CSU und Freie Wähler haben sich in ihrem Koalitionsvertrag auf ein Moratorium für die dritte Bahn am Flughafen München verständigt. Die dritte Bahn verzögert sich damit um mindestens fünf Jahre.
Die Verankerung des Moratoriums im Koalitionsvertrag ist aus Sicht des Flughafenverbandes ADV nicht nachvollziehbar. Das Vorhaben hat alle Schritte der Planfeststellung erfolgreich durchlaufen. Der Flughafen München hat eine vorbildliche Bürgerbeteiligung durchgeführt. Alle gerichtlichen Instanzen haben die Ausbauplanungen bestätigt. Überzeugende Bedarfsprognosen belegen das Erfordernis für eine dritte Start- und Landebahn am Flughafen München.
Und der Luftverkehr wächst weiter in Deutschland: In den kommenden 12 Jahren erwarten die ADV-Flughäfen einen Anstieg auf über 300 Mio. Passagiere. Um dieses Wachstum zu bewältigen, sind bedarfsgerechte Kapazitätserweiterungen notwendig. „Die dritte Bahn ist eines der wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Deutschland. Sie ist Garant für Wachstum und Arbeitsplätze. Wir fordern, dass die Politik sich zu dem Zukunftsprojekt dritte Bahn bekennt“, so ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Standortfaktor für Bayern und Deutschland
„Die Auseinandersetzung um den Bau einer dritten Start- und Landebahn dauert inzwischen schon über 12 Jahre. Es ist höchste Zeit, dass die Politik dieses für Deutschland so wichtige Infrastrukturprojekt, das den Steuerzahler keinen Cent kostet, endlich umsetzt! Für die Flughäfen in Deutschland ist die Entscheidung in Bayern von hoher Relevanz. Die Erweiterung des Flughafens München ist ein wichtiges Infrastrukturvorhaben für den Wirtschaftsstandort Bayern und von hoher Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Luftverkehrs in Deutschland.“
Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft sieht es als notwendig an, für die anhaltend starke Nachfrage im Luftverkehr am Wirtschaftsstandort Deutschland auch weiterhin bedarfsgerechte Kapazitäten luft- und bodenseitig zu schaffen. Das ist auch Kern des Luftverkehrskonzepts der Bundesregierung. Seit der Inbetriebnahme des Flughafens in München 1992 hat sich das Passagieraufkommen auf über 44 Millionen im Jahr 2017 mehr als verdreifacht. Allein seit 2010 stieg es um über 20 Prozent. Ein Moratorium für die dritte Start- und Landebahn in München, für die alle juristischen Voraussetzungen seit 2015 geschaffen wurden, stehe damit im Widerspruch und stelle die falschen Weichen.