Die FBB informiert gestern und heute die Anwohner des Flughafens BER bei zwei Schallschutztagen über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte beim Schallschutzprogramm des BER. Unter anderem gab das Schallschutzteam der FBB persönliche Fragen. Am Flughafenbau beteiligte Baufirmen gaben über bauablauftechnische Fragen Auskunft. Die FBB stellt zudem die neue Schallschutzfibel der Öffentlichkeit vor. Der Flughafen will so beim Schallschutz bürgerfreundlicher werden, wie Flughafenchef Karsten Mühlenfeld bei der Auftaktveranstaltung der ersten Schallschutztagen der FBB ankündigte. Für Anwohner gibt es verschiedene Module wie bauliche Anpassungen, um mehr Schallschutz im Wohnhaus zu erhalten.
Mühlenfeld weiter: „Wir wollen den Anwohnern vor allem die Zusatzregelungen für das Tagschutzgebiet nahebringen, mit denen wir besser auf die individuellen Wünsche und Vorstellungen der Anwohner eingehen können. Zudem werden wir unsere neue Schallschutzbroschüre verschicken, in der wir die wesentlichen Schallschutzthemen in leicht verständlicher Form aufbereitet haben. Diese wichtigen Schritte wären ohne die engagierte Arbeit und die kritischen Hinweise der Arbeitsgruppe Fluglärm im Dialogforum nicht denkbar. Dafür vielen Dank!“
Herbert Burmeister, Dialogforum Airport Berlin Brandenburg, sagte: „Es war teilweise ein zähes Ringen um Fortschritte beim Schallschutz für die vom Fluglärm Betroffenen, aber es hat sich letztlich ausgezahlt. Die nun angebotenen acht Module verbessern die Handlungsfähigkeit der FBB und die Möglichkeiten der individuellen Umsetzung des Schallschutzes für die Fluglärmgeschädigten.“ Erweiterung der Schutzgebiete, zusätzliche Anspruchsberechtigte
Flughafenchef Mühlenfeld sagte weiter, dass die FBB das Schallschutzgebiet an die vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) festgelegte Flugrouten für den BER anpasst. Demnach erweitert sich das Nachtschutzgebiet im Südosten des Flughafens um Teile von Rotberg, Kiekebusch und Karlshof und im Südwesten um Teile von Dahlewitz und Jühnsdorf. Anspruchsberechtigt sind damit 11.750 Haushalte (bislang: 11.500). Das Tagschutzgebiet erweitert sich um Teile von Kiekebusch und Dahlewitz. Anspruchsberechtigt sind damit 14.250 Haushalte (bislang: 14.000). Insgesamt steigt also die Zahl derjenigen, die Anspruch auf Schallschutz haben von 25.500 Haushalten auf 26.000. Die Zusatzregelungen für das Tagschutzgebiet
Module für Dämmung und Ausgleich
Die FBB bietet den Anspruchsberechtigten im Tagschutzgebiet die folgenden acht Module für einen flexiblen und bürgerfreundlichen Schallschutz an: Modul Kastendoppelfenster, Modul Schritt für Schritt, Modul Finanzierung, Modul Wanddämmung, Modul Küche, Modul Differenzzahlung, Modul niedrige Raumhöhe, Modul Wintergarten. Die Module können einzeln oder in Kombination miteinander beantragt werden und sollen dabei helfen, Komplexität und Eingriffe in die Bausubstanz zu minimieren.
Die Zusatzregelungen für das Tagschutzgebiet fußen in wesentlichen Teilen auf der monatelangen Arbeit der Arbeitsgruppe Fluglärm des regionalen Dialogforums Airport Berlin Brandenburg. Hier hatten Vertreter von Umlandgemeinden und südöstlichen Berliner Stadtbezirken, Bürgerinitiativen und Flughafengesellschaft eine sogenannte Schallschutzmatrix erarbeitet, in der die wichtigsten Themen für einen bürgerfreundlichen Schallschutz zusammengefasst worden waren.
Burmeister und Mühlenfeld waren sich in der Bewertung einig, dass die Umsetzungsquote beim Schallschutz derzeit noch zu wünschen übrig lasse. Mühlenfeld sagte: „Wir hoffen beide, dass wir mit den Zusatzregelungen nun mehr Schwung in die Umsetzung bekommen. Es geht uns darum, dass die Anwohner Schallschutz einbauen lassen. Das gilt auch und gerade für diejenigen, die eine Entschädigung erhalten.“ Burmeister und Mühlenfeld mahnten gleichzeitig Sorgfalt bei der Auswahl der Baufirmen an. Mühlenfeld: „Wir bekommen verstärkt Hinweise auf unseriöse Angebote von Firmen, die den Anwohnern minderwertige Fenster andrehen wollen. Wir können jedem Anwohner bei der Umsetzung seiner Anspruchsermittlung Bau nur raten: Schließen Sie keine Haustürgeschäfte ab und ziehen Sie das Ingenieurbüro bei der Bauabnahme für eine sorgfältige Prüfung zu Rate!“
Informationsangebote für Anwohner
Schallschutztelefon der FBB: Tel. 030-609173500 und E-Mail: Schallschutz_kontakt@berlin-airport.de
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FAQs
- Haus Dialog-Forum Schallschutzberatung der Landkreise: Tel.: 030-634107900