IAMA möchte Flugzeugbesitzer und Betreiber dabei unterstützen, ihre Flotten durch hochwertige Ausrüstung und im Rahmen gründlicher Inspektionen zu modifizieren und zu modernisieren – unabhängig davon, welches der IAMA-Mitglieder die technischen Dienstleistungen erbringt.
Mehrere bedeutende Unternehmen der Luftfahrtindustrie wollen gemeinsam eine Allianz für Flugzeugmodifikationen aufbauen. Als führende Ausrüstungsunternehmen der Luftfahrtindustrie haben EAD Aerospace, Envoy Aerospace, Etihad Airways Engineering und Lufthansa Technik eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Unabhängige Unternehmensallianz für Flugzeugmodifikation IAMA (Independent Aircraft Modifier Alliance) zu bilden.
Innenleben von Flugzeugen auf modernen Stand bringen
Modifikationen von Flugzeugen, wie zum Beispiel der Einbau neuer Kabinen, Connectivity-Lösungen oder Avioniksysteme, können im Rahmen einer ergänzenden Musterzulassung (Supplemental Type Certificate, STC) durch Anbieter wie die IAMA-Mitglieder zugelassen und dokumentiert werden. Die Allianz kümmert sich um die Anliegen ihrer Kunden in Bezug auf Dokumentation und die Verfügbarkeit von Daten und bildet ein weltweites Netzwerk zur Unterstützung der Kunden, das unterschiedliche Regulierungssysteme bei verschiedenen nationalen Behörden abdeckt.
Die wichtigsten Ziele der IAMA sind die Etablierung gemeinsamer Standards für die Dokumentation und Qualität ergänzender Musterzulassungen (STC), die Einrichtung einer offenen und gleichzeitig sicheren Dokumentationsplattform für Fluggesellschaften und Flugzeugeigner als Kunden, die STCs nutzen, sowie die Information von Öffentlichkeit und Fachkreisen über die Vorzüge von Lösungen mit STC-Zulassung.
Modifizieren nach transparenten Standards
Bernhard Randerath, Vice President Design, Engineering und Innovation bei Etihad Airways Engineering, sagte: „Diese Allianz ist ein positiver Schritt, um den Herausforderungen, denen sich Kunden heute bei STC-Lösungen stellen müssen, zu begegnen. Als größtes Instandhaltungsunternehmen im Nahen Osten setzen wir Herstellerlösungen ein. Aber Etihad ist auch bekannt für seine Innovationen und die eigenen STC-Modifikationen. Wir glauben, dass auch die OEMs von einem Beitritt zur IAMA profitieren werden, die allen Anbietern von Modifikationen offensteht.“
„Unsere Kunden benötigen ganzheitliche Lösungen und effiziente Unterstützung bei der Implementierung und vor allem im Betrieb danach. STCs sind eine schnelle, kosteneffiziente Möglichkeit zur Umsetzung von Modifikationen, und die IAMA ist ein vielversprechender Ansatz, um kritische Fragen wie eine einfache Dokumentation und die weitere Unterstützung während des Betriebs anzugehen.“
Thomas Rueckert, Leiter Base Maintenance und Aircraft Modification bei Lufthansa Technik, sagte: „Wir ermöglichen es Flugzeugbetreibern, objektiv und unabhängig über die bestmögliche Modifikationslösung für ihre Flotte zu entscheiden – und das ohne Bezug zu einem bestimmten Anbieter. Sicherheit und Flexibilität bei der Umsetzung von Kundenanfragen stehen zusammen mit Schnelligkeit und Effizienz im Mittelpunkt unserer Aktivitäten.“
„Darüber hinaus sind Werterhalt und eine zuverlässige Unterstützung über die gesamte Lebensdauer wesentliche Faktoren für Flugzeugbetreiber und -besitzer. Die IAMA wird gemeinsam transparente Standards entwickeln, die ihren Kunden helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, ergänzt Andreas Gherman, Leiter der Design Organisation bei Lufthansa Technik.
Plattform für Markt der Modifikationen
Patrick Gindre, Verkaufsdirektor von EAD Aerospace, sagt: „Der Anbietermarkt für Modifikationen benötigt ein ‚Zuhause‘, um unsere Herausforderungen und optimale Vorgehensweisen zu diskutieren und um unsere Dienstleistungen durch eine gemeinsame Botschaft an den Markt zu verbessern. Wir haben gemeinsam das Ziel, die Zukunft des STC in der Luftfahrt zu gestalten.“
Romain Mbwang Seppoh, Head of Airworthiness bei EAD Aerospace, fügt hinzu: „Der Nach- und Ausrüstungsmarkt hat besondere Herausforderungen bei der Organisation und dem notwendigen Datenaustausch, die wir mit den Kunden und Betreibern bewältigen müssen. Die IAMA wird eine gemeinschaftliche und sachkundige Referenz und Stimme gegenüber Behörden und Standardisierungskomitees bezüglich der Frage sein, wie STCs diese Anforderungen effizient erfüllen können. Da die IAMA im Zentrum der Aktivitäten steht, bewältigt sie solche Herausforderungen jeden Tag. Die Allianz wird angemessene und angepasste Vorschriften fördern und gemeinsam für ihre Mitglieder die optimalen Werkzeuge entwickeln und bereitstellen.“
„Wir freuen uns, Teil der IAMA zu sein“, sagte Adrian Honer, Partner und ODA Lead Administrator bei Envoy Aerospace, LLC. „Die Zugehörigkeit gibt unseren Mitgliedern eine wichtige Stimme, bei der Lösung von Problemen rund um die Zulassung von Nachrüstungen. Unsere Beteiligung an der IAMA spiegelt unsere Verpflichtung gegenüber unseren heutigen und zukünftigen Kunden wider, führend in der Qualität von Nachrüstzulassungen zu sein.“
Hersteller und Betreiber an Bord holen
Marilyn Feigl, Partner und ODA Administrator bei Envoy Aerospace, ergänzt: „Nachrüstmodifikationen an Flugzeugen stellen einzigartige Herausforderungen dar. Die IAMA wird ihren Mitgliedern Unterstützung und Beratung bei der Bewältigung dieser Herausforderungen bieten, insbesondere wenn es um Regulierungsbehörden und die Industrie insgesamt geht. Dies wird dazu beitragen, die Zulassungsstandards zu verbessern und die höchste Qualität von STC-Produkten sichern.“
Das Gründungstreffen der IAMA ist für das Frühjahr 2019 geplant. Die IAMA ist offen für alle Marktteilnehmer, einschließlich der Flugzeughersteller, Fluggesellschaften, Lieferanten und Lessoren. Die Gründungsmitglieder der Allianz sind der Überzeugung, dass ein starker und transparenter Nachrüstmarkt allen nutzt. Sie arbeiten zusammen an einem transparenten, eigenständigen und unabhängigen Markt für die Nachrüstung von Flugzeugen, um Betreibern eine größere Auswahl zu ermöglichen und Mehrwert für die Luftfahrtindustrie zu erzeugen. Im Bild: erneuerte A340-First Class bei Lufthansa.