Mit dem Offsetting-System CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) wird die Luftfahrt ab 2020 für ihre wachstumsbedingten Emissionen eine Klimaschutzabgabe für jeden grenzüberschreitenden Flug zahlen. Mit diesen Mitteln werden weltweit CO2-senkende Vorhaben finanziert, die in entsprechender Größenordnung diese Emissionen ausgleichen. Bisher haben sich bereits 66 Staaten, die zusammen 85 Prozent der weltweiten Verkehrsleistung ausmachen, verpflichtet, an der freiwilligen Anlaufphase von 2021 bis 2023 der Resolution teilzunehmen.
„Die Luftverkehrswirtschaft unterstützt die Europäische Union, dass jetzt eine zügige Umsetzung des ICAO-Klimaschutzabkommens erfolgen kann“, betonte Dr. Stefan Schulte, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, am Mittwoch in Brüssel. Auf dem parlamentarischen Abend des BDL in der hessischen Landesvertretung erklärte Schulte weiter: „Durch das neugeschaffene Klimainstrument kann die EU endlich den wettbewerbsverzerrenden europäischen Emissionshandel abschaffen.“
Schulte hob hervor, dass der Erfolg des ICAO-Beschlusses zeige, dass bei regulativen Maßnahmen im Luftverkehr weltweite Lösungen erarbeitet werden können. Nur so lassen sich Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten einzelner vermeiden und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer schaffen. Für Michael Gahler, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorstandsmitglied der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, ergibt sich aus dem ICAO-Beschluss nur eine logische Konsequenz: „Die Einführung des Offsetting-Systems CORSIA muss den europäischen Emissionshandel ablösen!“