Luftrettung in Deutschland: Flugzeiten und Altersbeschränkung behindern

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Das Luftrettungssystem in gilt als wegweisend, effizient und erfolgreich. Dennoch machen weitreichende Veränderungen in der demographischen Entwicklung, in der Krankenhauslandschaft sowie neue verschärfte Regularien eine Anpassung der Rahmenbedingungen und Organisationsformen dringend notwendig.

Vor dem Hintergrund eines spürbar zunehmenden akutmedizinischen Mangels in ländlichen Regionen muss eine Ausdehnung der Betriebszeiten nach Bedarf möglich sein.

Personeller Engpass durch Flugverbot ab 60

"Es darf heute nicht mehr sein, dass Menschen in Not nachts zu spät oder gar nicht geholfen wird. Alle Voraussetzungen für Rettungsflüge nach Sonnenuntergang sind erfüllt", erklärte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC , am Rande der "15. Fachtagung Luftrettung", die heute in Mainz zu Ende ging.

Auch die im April 2013 in Kraft getretene EU-Vorschrift, nach der Piloten ab 60 Jahren nicht mehr alleine dürfen, muss auf den Prüfstand. "Derzeit gilt zwar noch eine Ausnahmeregelung für . Wenn die aber ausläuft und nicht verlängert wird, ist eine flächendeckende Versorgung aufgrund personeller Engpässe gefährdet", so Bruder.

nicht kostendeckend

Der zunehmende Kostendruck durch verschärfte Gesetze macht den Luftrettungsbetreibern zu schaffen. "Luftrettung in Deutschland kann nicht kostendeckend geleistet werden. Die Lücke zwischen den finanziellen Erfordernissen durch neue Vorschriften zur Rückerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen wird immer größer", erklärte Susanne Matzke-Ahl, Geschäftsführerin der . Allein die wird in den nächsten vier Jahren 135 Millionen Euro in den gesetzlich vorgeschriebenen Hubschrauberaustausch investieren.

Die von der ADAC Luftrettung initiierte Fachtagung bietet seit 1980 eine Plattform für die Weiterentwicklung im medizinischen, technischen und organisatorisch-politischen Bereich. Neben Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen standen in Mainz Workshops zur Fort- und Weiterbildung auf dem Programm.

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