Köln Bonn Airport mit Nachsteuergewinn aus 2016

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Mit Rekordzahlen in den beiden großen Verkehrssegmenten Passage und Luftfracht sowie einem Nachsteuergewinn in Höhe von 6,3 Millionen Euro hat der Köln Bonn Airport das Geschäftsjahr 2016 äußerst erfolgreich abgeschlossen. Die Zahl der Fluggäste erreichte mit 11,9 Millionen einen neuen Höchststand und lag somit am Jahresende um 1,6 Millionen über dem Vorjahr. Das Passagieraufkommen entsprach einem Zuwachs von 15 Prozent, womit sich Köln/Bonn wesentlich besser als der Markt entwickelte und das Ranking der wachstumsstärksten Flughafenstandorte in 2016 anführte. Und auch bei der Luftfracht konnte am rheinischen Airport ein Allzeithoch verzeichnet werden: 786.000 Tonnen verladene Waren und Güter bedeuteten im abgelaufenen Jahr ein Plus von vier Prozent.

„2016 war eins der besten Jahre in der Unternehmensgeschichte. Vor allen wesentlichen operativen und wirtschaftlichen Kennzahlen steht ein Plus und wir konnten in der einige Bestmarken aufstellen“, sagt Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Der Airport, der in der Wertung der größten deutschen Flughäfen nach Verkehrs-einheiten auf Rang 5 liegt, hat vor allem vom Expansionskurs der hiesigen Low-Cost-Airlines profitiert. „Für unser starkes Wachstum gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: Die positive Entwicklung der Eurowings-Langstrecken und die Verkehre der Ryanair“, so Garvens.

Passagierverkehr 2016

Die Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings, die seit dem Erstflug im November 2015 ihr Netz aus Low-Cost-Langstrecken-verbindungen nach , in die Karibik und die USA in Köln/Bonn ausgebaut hat, war 2016 zum ersten Mal durchgängig im Sommer- und Winterflugplan mit Langstreckenflügen vertreten. Demzufolge stieg die Zahl der Passagiere auf den Eurowings-Fernstrecken im vorigen Jahr signifikant an – auf rund 470.000.

Weiterer entscheidender Wachstumstreiber war die irische Ryanair, die 2016 ihr Streckennetz auf 25 Ziele ausgebaut hat und inzwischen zweitgrößter Passage-Kunde am Köln Bonn Airport ist – nach dem Marktführer, dem Lufthansa-Konzern, mit seiner Tochter Eurowings. Die beiden größten Airlines brachten zusammen im vergangenen Jahr etwa 1,6 Millionen zusätzliche Fluggäste nach Köln/Bonn. Ebenfalls sehr positiv hat sich die russische Fluggesellschaft Pobeda entwickelt, die täglich Köln/Bonn mit Moskau verbindet und 80.000 Gäste mehr beförderte als 2015.

2016 wurde nicht nur ein neuer Passagierrekord erzielt: Zum ersten Mal wurden an 6 aufeinanderfolgenden Monaten (Mai bis Oktober) mehr als 1 Million Passagiere gezählt. Ein neuer Spitzenmonat sowie ein neuer Spitzentag komplettierten die Riege der Bestmarken: Im Juli nutzten genau 1.239.987 Fluggäste Köln/Bonn; am 9. Oktober starteten und landeten 47.052 Passagiere.

Luftfracht 2016

Im zweiten wichtigen Geschäftssegment, der Luftfracht, konnte der Köln Bonn Airport ebenfalls zulegen. 786.000 umgeschlagene Tonnen gab es vorher noch nie. Dies entsprach einem Plus von 4 Prozent, was leicht über der Marktentwicklung in (3,4 Prozent) lag. Im Vergleich mit den führenden europäischen Expressfracht-Flughäfen belegte Köln/Bonn damit beim Wachstum Platz zwei. „Die Luftfracht bleibt unsere zweite tragende Säule und ist für die langfristige Entwicklung dieses Flughafens und unserer Exportwirtschaft eminent wichtig“, erklärt der Flughafenchef.

Wirtschaftsergebnis 2016

Die positiven Verkehrszahlen führten auch zu einem höheren Gewinn: Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Flughafen sein Ergebnis nach Steuern um 1,2 Millionen Euro auf 6,3 Millionen Euro verbessern. Und auch der Umsatz legte deutlich zu: 319,1 Millionen bedeuteten ein Plus von 7,3 Prozent und den bislang höchsten erzielten Wert. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag 2016 mit 54,9 Millionen Euro (plus 0,5 Prozent) leicht über dem Vorjahr (54,6 Mio.). Auch die Erlöse aus dem wichtigen Geschäftsfeld Non- (u.a. Shopping, Gastronomie, Mieten, Parken) gingen zum siebten Mal infolge nach oben – auf 107,8 Millionen Euro (plus vier Prozent). Damit beträgt der Anteil der Non--Erlöse am Gesamtumsatz gut 34 Prozent.

Der größte Umsatz-Anteil entfällt aber nach wie vor auf das Geschäft mit dem originären Flugbetrieb. Mit Flughafengebühren und Leistungen der Bodenverkehrsdienste erwirtschaftete der Flughafen im abgelaufenen Geschäftsjahr 200,1 Millionen Euro (2015: 184,8 Mio.). Die Personalkosten beliefen sich auf 120,0 Millionen Euro und lagen etwas über dem Niveau von 2015 (117,9 Mio.). Grund dafür waren Aufwendungen für ein Vorruhestands- und Abfindungsprogramm in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro.

Das Eigenkapital des Unternehmens betrug zum Stichtag (31. Dezember 2016) 274,2 Millionen Euro und hat sich um rund 6,3 Millionen Euro erhöht. Somit ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine leicht verbesserte Eigenkapitalquote von 37,8 Prozent (2015: 37,4 Prozent). Zum Jahresende 2016 die Flughafengesellschaft 1.722 Personen.

Verkehrsentwicklung 2017

Der Start ins Jahr 2017 ist für den Airport sehr positiv verlaufen: 2,33 Millionen Fluggäste nutzen den Flughafen von Januar bis März, dies entsprach einem Plus von vier Prozent (Vorjahr: 2,25 Mio.). Gründe waren zum einen der anhaltende Ausbau der Eurowings-Langstrecke (u.a. Havanna) und zum anderen die insgesamt sehr gute Auslastung der Flugzeuge im ersten Quartal. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr erstmals die 12-Millionen-Marke knacken können“, sagt Flughafenchef Michael Garvens mit Blick auf den guten Jahresauftakt und zahlreiche neue Ziele im Flugplan. Besonders gespannt werden die Erstflüge auf weiteren neuen Langstrecken erwartet: Eurowings nimmt im Laufe des Jahres die Ziele , Orlando, (USA), Windhoek (Namibia) und Kapstadt (Südafrika) ins Programm und fliegt diese mehrmals pro Woche nonstop von Köln/Bonn aus an.

Noch etwas besser entwickelt sich seit Jahresbeginn die Luftfracht. Die Zuwächse lagen durchschnittlich bei sieben Prozent. Im März wurde mit einem Wachstum von zehn Prozent und einer Tonnage von 72.656 Tonnen sogar ein neuer Monatsspitzenwert erreicht. Für das Gesamtjahr rechnet der Flughafen erstmals mit 800.000 Tonnen Luftfracht, was einem Plus von zwei Prozent entspricht. Der Gewinn soll laut Flughafen in etwa auf Vorjahresniveau liegen und rund sechs Millionen Euro betragen.

Bauprojekte

Der Köln Bonn Airport wird 2017 sein umfangreiches Sanierungsprogramm weiter fortsetzen und die Infrastruktur modernisieren. Aktuell läuft die Erneuerung der Querwindbahn, die bis Anfang 2018 abgeschlossen sein wird und rund 18 Millionen Euro kostet. Im nächsten Jahr wird sich daran die Sanierung der großen Start- und Landebahn anschließen, die bei laufendem Flugbetrieb durchgeführt wird. „Wir treiben die Modernisierung unserer Infrastruktur in diesem Jahr mit Nachdruck voran und legen damit den Grundstein für die langfristige erfolgreiche Weiterentwicklung des Flughafens“, sagt Michael Garvens.

Gebaut wird außerdem ein luftseitiger Verbindungsgang zwischen den Terminals, um das Umsteigen am Köln Bonn Airport zu erleichtern. Inzwischen nutzen jedes Jahr rund 550.000 Menschen Köln/Bonn als Umsteige-Flughafen. Für den Verbindungsgang fällt der Startschuss in der zweiten Jahreshälfte. Noch in diesem Jahr beginnen auch die Arbeiten für den Ersatzneubau des Parkhauses 1: Ende des Jahres rollen die Bagger an, um das bestehende Gebäude abzureißen. An gleicher Stelle entsteht ein modernes mit 3.000 Stellplätzen. Die geplanten Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 47 Millionen Euro. Bereits abgeschlossen ist der Abriss der ehemaligen Frachthallen 2 und 3. Dort wird für rund 36 Millionen Euro als Ersatzneubau ein Frachtzentrum für die Posttochter DHL errichtet, das 2019 übergeben werden soll.

Auch die Ausschreibung für den Bau eines zweiten Flughafen-Hotels hat begonnen: Im Rahmen des Investor- und Betreiberwettbewerbs sollen bis Anfang 2018 entsprechende Kandidaten gefunden sein. Vorgesehen ist ein drei- bis vier-Sterne-Hotel auf der Parkfläche vor dem ICE-Bahnhof. Das Hotel soll über rund 200 Zimmer verfügen, über einen Bar- und Restaurantbereich, eine 24-Stunden-Rezeption sowie gegebenenfalls einen kleinen Wellness- und/oder Fitnessbereich. Vorgesehen ist auch ein Konferenz- und Tagungsbereich von mindestens 250 Quadratmetern.