Lufthansa beginnt Tests an ATJ als Biokerosin-Beimischung

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Bei der Erforschung nachhaltig hergestellter Treibstoffe nimmt die Group schon lange eine Vorreiterrolle ein. Jetzt engagiert sich der Luftfahrtkonzern für den Praxiseinsatz eines neuen, vielversprechenden Produktionsweges zur Herstellung von Biokerosin: „Alcohol to Jet“ (ATJ). Dabei werden vorwiegend pflanzliche Abfallstoffe zu Isobutanol vergoren, das anschließend dehydriert und dann über übliche Raffinerieprozesse in Kerosin umgewandelt wird. Die Bandbreite von geeigneten Einsatzstoffen ist groß. Das Verfahren ist damit ähnlich vielseitig wie der bereits zugelassene Fischer-Tropsch-Prozess.

im Gegensatz zum Fischer-Tropsch-Prozess kommt ATJ aber mit deutlich geringeren Investitionskosten aus. Ziel ist es, dass der ATJ-Treibstoff noch in diesem Jahr seine Zulassung erhält.

ATJ-Kerosin: Optimales Mischungsverhältnis erforschen

arbeitet bei der Erprobung des neuartigen Produktionsverfahrens mit dem auf die Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe spezialisierten Unternehmen Gevo zusammen. Die US-amerikanische Firma stellt dem Konzern das ATJ-Kerosin zur Verfügung. Gemeinsam mit dem führenden Luftfahrtkonzern in Europa wird das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe der anhand dieser Proben das Mischungsverhalten aus konventionellem und ATJ-Kerosin erforschen. Die Europäische Kommission fördert die Untersuchungen im Rahmen des Projekts Blendingstudie, die genau das zum Ziel hat.

„Die leistet einen wichtigen Beitrag zur technischen Zulassung des ATJ-Kerosins. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen stellen wir unserem Partner Gevo zur Verfügung“, sagt Dr. Alexander Zschocke, im Lufthansa Konzern für das Forschungsprogramm verantwortlich.

Maximal 50 Prozent Beimischung für jedes Triebwerk

Die Erforschung und labortechnische Untersuchung alternativer Kraftstoffe ist ein zentraler Baustein, um deren kommerzielle Nutzung in der Luftfahrtbranche voranzutreiben und damit die Treibstoffeffizienz im Flugbetrieb weiter zu erhöhen. Die maximal zulässige Mischung aus Bio- und konventionellem Kerosin beträgt für jedes Triebwerk 50 Prozent. Dies wird voraussichtlich auch bei ATJ-Kerosin der Fall sein. Deshalb ist es wichtig, das optimale Mischverhältnis zu erforschen.

Bereits 2011 erprobte Lufthansa im Rahmen einer Langzeitstudie als erste Fluggesellschaft weltweit den Einsatz von biosynthetischem Treibstoff im regulären Flugbetrieb. Das Biokerosin wurde damals aus pflanzlichem Öl und tierischen Fetten gewonnen. Auch den Biotreibstoff Farnesan hat Lufthansa bereits getestet. Durch die angestrebte Erhöhung des Anteils alternativer Kraftstoffe verbessert sich dann die CO2-Bilanz im .