In den vergangenen Tagen haben die Piloten des Lufthansa-Konzerns dem Lufthansa Management in großer Geschlossenheit demonstriert, dass sie hinter der Tarifpolitik der VC stehen. Die Lufthansa zeige jedoch keine Bereitschaft zu einer Lösung. Dabei scheint jedes Mittel recht, die VC in der Öffentlichkeit zu diskreditieren – auch, um die Politik zu einem faktischen Verbot von Spartengewerkschaften zu drängen. Aussagen der Lufthansa, dass man nach vielen Monaten der Auseinandersetzung nicht wisse, was die VC eigentlich wolle, seien schlicht unaufrichtig, so die Gewerkschaft.
Schließlich hätte man sich zuletzt mehrfach gemeinsam mit einem Mediator getroffen und dabei die jeweiligen Interessen klar formuliert. So hatte die Konzerntarifkommission bereits im Frühjahr zugesagt, dass sie bereit ist, eine Kostendeckelung bei der Übergangsversorgung zu vereinbaren und sogar über eine Kostensenkung zu verhandeln. Damit sei deutlich geworden, dass es nicht das Ziel der VC ist, das bestehende System 1:1 fortzuführen, sondern einen neuen Tarifvertrag Übergangsversorgung unter Berücksichtigung der aktuellen Erfordernisse für alle Piloten abzuschließen.
Seit Wochen tue das Lufthansa-Management jedoch nichts, um diesen Tarifkonflikt zu beenden. Stattdessen soll einer Lösung mit rechtlichen Mitteln ausgewichen werden. Erneute Versuche, der VC den Arbeitskampf mittels Einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen, waren etwa sowohl vom Arbeitsgericht Frankfurt, als auch vom Hessischen Landesarbeitsgericht abgewiesen worden, und die Lufthansa musste das fünfte und sechste Mal während dieses Konfliktes eine Niederlage vor Gericht hinnehmen.
So schade das Management mit seiner kompromisslosen und gegen das Personal gerichteten Eskalationsstrategie dem gesamten Unternehmen. Die Vereinigung Cockpit warnt Lufthansa daher davor, nur auf ein Gesetz zur Tarifeinheit zu warten und solange ohne Rücksicht auf die Kunden weitere Arbeitskämpfe zu provozieren. Die VC fordert das Lufthansa-Management auf, mit ernstgemeinten, lösungsorientierten Inhalten an den Verhandlungstisch zurückzukehren.