An Hamburg und der Metropolregion besteht großes und gesundes Interesse, das zeigen die neuen Verbindungen von vielen internationalen Fluggesellschaften wie Germanwings, Norwegian, Easy Jet, Vueling oder TUIfly. Dass der Flughafen den Wirtschaftsstandort der Norddeutschen Metropolregion stärkt, darauf wies Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung, in seinem Grußwort auf dem Politischen Abend von Hamburg Airport hin.
Auch steige die Anzahl der ausländischen Kreuzfahrtreisenden stetig, die per Flugzeug in die Hansestadt kämen, um von hier ihre Schiffsreise zu starten. Dies sei zu einer starken Säule des Hamburger Tourismusangebots geworden und damit ein bedeutender Faktor für die Hotellerie, Restaurantbetriebe und den Einzelhandel Hamburgs.
Streiks: Wachstumsziele für 2013 nicht mehr erreichbar
Der Flughafenchef verwies aber auch auf Schwierigkeiten, mit denen die gesamte Luftverkehrsbranche zurzeit zu kämpfen habe, unter anderem die Streiks der Sicherheitsangestellten an sechs Wochentagen zu Beginn des Jahres. Sie hätten sowohl den Fluggesellschaften als auch den Passagieren geschadet. "Das selbstgesteckte Ziel eines kleinen Passagierwachstums werden wir in diesem Jahr wohl nicht mehr erreichen können", erklärte Michael Eggenschwiler. "Insgesamt bin ich allerdings zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft weiterhin gesundes Wachstum erleben werden."
An die Politik formulierte er mehrere Anliegen. Zum einen an Norddeutschland gerichtet: "Die Metropolregion sollte weiter daran arbeiten, sich selbst im Ausland stärker zu vermarkten. Ich wünsche mir, dass alle Beteiligten ehrgeizig bleiben und die immer wichtiger werdenden Märkte in Übersee künftig intensiver gemeinsam bearbeiten." Zum anderen sprach Eggenschwiler die Bundesregierung hinsichtlich der Luftverkehrssteuer an: "Am Hamburg Airport führt sie dazu, dass jedes Jahr rund 200.000 Passagiere unseren Flughafen nicht nutzen."
Auch der von der EU-Kommission beschlossene Emissionshandel schwäche die europäischen Fluggesellschaften im Vergleich zu außereuropäischen Carriern. "Das dürfen wir im Interesse der Beschäftigten und der Passagiere nicht zulassen. Wir erwarten, dass der Staat positive Rahmenbedingungen für den Luftverkehr schafft", erklärte Michael Eggenschwiler. Unabhängig von politischen Entscheidungen seien Airlines und Flughäfen wirtschaftlich ohnehin darauf angewiesen, Emissionen sowohl am Boden als auch in der Luft zu senken.
Insbesondere auf dem Gebiet des Umweltschutzes ist Hamburg Airport sehr aktiv: lärmabhängige Landeentgelte fördern seit Jahren den Einsatz von leiseren Flugzeuge: Die moderne A320-Familie hat inzwischen den größten Anteil an den hier startenden und landenden Flugzeugen. Für das neunte Lärmschutzprogramm, das im vergangenen Jahr mit der Stadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein gestartet wurde, hat der Flughafen mehr als zehn Millionen Euro bereitgestellt. Außerdem sieht das gerade veröffentlichte Mobilitätskonzept des Flughafens vor, bis 2020 über die Hälfte aller Fahrzeuge, die am Hamburg Airport eingesetzt werden, mit alternativen Antrieben auszustatten.
Norddeutsches Luftverkehrskonzept ohne längere Betriebszeiten
Michael Eggenschwiler gab ein klares Bekenntnis zu dem guten Verhältnis zur Nachbarschaft des Flughafens und zu den Nachtflugbeschränkungen ab. "Wir wollen die Betriebszeiten so erhalten, wie sie heute sind. In diesem Sinne begrüßen wir das in Vorbereitung befindliche norddeutsche Luftverkehrskonzept. Sobald es beschlossen ist, sollten konkrete Vorgehensweisen in allen fünf Ländern vereinbart werden."
Für Hamburg Airport schätzt Michael Eggenschwiler die Zukunft grundsätzlich positiv ein. Das Interesse des kanadischen Pensionsfonds PSP Investments an den Flughafenanteilen von Hochtief wertet er ebenfalls als positive Beurteilung der Geschäftsaussichten.