Das erste Testflugzeug des Airliners MC-21-300 aus Russland hat am Dienstag einen ersten echten Mittelstreckenflug absolviert. Auf dem Flug vom Werk Irkutsk Aviation zur Flugforschungsanstalt (Flight Research Institute n.a. M.M. Gromov in Ramenskoye, nahe Moskau), legte der MC-21 in sechs Stunden nonstop eine Strecke von 4.500 km bei einer Höhe von 10.000 Metern zurück.
Von dort aus soll das Flugzeug weitere Flugtests durchführen. Laut Oleg Kononenko, Testpilot und Commander, gelang der Flug in üblicher Durchführung und ohne Probleme der Systeme. Mit dem weiteren Erprobungsprogramm für das Flugzeug sollen jetzt auch die Bodenanlagen des Yakovlev Design Bureau weiterentwickelt werden. Ein neuer Hangar mit moderner Infrastruktur wurde gebaut, um das Testprogramm mit allen Werkzeugen der Datensammlung, -verarbeitung und -speicherung zum MC-21 fortzuführen.
Komfortabel und sparsamer
MC-21-300 ist ein vom russischen Konsortium unter maßgeblicher Beteiligung der Irkut Corporation (Teil der UAC) entwickeltes Passagierflugzeug für 163 bis 211 Passagiere. Laut Hersteller bietet es mehr Komfort durch die größte Kabine in der Kategorie der Flugzeuge mit Einzelgang. Gegenüber der Konkurrenz soll der MC-21 Vorteile insbesondere durch leichte Flügel aus Verbundwerkstoffen aufweisen.
Dies macht das Flugzeug sparsamer im Verbrauch. Der Anteil solcher Kompositwerkstoffe an dem Flugzeug soll über 30 Prozent betragen – in dieser Kategorie weltweit einmalig. Der Airliner soll mit zwei Triebwerken geliefert werden können: dem PW1400G von Pratt & Whitney Company (USA) oder dem PD-14 der United Engine Corporation aus Russland. Das Herstellerkonsortium gibt für den Jet schon 175 feste Bestellungen an. Damit seien die Produktionskapazitäten für einige Jahre bedient, die festen Bestellungen geschahen zudem in Vorzahlung.