Das Jahr 2015 war für das DLR und seine Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erfolgreich und spannend. In den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit wurde auch in diesem Jahr wieder viel Forschungsarbeit geleistet.
Eine der wichtigsten Veränderungen im vergangenen Jahr war sicherlich der Amtsantritt der Vorstandsvorsitzenden Prof. Pascale Ehrenfreund, die diesen unter anderem mit einem erfolgreichen Tag der Luft- und Raumfahrt beginnen durfte. 60.000 Gäste konnten Einblicke in die aktuellen Forschungsprojekte und Missionen des DLR gewinnen.
Kometen, Asteroiden und Zwergplaneten verfolgen
Der Kometenlander Philae begleitete uns auch durch das Jahr 2015: Nach seiner Landung auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko im November 2014 schaltete der Kometenerkunder in den Ruhezustand. Im Juni und Juli 2015 gelang es den Wissenschaftlern, den Kontakt zu Philae erneut herzustellen. Während diese Mission voraussichtlich im Januar 2016 ihr Ende finden wird, nimmt der Asteroidenlander Mascot an Bord der japanischen Raumsonde Hayabusa II nun Kurs auf sein Ziel, den Asteroiden Ryugu.
Bereits angekommen ist die Sonde Dawn, die seit dem 06. März den Zwergplaneten Ceres umkreist und sich ihm bis auf 375 Kilometer näherte. Der kleine Himmelskörper zeigt eine erstaunliche Oberflächenmorphologie. Auf den Bildern sind helle Flecken und steile Kraterwände zu sehen, deren Herkunft den Wissenschaftlern noch Rätsel aufgeben.
Hoch hinaus ging es für die Höhenforschungsrakete Mapheus5. Bei ihrem fünfzehnminütigen Flug herrschte insgesamt etwa sechs Minuten Schwerelosigkeit für die vier DLR-Experimente aus der Materialphysik und Biologie. Schwerelos ging es aber auch am Boden zu: Um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu simulieren, blieben zwölf Probanden für zwei Monate im Bett – in Schräglage. In echter Schwerelosigkeit befanden sich Kosmonauten auf der Internationalen Raumstation (ISS), die im Projekt Kontur-2 per Joystick Roboter in einem irdischen Labor fernsteuerten.
Leiser, leichter, umweltschonender
Auch die Piloten der Fliegerforschungsflotte hatten viel zu tun: Für Untersuchungen zu alternativen Treibstoffen flogen der Airbus A320 ATRA und die Falcon in Formation (im Bild). Für das Forschungsprojekt HINVA wagten sich die Wissenschaftler des DLR mit dem ATRA an den extremen Langsamflug heran. Um das Flugzeug leiser fliegen zu lassen, holen sich die Forscherinnen und Forscher Inspiration aus der Natur oder erzeugen in der Turbine Gegenschall mittels Druckluft. Mit der Eröffnung eines neuen Prüfstandes in Göttingen konnte das DLR seine Spitzenstellung in der Turbinenforschung ausbauen.
Für die unbemannte Katastrophenhilfe aus der Luft fanden in Braunschweig im Rahmen der Sicherheitsforschung Flugversuche in einem simulierten Krisenszenario statt. Auch weltweit leistete das DLR Unterstützung zur schnellen Katastrophenhilfe, ob bei den Waldbränden in Indonesien oder bei den verheerenden Überschwemmungen in Indien Anfang Dezember diesen Jahres. Ein neu entwickeltes Kommunikationssystem, an dem unter anderem auch das DLR beteiligt ist, sorgt zudem für den schnellen Austausch zwischen Patienten und medizinischem Fachpersonal.
Mit neuer Energie ins Jahr
Die Forscherinnen und Forscher der DLR-Energieforschung präsentierten sich in diesem Jahr zum ersten Mal unter dem Motto „Energie weiter denken“ auf der Hannover Messe. Weiter gedacht wurde beispielsweise mit dem Konzept des ersten viersitzigen Brennstoffzellenflugzeugs HY4. Zudem nahmen die Energieforscher in Köln eine neuartige Anlage um Energie zu speichern in Betrieb.