Der Wettersatellit MetOp-C wird derzeit auf seinen bevorstehenden Start vorbereitet. Im Orbit angekommen wird er gemeinsam mit seinen „Geschwistern“ MetOp-A und -B die Qualität der Beobachtungen und Daten und damit die Wettervorhersage weiter verbessern.
Der von Airbus gebaute MetOp-C ist der letzte von drei polarumlaufenden Wettersatelliten des EUMETSAT-Systems (EUMETSAT Polar System – EPS) der ersten Generation. Am 18. September 2018 soll er an Bord einer Sojus-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten.
Trio für genaue Wettervorhersage
Das MetOp-Programm hat die Genauigkeit der Wettervorhersage verbessert und insbesondere den Zeitraum für Kurzfristprognosen um einen Tag verlängert. „Die MetOp-Satelliten sind technologisch fortschrittlich, und ihre Instrumente entsprechen noch immer dem neuesten Stand“, sagte Alain Ratier, Director-General von EUMETSAT. „Wir sind in der glücklichen und unerwarteten Lage, in Kürze über gleich drei MetOp-Satelliten im Orbit zu verfügen, denn der 2006 gestartete MetOp-A hat seine geplante Lebensdauer von fünf Jahren bei weitem überschritten und wird bis 2022 im Orbit bleiben.“
„Es freut uns sehr, dass wir aufgrund des erfolgreichen Betriebs und der außergewöhnlichen Langlebigkeit der MetOp-Satelliten von EUMETSAT und der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit der Vorbereitung von MetOp-SG, der nächsten Generation von Wettersatelliten für den niedrigen Erdorbit, beauftragt wurden“, sagte Mathilde Royer-Germain, Head of Earth Observation, Navigation and Science bei Airbus, bei einer Präsentation des Satelliten. Airbus Defence and Space hat die MetOp-Reihe für die ESA und die Europäische Organisation für die Nutzung von Wettersatelliten (EUMETSAT) entwickelt. Sie sind Teil einer europäisch-US-amerikanischen Kooperation.
Ursprünglich sollte jeder Satellit seinen Vorgänger ablösen, doch da die beiden ersten MetOp-Satelliten hervorragend funktionieren, sind nun beide gleichzeitig in Betrieb und liefern den Meteorologen noch mehr Informationen. Der bevorstehende Start von MetOp-C wird die Qualität der Beobachtungen und Daten für Wettervorhersagen noch weiter verbessern.
MetOp-C ist mit zehn Instrumenten ausgestattet, MetOp-A und -B verfügen über jeweils zwölf Instrumente – dies macht das System extrem vielseitig. Zwei der Instrumente sind von Airbus gebaut worden: der Microwave Humidity Sounder (MHS) und das „Advanced Scatterometer (ASCAT). Der von Airbus gebaute Mikrowellenfeuchtigkeitssensor MHS misst den Wasserdampf in der Nähe der Erdoberfläche und ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit den USA. Zwei weitere MHS-Instrumente liefern von Bord der US-amerikanischen NOAA-Satelliten entsprechende Daten aus einer anderen Umlaufbahn, um Wettermodelle zu verbessern.
Windgeschwindigkeit über dem Meer messen
Das andere von Airbus gebaute Instrument, das ASCAT, ist ein Radargerät, mit dem Windgeschwindigkeiten und -richtungen über dem offenen Meer gemessen werden. ASCAT wird auch helfen, die Verteilung von Schnee- und Eismassen an Land und an den Meeresoberflächen zu überwachen. ASCAT wird zwei 500 Kilometer breite Korridore abtasten und kann dadurch innerhalb von 24 Stunden von jedem Punkt der Erdoberfläche liefern.
MetOp erfasst außerdem Winde an der Meeresoberfläche, beobachtet die Meereisausdehnung und die Ozonschicht in der Stratosphäre und überträgt meteorologische Messungen von Schiffen, Bojen und Forschungsstationen. MetOp-A und -B verfügen darüber hinaus über einen Empfänger zur Weiterleitung von Signalen von Personen in Not. Neben den erwarteten Vorteilen bei der Wettervorhersage wird MetOp-C durch die Fortsetzung der von MetOp-A begonnenen Daten-Zeitreihe eine für die Klimabeobachtung wichtige Langzeitperspektive ermöglichen.
Zeitreihe für Klimadaten
Die derzeit von Airbus entwickelten MetOp-SG werden die kontinuierliche Bereitstellung hochwertiger Wetterdaten gewährleisten. Die Messdaten der neuen MetOp-SG-Satelliten werden gegenüber der ersten Generation von MetOp-Satelliten eine verbesserte spektrale und räumliche Auflösung bieten. Zehn verschiedene Instrumente, die den ultravioletten, sichtbaren, Infrarot- und Mikrowellen-Spektralbereich abdecken, ermöglichen eine große Bandbreite an Beobachtungen. Ab 2021 werden MetOp-SG-Satelliten auf der Grundlage modernster europäischer Technologien noch exaktere Wettervorhersagen liefern und den Bürgern Europas jedes Jahr einen sozioökonomischen Nutzen von mehreren Milliarden Euro erbringen.