Am Flughafen Frankfurt arbeiten Flughafenbetreiber, Airlines, Flugsicherung und Politik an verschiedenen Stellschrauben zur Reduzierung von Lärmemissionen. Die bereits im vergangenen Jahr gegründete "Allianz für Lärmschutz" hat dazu ein Paket von 19 Maßnahmen des aktiven Schallschutzes und eine deutliche Ausweitung des passiven Schallschutzes beschlossen.
Eine der vereinbarten Maßnahmen ist die Umrüstung aller Flugzeuge der A320-Familie der Deutschen Lufthansa, wodurch der Gesamtschallpegel der Flugzeuge im Anflug um bis zu zwei Dezibel reduziert werden kann. Die insgesamt 157 Flugzeuge, die unter anderem von Frankfurt aus zu europäischen Zielen eingesetzt werden, sollen Anfang des kommenden Jahres mit Wirbelgeneratoren ausgerüstet werden, wie Lufthansa bekanntgegeben hat.
Anreiz für leisere Flugzeuge: Flughafenentgelte
Die Fraport AG begrüßt diesen zusätzlichen Schritt für aktiven Lärmschutz: "Frankfurt und die Region profitieren von der Investition der Lufthansa, denn ein großer Teil ihrer Flotte wird dadurch in Zukunft mit geringeren Lärmemissionen an unserem Flughafen verkehren", stellt Peter Schmitz, Vorstand Operations der Fraport AG, fest.
Auch der Fluggesellschaft selbst komme ihre Entscheidung zugute, so Schmitz weiter, da für den Einsatz leiserer Fluggeräte geringere Start- und Landeentgelte zu entrichten seien: "Über unsere Entgelt-Politik leisten wir einen Beitrag zum aktiven Schallschutz, denn über die lärmabhängige Komponente der Flughafenentgelte setzen wir konkrete Anreize zum Einsatz leiserer Flugzeuge in Frankfurt."
GBAS und Anfluggleitwinkel von bis zu 4,49 Grad am Fraport
Der Flughafen Frankfurt bestätigt durch die Umsetzung der in der Allianz für Lärmschutz vereinbarten Maßnahmen seine Vorreiter-Rolle in Sachen aktiver Lärmschutz. Jüngst wurde der Spatenstich für eine neue satellitengestützte Präzisionsanflughilfe (Ground Based Augmentation System – GBAS) gesetzt. Dadurch sollen langfristig auch segmentierte oder gekurvte Anflüge – mit dem positiven Effekt einer Lärmentlastung auch in Gebieten unter dem Endanflugbereich – sowie eine Anhebung des Anfluggleitwinkels auf allen Landebahnen von derzeit drei auf 3,2 Grad (Steep Approach) ermöglichen soll. Testflüge für einen noch steileren Anflugwinkel von bis zu 4,49 Grad (Steeper Approach) fanden kürzlich in Zusammenarbeit von Umwelthaus und Condor statt.
Flughafenabhänige Parameter
Weiterhin wurden bereits die Höhe der Gegenanflüge um 1.000 Fuß angehoben, ein konstanter Sinkflug eingeführt (Continous Decent Operations – CDO), morgendliche Lärmpausen durch die Nutzung beziehungsweise Nicht-Nutzung bestimmter Startbahnen in den Morgenstunden geschaffen (Dedicated Runway Operations – DROps) sowie die weitere Spreizung der lärmabhängigen Start- und Landeentgelte zum Beginn des Jahres 2013 umgesetzt.