Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault hat heute Vormittag gemeinsam mit Fabrice Brégier, President und CEO von Airbus, die 74.000 Quadratmeter große Endmontagelinie für den neuen Airbus A350 XWB im französischen Toulouse offiziell eröffnet. Wenn die Produktion voll angelaufen ist, wird die Fertigungslinie rund 1.500 Menschen beschäftigen, die ab 2018 bis zu zehn Maschinen im Monat bauen werden.
Der Feier in der Endmontage wohnten Vertreter der französischen Politik, Ehrengäste aus der Region, Regierungsvertreter aus weiteren Airbus-Heimatländern sowie Airbus-Kunden, Lieferanten, Top-Manager und mehr als 1.000 Mitarbeiter bei.
„Innovation ist tief in unseren Genen verankert, und die A350 XWB, das neuste und modernste Verkehrsflugzeug der Welt, ist der überzeugende Beweis dafür. Heute ehren wir den Luftfahrtpionier und die herausragende Persönlichkeit Roger Béteille: Die Endmontagelinie der A350 XWB wird den Namen dieses großen Visionärs unserer Branche tragen“, sagte Fabrice Brégier, President und CEO von Airbus.
„Ich fühle mich sehr geehrt, dass diese großartige, hochmoderne Endmontagelinie meinen Namen tragen wird“, sagte Roger Béteille. „Der Erfolg von Airbus ist ein konkretes Beispiel dafür, wie europäische Partner Unglaubliches erreichen können, wenn sie Hand in Hand zusammen arbeiten. Dies ist auch ein wesentlicher Grund für den Aufstieg von Airbus zum größten und renommiertesten Flugzeughersteller der Welt.“
Erste Maschinen für Tests schon im Bau
Airbus führt mit der A350 XWB eine völlig neue Familie von Großraumjets mittlerer Passagierkapazität ein. Die Gäste der Einweihungsfeier konnten anhand der ersten beiden Flugzeuge, des Statiktestflugzeugs und der MSN1, der ersten flugfähigen Maschine, die Entstehung der neuen A350 XWB in verschiedenen Phasen der Endmontage erleben. Das Statiktestflugzeug, das ausschließlich für die Erprobung am Boden eingesetzt wird, ist nahezu komplett: Der Rumpf, zwei Tragflächen und das Seitenleitwerk sind bereits verbunden. Das Flugzeug wird in den Statiktesthangar im Werk „Jean-Luc Lagardère“ in Toulouse verlegt und dort für die statischen Tests vorbereitet. Diese sollen im Frühjahr 2013 beginnen. Die Baureihe A350 XWB wird drei Passagiervarianten mit bis zu 15.580 Kilometern Reichweite umfassen. In einer typischen Drei-Klassen-Konfiguration bietet die A350-800 Platz für 270, die A350-900 für 314 und die A350-1000 für 350 Passagiere.
Die Montage der ersten flugfähigen A350 XWB (Bezeichnung MSN1) kommt ebenfalls gut voran; der Rumpf ist bereits vollständig zusammengefügt. Tragflächen, Seiten- und Höhenleitwerk der MSN1 befinden sich bereits in der Endmontagelinie und werden Anfang November mit dem Rumpf verbunden. Die Fläche der Endmontage der A350 XWB entspricht nahezu 300 Tennisplätzen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Fläche von 22.000 Quadratmetern deckt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs des Gebäudes.
Namensgeber einer der Gründerväter von Airbus
Béteille war mit der Entwicklung der Fly-by-Wire-Flugsteuerung nicht nur bei einer der größten Innovationen von Airbus, die mittlerweile in der Luftfahrt Standard sind, beteiligt. Er war auch einer der vier Gründerväter von Airbus. Béteille war verantwortlich für die Einführung des weltweit ersten Großraumflugzeugs mit zwei Triebwerken, der A300, die ihren Erstflug vor 40 Jahren absolvierte. Mit der Einweihung dieser neuen Endmontagelinie feiert Airbus die neuste Generation von Langstreckenflugzeugen mit zwei Triebwerken: die A350 XWB von Airbus.
Diese hoch effizienten Flugzeuge verbinden neueste Errungenschaften bei Aerodynamik und Konstruktion mit fortschrittlichsten Technologien, um die Kraftstoffeffizienz und Betriebskosten gegenüber den derzeitigen Flugzeugen dieser Größenklasse um bis zu 25 Prozent zu verbessern. Mehr als 70 Prozent der in Leichtbauweise konstruierten Flugzeugzelle sind aus zukunftsweisenden Materialien gefertigt, darunter Verbundwerkstoffe (53 Prozent), Titan und modernste Aluminiumlegierungen. Der innovative Flugzeugrumpf aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) reduziert Treibstoffverbrauch und Wartungsaufwand. Die A350 XWB profitiert von der umfassenden Erfahrung, die Airbus bei der Integration von Verbundwerkstoffen beim Bau von Flugzeugen hat.