Der Köln Bonn Airport hat das Jahr 2018 mit gemischten Gefühlen beendet. Zwar erreichte der Flughafen mit 12,96 Millionen Passagieren in einem Jahr wieder einen neuen Passagerekord. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet die neue Zahl ein Plus von fünf Prozent. Auch im Frachtbereich ist das Jahr erfolgreich zu Ende gegangen: 860.000 Tonnen Waren und Güter wurden umgeschlagen, ein Plus von zwei Prozent.
Doch die Freude über den Passagerekord wird getrübt durch die Erwartungen an das neue Jahr: 2019 rechnet der Köln Bonn Airport mit deutlichen Einbußen bei den Passagierzahlen. „Das vergangene Jahr war eine echte Herausforderung für die deutsche Luftverkehrsbranche. Wir sind froh, das Jahr dennoch mit einem so guten Ergebnis abgeschlossen zu haben. Zahlreiche Verspätungen und Flugausfälle im Sommer haben sich auch auf uns ausgewirkt. Zudem hat die heiße Witterung unseren Mitarbeitern alles abverlangt. Deshalb gilt unser Dank ausdrücklich allen Mitarbeitern, die trotz der schwierigen Rahmenbedingungen die guten Ergebnisse überhaupt erst möglich gemacht haben“, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.
Wachstumstreiber waren im vergangenen Jahr etwa easyJet, die im Sommer mit einer hochfrequenten Berlin-Verbindung nach Köln/Bonn zurückkehrte, sowie Eurowings mit Aufstockungen auf den Strecken nach Berlin, München und Palma de Mallorca. Auch Ryanair trug mit 8 neuen Sommerzielen zu den positiven Zahlen bei. Gleiches galt für Condor, Laudamotion und Pegasus mit hohem Engagement im Sommerflugplan.
Mit Eurowings gehen auch Zubringer verloren
Bereits gegen Ende des Jahres machte sich aber der erste Dämpfer bemerkbar – im November und Dezember sanken die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Bis zu fünf Prozent weniger Fluggäste reisten in diesen beiden Monaten über Köln/Bonn. Grund für die sinkende Passagierzahl sind vor allem der Verlust der Eurowings-Langstrecke und damit einhergehend geringere Zahlen von Zubringerflügen sowie Airline-Konsolidierungen, die nur zum Teil kompensiert werden können. Eurowings war in Köln an den Start gegangen, hat sich dann aber auf Düsseldorf konzentriert.
„Der Einbruch am Ende des vergangenen Jahres gibt bereits einen Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden 12 Monaten erwartet. Uns steht ein schwieriges Jahr bevor – der Flughafen rechnet in 2019 mit etwa einer Million weniger Reisenden als 2018“, sagt Johan Vanneste. Damit werden etwa acht Prozent weniger Passagiere in Köln/Bonn starten oder landen als in 2018.
Airport erwartet 2019 Verlust
Das werde sich auch negativ auf das Wirtschaftsergebnis im kommenden Jahr auswirken: Für 2019 wird ein Verlust in Höhe von rund 20 Millionen prognostiziert. „Wir haben nun die verantwortungsvolle Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Flughafen wieder profitabel wachsen kann. Dafür haben wir bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Aufsichtsrat eine Strategie entwickelt“, sagt Vanneste. Bereits 2020 soll wieder ein positives Betriebsergebnis erzielt werden.
„Um dies zu schaffen, führen wir derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften über verschiedene Maßnahmen, die dringend nötig sind, um die Basis für eine nachhaltige positive Entwicklung des Flughafens zu legen. Wir verfügen über hervorragend qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter. Wir werden uns den Herausforderungen, die auf uns zukommen, als Team stellen, und ich bin sicher, dass wir sie gemeinsam meistern werden.“