Bei einer Routineuntersuchung am 24. Oktober wurden in einem Kühlturm auf dem Zentralgebäude Ost am Düsseldorfer Flughafen Wasserproben zur Legionellen-Bestimmung entnommen. Noch vor Bekanntgabe des Befundes, was etwa zwei Wochen dauerte, wurde der Kühlturm bereits unmittelbar im Anschluss an die Untersuchung im Oktober im Rahmen einer turnusmäßigen Reinigung fachgerecht desinfiziert. Aufgrund der anschießenden Prüfungsergebnisse, die einen erhöhten Legionellenwert ergaben, wurde der Regelbetrieb des Kühlturms darüber hinaus zwischenzeitlich vorsorglich unterbrochen. Legionellen sind Umweltkeime, die natürlicherweise in geringen Konzentrationen in Gewässern und im Boden vorkommen.
Da Legionellen bevorzugt in einem Temperaturbereich von 25 bis 45°C wachsen, können sie sich in technischen Anlagen zur Warmwasserbereitung, in Abwärme führenden Teilen von Kühlanlagen und in warmen Belebungsbecken von Kläranlagen anreichern und Infektionen verursachen.
Eine zweite Probe des Kühlwassers wurde am Montag, 13. November, entnommen. Die Ergebnisse liegen erneut nach etwa 14 Tagen vor. Bis zur Vorlage abschließender Ergebnisse bleibt der Regelbetrieb des betroffenen Kühlturms – in Absprache mit dem zuständigen Umweltamt – weiterhin unterbrochen.
Gefährdung äußerst gering
Zur Klimatisierung von Räumlichkeiten wird Kälte – analog zur Wärme beim Heizen – mit einer Kältemaschine erzeugt. Die dabei entstehende Prozessabwärme wird über einen Kühlturm auf dem Dach des Gebäudes abgeführt. Das Zentralgebäude Ost ist ein Bürokomplex direkt östlich neben dem Terminalgebäude. Auf dem Gebäude befinden sich insgesamt sechs solcher Kühltürme, auf dem nahegelegenen Terminal zwölf weitere Anlagen. Bei der Klimatisierung dieser Gebäude filtern modernste Lüftungsanlagen in einem dreistufigen Verfahren die Außenluft.
Bisher sind weltweit nur wenige Fälle beschrieben, bei denen ein Kühlturm als Ursache für einen Ausbruch von Legionellose angenommen wird. Aufgrund dieser Erkenntnis und der zahlreichen Maßnahmen, die vom Airport unmittelbar eingeleitet wurden, ist eine Ansteckungsgefährdung für die Bevölkerung und die Gäste des Flughafens als äußerst gering einzuschätzen.