Gewinn und Wachstum für Köln/Bonn Airport

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Passagierplus und wieder Millionen-Gewinn: Der Köln/Bonn erwartet im laufenden 2015 deutlich mehr Fluggäste als bislang geplant und hat aufgrund der anhaltend hohen Zuwachsraten seine Prognose für das Gesamtjahr auf 10,2 Millionen Fluggäste angehoben. Im Vergleich zu 2014 entspricht dies einem Passagierplus von 8 Prozent. Die Flughafengesellschaft wird außerdem wie im vorangegangenen Jahr einen Gewinn von 3,1 Millionen Euro erwirtschaften.

In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres zählte der Köln/Bonn 7,71 Millionen Fluggäste – sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit entwickelte sich der rheinische Flughafen besser als der Markt und gehörte zu den am schnellsten wachsenden deutschen Airports. Ende September lag Köln/Bonn im Ranking der wachstumsstärksten Flughäfen hinter Stuttgart und Hamburg auf Platz 3.

Wachstum durch Beheimatung Eurowings

„Die Entwicklung in 2015 ist überaus erfreulich. Köln/Bonn ist schon das ganze Jahr einer der wachstumsstärksten Flughäfen in Deutschland. Dieser Trend wird sich auch im nächsten Jahr fortsetzen“, sagte Flughafenchef Michael Garvens bei der Vorstellung der Quartalsbilanz. Auch für 2016 erwarte er ein signifikantes Passagierplus in der Größenordnung von rund zehn Prozent und einen entsprechenden Anstieg der Fluggastzahlen auf dann über elf Millionen. „Die Ansiedlung der neuen Lufthansa-Langstreckentochter Eurowings und der Aufschwung der Low-Cost-Verkehre in Europa werden uns im nächsten Jahr einen zusätzlichen Schub geben“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

Der traditionell verkehrsärmere Winterflugplan ist von zahlreichen Angebotserweiterungen durch die geprägt, die sich bereits im Schlussquartal 2015 deutlich positiv auf die des Flughafens auswirken. „Wir erwarten den stärksten Winter in der Geschichte des Flughafens mit monatlichen Passagierzuwächsen von teilweise fast 20 Prozent“, so Garvens. Einer der wichtigsten Impulse kommt von der neuen Lufthansa-Tochter Eurowings, die ab November ab Köln/Bonn zu 10 Interkontinental-Zielen in und der Karibik sowie in den Nahen Osten startet. „Wir wollen uns mit Eurowings im Langstreckensegment langfristig etablieren“, sagte Garvens. Zusätzlicher Wachstumstreiber ist die irische Ryanair, die zum Winterflugplan ihr Angebot ab Köln/Bonn von elf auf 17 Ziele ausbaut.

Insgesamt werden im Winterflugplan, der ab dem 25. Oktober gilt, rund 5,4 Millionen Sitzplätze zu 87 Zielen von 22 Flug-gesellschaften angeboten. Das entspricht einem Kapazitätsplus von 26 Prozent im Vergleich zum letzten Winter und gleichzeitig einem historischen Höchstwert für den Flughafen Köln/Bonn. Der neue Winterflugplan wird 19 gänzlich neue Ziele enthalten. Eurowings bietet erstmals 10 Langstrecken-Destinationen an, Ryanair 9 neue Verbindungen im Vergleich zum letzten Winter, zwei weitere Ziele nimmt Wizz Air (Sofia, Cluj) auf sowie jeweils eine neue Verbindung Intersky (Friedrichshafen) und Chalair (Lyon).

Darüber hinaus werden zahlreiche Verbindungen mit zusätzlichen Flügen aufgestockt. Allein Germanwings bietet im Winterflugplan 22 zusätzliche wöchentliche Flüge an und bleibt mit über 300 Starts pro Woche wichtigster -Kunde am Köln Bonn .

Wirtschaftliche Entwicklung

Aufgrund der positiven Verkehrsentwicklung wird wie schon 2014 ein Millionen-Überschuss erreicht. Der Gewinn der Flughafengesellschaft wird Ende des Jahres 3,1 Millionen Euro betragen – genauso viel wie im Vorjahr. „Das ist besonders wichtig, um die zukünftigen Investitionen zu sichern“, so Michael Garvens. Die Umsatzerlöse steigen in 2015 um 17,3 Millionen Euro auf 291,6 Millionen, was einem Plus von 6,3 Prozent entspricht.

Aktuelle Entwicklungen und Bauprojekte

Der neue Fernbus-Bahnhof am Flughafen Köln/Bonn wird wie geplant am 28. Oktober in Betrieb gehen. „Es wird der schönste Busbahnhof Kölns mit einer modernen Infrastruktur und einer 24-Stunden-Versorgung sein“, bekräftigte Garvens.

Der Flughafen wird zudem das 1 abreißen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzen. „Das jetzige ist sanierungsbedürftig. Der Neubau wird modernsten Anforderungen gerecht werden und rund 3.200 Stellplätze umfassen“, so Garvens. Bis 2019 soll der Neubau des P1 fertiggestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro.

Ebenfalls mit Hochdruck laufen die Planungen für ein zweites Hotel auf dem Flughafengelände, mit dessen Bau voraussichtlich 2017 begonnen wird. Derzeit prüft die Flughafengesellschaft, ob sie das Hotel in Eigenregie baut oder einen kombinierten Betreiber- und Investorenwettbewerb durchführt. Standort bleibt die Fläche zwischen den beiden Terminals unmittelbar neben dem Flughafenbahnhof. Geplant ist ein Hotel der mittleren oder oberen Kategorie.