Missions-Rekord im Weltall: Eurostar-Satellit über 22 Jahre im Dienst

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Der erste von entwickelte und gebaute Eurostar-Satellit, Inmarsat-2 F1, wurde diese Woche außer Betrieb genommen und sicher stillgelegt, nachdem er eine lange und fehlerfreie Mission in der geostationären Umlaufbahn erfüllt hatte. Er war 22,5 Jahre in Betrieb und hat seine erwartete Lebensdauer von 10 Jahren damit weit überschritten.

Satelliten können nicht ewig funktionieren, zumal sie im All nicht mehr repariert werden, oder mit Treibstoff wiederbefüllt werden können. Wie limitierend dabei bestimmte Faktoren sein können, zeigte sich soeben am Weltraumteleskop Herschel, dessen für die wissenschaftlichen Instrumente notwendige Kühlmittel Helium nun aufgebraucht ist, und das Telesokop nach drei Jahren seinen Zweck nicht mehr erfüllen kann. Dass es aber auch länger geht, zeigte mit einem Satelliten aus der Inmarsat-Familie, der gerade im Rekordalter in Ruhestand geschickt wurde.

Inmarsat-2 F1 wurde im Oktober 1990 ins All geschossen und war Astriums erster Eurostar-Satellit und der erste kommerzielle Satellit überhaupt, der vollkommen auf einem digitalen System basierte, das in der Umlaufbahn neu programmierbar war. Als Betreiber konnte man von einem neuen Konzept für den einfacheren Satellitenbetrieb profitieren, bei dem die Sonnensegel und Autonomie für ein deutlich verringertes Risiko für Betriebsfehler sorgen. Das wiederrum führte zu einer beeindruckenden Verfügbarkeitsstatistik für diese Satellitenklasse.

Langlebige Satellitenfamilie

Der Inmarsat-2 F1 war der erste einer Reihe von vier Eurostar-E1000-Satelliten, die für Inmarsat gebaut wurden. Alle vier Raumschiffe haben ihre Konstruktionsanforderungen weit übertroffen und die vorgesehene Nutzungsdauer von 10 Jahren in der Umlaufbahn überschritten: Inmarsat-2 F3 und F4 wurden nach mehr als 15 und 20 Jahren Betrieb sicher stillgelegt, und F2 ist nach mehr als 22 Jahren ab seinem Start im März 1991 noch immer in Betrieb.

"Der Eurostar-Plattform wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Die Leistung und Kapazität wurden deutlich verbessert und die Lebensdauer beträgt jetzt mehr als 15 Jahre. Doch mehr denn je basiert unser Schlüsselprodukt auf der starken Designfähigkeit, dem Qualitätsprozess und der Organisation, die eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Zuverlässigkeit unserer Produkte spielen." sagte Eric Béranger, CEO von Astrium Satellites.

Der Eurostar ist das Aushängeschild von Astrium für geostationäre Kommunikationssatelliten, auf dessen Grundlage viele erfolgreiche Satelliten gebaut wurden, einschließlich der besonders hoch entwickelten Inmarsat-4-Konstellation, die Breitbanddienste in globalem Maßstab bereitstellt, hochleistungsfähige Rundfunk- und Breitbandsatelliten für führende Betreiber weltweit sowie die Skynet-5-Satelliten für die sichere Militärkommunikation.

12 Eurostar-Satelliten derzeit im Bau

Bis heute wurden insgesamt 54 Eurostar-Satelliten erfolgreich ins All befördert und haben sich in der Umlaufbahn als überaus zuverlässig erwiesen. Keiner der Satelliten ist je im Orbit verloren gegangen. 13 von ihnen wurden nach erfolgreicher Erfüllung ihrer Mission außer Betrieb genommen und haben ihre vorgesehene Nutzungsdauer um durchschnittlich 79 Prozent überschritten. 41 sind noch in Betrieb, und 10 davon haben ihre vorgesehene Nutzungsdauer um durchschnittlich 27 Prozent überschritten. Die Eurostar-Satelliten von Astrium kommen zusammen auf mehr als 470 Jahre erfolgreichen Betrieb in der Umlaufbahn, einschließlich 125 Jahren für das fortschrittlichste Modell Eurostar E3000, das 2004 in die Umlaufbahn gebracht wurde.

Astrium hat in den letzten fünf Jahren durchschnittlich mehr als vier Eurostar-E3000-Satelliten pro Jahr ausgeliefert und ins All transportiert und wird dies voraussichtlich auch in den nächsten Jahren fortsetzen: 12 Eurostar-E3000-Satelliten befinden sich aktuell in unterschiedlichen Produktionsstadien in den Astrium-Werken.