Motorsegler mit Brennstoffzellen-Antrieb als Aufklärer und Verfolger

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In der Verbrechensbekämpfung, bei Entführungsfällen oder der Beobachtung von Vorbereitungen terroristischer Aktivitäten sind hoch aufgelöste Echtzeit-Luftbilder und Live-Übertragung gefragt. Das DLR hat nun erstmals ein Motorsegler-System erprobt, das die Beobachtung von Verdächtigen und deren Fahrzeugen aus sicherem Abstand und über größere Strecken mit live-Aufnahmen erlaubt.

Konventionelle sind sehr laut und auffällig bei der Täterverfolgung. Im Projekt (Echtzeitfähige verdeckte Fahrzeugverfolgung zur polizeilichen Observation) kam deshalb der DLR-Motorsegler Antares für Testflüge zum Einsatz. "Antares wurde mit spezieller Kameratechnik und einer eigens entwickelten Bildverarbeitungs-Software ausgestattet", sagt Projektleiter Hartmut Runge vom DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung. "Die Übertragung der Live-Luftbilder erfolgte per Mikrowellen-Datenlink."

Wendiger Motorsegler verfolgt Auto

Während des Versuchsflugs mit der Antares fuhr ein Testfahrzeug entlang einer Autobahn, legte ungeplante Stopps auf Rastplätzen ein und fuhr mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 210 Kilometer pro Stunde. Der Motorsegler war dabei immer in der Lage dem Fahrzeug zu folgen und hat sich als so wendig erwiesen, dass er sogar Fahrtrichtungswechsel über Anschlussstellen auf der Autobahn meisterte. Das DLR (Deutsches Zentrum für – und ) führte das Projekt gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) durch, dessen Mitarbeit grundlegend für die Bedarfsorientierung der Forschungsarbeiten war.

Die Einsatzmöglichkeiten für das im Rahmen des Projekts entwickelten Systems gehen über die Verwendung zur Fahrzeugverfolgung hinaus. "Der elektrische Antrieb des Flugzeugs ist sehr leise, effizient und zuverlässig" erklärt Dr. Josef Kallo, verantwortlicher Teilprojektleiter für Antares am DLR-Institut für Technische Thermodynamik in . "Das System kann beispielsweise auch beim Management von Großveranstaltungen zur Erfassung großer Menschenmengen oder als Relaisstation für die Funkübertragung eingesetzt werden und dort die Sicherheit erhöhen".

Brennstoffzellen-Antrieb leise und zuverlässig

Diese Anwendung wurde bei einem Champions League Spiel in der Münchner Allianz Arena demonstriert. Zudem kann es als Beobachtungs- und Kommunikationsplattform in Krisen- und Katastrophengebieten oder zur Fernerkundung von Pipelines genutzt werden. DLR-Forscher Hartmut Runge: "Eine zusätzliche Anwendung der entwickelten Bildverarbeitungs-Algorithmen zum Fahrzeug-Tracking liegt bei der Überprüfung und Weiterentwicklung von Fahrer-Assistenzsystemen zur automatischen Spurhaltung."

DLR-Programmkoordinator Sicherheitsforschung Dr. Dennis Göge: "Der überaus leise, auf Brennstoffzellen-Basis fliegende Antares-Motorsegler stammt aus dem Forschungsbereich Energie, die Vorarbeiten zur Registrierung und Messung der Fahrzeuge aus dem Schwerpunkt Verkehr und das automatische Fahrzeugtracking sowie das neue Kamerasystem wurden direkt im Forschungsbereich Sicherheit entwickelt", so Göge weiter. Ein speziell für Motorsegler geschulter Test- der DLR-Einrichtung Flugexperimente saß bei den Tests im . Zudem war der deutsche Flugzeughersteller Lange aus Zweibrücken in das Projekt eingebunden.

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