropa blieb mit minus 0,1 Prozent im ersten Quartal 2013 weitgehend stabil, jenes nach Westeuropa verzeichnete mit minus 1,5 Prozent einen leichten Rückgang. Zuwächse beim Passagieraufkommen verzeichnete der Nahe und Mittlere Osten mit einem Plus von 2,9 Prozent und mit einem Anstieg um 12,6 Prozent. Der Verkehr in den Fernen Osten ging um 12,7 Prozent zurück.

Der Anteil der Group am Gesamtpassagieraufkommen betrug von Januar bis März 2013 49,2 Prozent nach 49,4 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In dieser Zeit verzeichnete die Airlines Gruppe einen Passagierrückgang um 2,1 Prozent. Auch die Passagierzahlen von NIKI sanken im ersten Quartal 2013 um 11,8 Prozent, ihr Anteil am Gesamtpassagieraufkommen am Flughafen Wien lag bei 9,2 Prozent nach 10,3 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Stärker als die Passagierzahlen nahmen die Flugbewegungen mit einem Rückgang von 7,1 Prozent auf 52.226 Bewegungen ab. Daraus ergibt sich ein deutlich verbesserter Sitzladefaktor von 69,0 Prozent nach 65,3 Prozent im ersten Quartal des Vorjahres. Dadurch und durch einen Rückgang bei Frachtflügen reduzierte sich das Höchstabfluggewicht (MTOW) um 6,0 Prozent auf 1.750.592 Tonnen. Das Frachtvolumen (Luftfracht und Trucking) sank um 8,0 Prozent auf 60.036 Tonnen.

Umsatzentwicklung nach Segmenten

Die Umsätze des Segments Airports stiegen in den ersten drei Monaten im Vergleich zum ersten Quartal 2012 um 3,0 Mio. Euro bzw. 4,6 Prozent auf 68,7 Mio. Euro Das Segment Handling verzeichnete einen Anstieg der Umsatzerlöse um 4,8 Prozent auf 42,7 Mio. Euro Das Segment Retail & Properties erzielte ein Plus von 4,3 Prozent auf 30,0 Mio. Euro. Die Umsätze des sonstigen Segments stiegen um 17,3 Prozent auf 4,4 Mio. Euro.

Verkehrsergebnisse im Detail

  April 2013 Verändg. in % Januar bis April 2013 Verändg. in %
1.796.645 -4,9 6.207.873 -2,6
Transferpassagiere 522.540 -10,5 1.880.948 -7,0
Lokalpassagiere 1.272.199 -2,3 4.321.030 -0,4
Maximum Take Off Weight (in Tonnen) 649.157 -6,0 2.399.749 -6,0
Flugbewegungen (an und ab) 19.285 -6,3 71.511 -6,9
Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking) 21.378 -5,9 81.414 -7,5

Investitionen von 115 Mio. Euro für 2013

Von den insgesamt 6,5 Mio. Euro Investitionen im ersten Quartal 2013 entfielen 1,8 Mio. Euro auf den Ausbau eines Speditionsgebäudes am Standort und 1,4 Mio. Euro auf die Sanierung der Piste 16/34. Für das Gesamtjahr 2013 werden Investitionen von maximal 115 Mio. Euro erwartet.

Verkehrsentwicklung in Wien für April 2013

Die Anzahl der abgefertigten Passagiere sank im April 2013 im Vergleich zum April 2012 um 4,9 Prozent auf insgesamt 1.796.645 Fluggäste. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren vor allem Kapazitätsreduktionen bei den Fluglinien, beispielsweise durch die Montage neuer Sitze in den Langstreckenflugzeugen der Group, die sich auch in rückläufigen Flugbewegungen und reduziertem Höchstabfluggewicht niederschlagen sowie die Tatsache, dass Ostern im Jahr 2013 auf den Monat März gefallen ist.

Die Verkehrszahlen für den April 2013 sind bereits in die aktualisierte Jahresprognose der Flughafen Wien AG eingeflossen. Die Flugbewegungen verzeichneten einen Rückgang von 6,3 Prozent, das Höchstabfluggewicht (Maximum Take Off Weight) sank um 6,0 Prozent und das Frachtaufkommen reduzierte sich um 5,9 Prozent. Bei den Transferpassagieren verzeichnete der Flughafen Wien im April 2013 einen Rückgang von 10,5 Prozent gegenüber dem April 2012.

Die Anzahl der Lokalpassagiere ist im selben Zeitraum um 2,3 Prozent gesunken. Osteuropa verzeichnete bei den Passagierzahlen im Vergleich zum April 2012 ein Minus von 6,4 Prozent. Die Anzahl der Passagiere nach Westeuropa sank um 2,4 Prozent. Der Nahe und Mittlere Osten verzeichnete im April 2013 einen Passagierrückgang von 15,3 Prozent.

Konzernzwischenabschluss bis zum 31. März 2013

In 1.000 Euro 1–3/2013 1–3/2012 Veränd. in %
Umsatzerlöse 145.887,5 139.039,0 4,9
Sonstige betriebliche Erträge 5.581,1 4.529,0 23,2
Betriebsleistung 151.468,6 143.567,9 5,5
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen -17.388,4 -11.821,5 47,1
Personalaufwand -63.122,5 -60.145,5 4,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen -22.327,7 -21.806,5 2,4
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 48.629,9 49.794,5 -2,3
Planmäßige Abschreibungen -30.526,7 -16.800,5 81,7
Wertminderungen 0,0 -2.548,3 -100,0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 18.103,2 30.445,7 -40,5
Beteiligungsergebnis ohne at-Equity-Unternehmen 0,0 72,9 -100,0
Zinsertrag 572,5 722,2 -20,7
Zinsaufwand -6.847,2 -3.395,0 101,7
Sonstiges Finanzergebnis 0,0 10,0 -100,0
Finanzergebnis ohne at-Equity-Unternehmen -6.274,7 -2.589,9 142,3
Anteilige Periodenergebnisse at-Equity-Unternehmen 295,3 203,6 45,0
Finanzergebnis -5.979,4 -2.386,3 150,6
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 12.123,8 28.059,4 -56,8
Ertragsteuern -2.612,0 -6.480,9 -59,7
Periodenergebnis 9.511,8 21.578,5 -55,9
Davon entfallend auf
Gesellschafter der Muttergesellschaft 9.513,1 21.579,7 -55,9
Nicht beherrschende Anteile -1,3 -1,2 8,8
Ergebnis je Aktie in € unverwässert/verwässert 0,45 1,03 -56,3