Passagierrekorde bei großen und kleinen deutschen Flughäfen

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Deutsche Flughäfen zählen im ersten Halbjahr neue Höchststände bei den Passagierzahlen. Das steigende Luftverkehrsaufkommen zeigt sich bei den großen, wie auch bei den kleinen Flughäfen. Im ersten Halbjahr 2017 wurden nach vorläufigen Berechnungen etwa am Flughafen Stuttgart 4.942.830 Fluggäste gezählt, das sind 2,5 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr (4.822.031 Fluggäste).

Mit 47.195 Starts und Landungen sank die Zahl der Flugbewegungen in Stuttgart (IATA: STR, ICAO: EDDS) um 3,5 Prozent. „Noch ist nicht absehbar, wie sich airberlin, eine unserer größten Airlines, neu aufstellen wird und wie das Marktumfeld darauf reagiert. Trotz aller Unsicherheiten erwarten wir, dass die Passagierzahl zum Ende des Jahres leicht über dem Vorjahresniveau von 10,6 Millionen liegt“, sagte Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG).

Halbjahresbilanz FSG 2017

Januar bis Juni 2016 2017 Veränderungen
Fluggäste 4.822.031 4.942.830 + 2,5 Prozent
Flugbewegungen 48.928 47.195 – 3,5 Prozent
Luftfracht in Tonnen 10.518 12.977 + 23,4 Prozent
Luftpost in Tonnen 4.902 4.888 – 0,3 Prozent

„Wir wollen langfristig einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen in Europa werden“, betont Schoefer. Unter dem Leitbild fairport STR setzt die FSG vor allem auf Elektromobilität, Klimaschutz und die Steuerung des Unternehmens nach Nachhaltigkeitskriterien. Dabei müssen Ökonomie, Umwelt und Soziales in Einklang gebracht werden.

München: Doppelte Menge wie 1999

Auch der Münchner Airport (IATA: MUC, ICAO: EDDM) erreichte in den ersten sechs Monaten des Betriebsjahres 2017 das bisher beste Halbzeitergebnis seiner Geschichte: Erstmals wurde mit über 21.000.000 Fluggästen die Schwelle von 20 Millionen Passagieren bereits im ersten Halbjahr überschritten. Dieses Fluggastaufkommen entspricht dem Passagierergebnis des gesamten Jahres 1999 am Münchner Flughafen und veranschaulicht die enorme Wachstumsdynamik der internationalen Luftverkehrsdrehscheibe. Prozentual legte das Passagieraufkommen um mehr als sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die Zahl der Starts und Landungen steigerte sich – wie bereits im vergangenen Jahr – abermals um über vier Prozent auf knapp 200.000 Flugbewegungen. Eine neue Höchstmarke wird auch aus dem Bereich der Luftfracht vermeldet: Rund 180.000 Tonnen bedeuten ein Plus von neun Prozent.

Die deutlichen Verkehrszuwächse am Münchner Airport liegen über dem Branchentrend in Deutschland und sind insbesondere auf den Europaverkehr zurückzuführen. Dieser legte beim Passagieraufkommen gleich acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Im Interkontinentalverkehr lag das Plus bei sechs Prozent, im innerdeutschen Verkehr bei vier Prozent. „Tatsächlich steht der 25 Jahre nach seiner Eröffnung so gut da wie niemals zuvor“, resümierte angesichts dieser Verkehrszahlen der Vorsitzende der GmbH, Dr. Michael Kerkloh, heute bei der Halbjahresbilanz und bezog sich dabei auch auf die ausgezeichnete Entwicklungsperspektive des Airports.

Der Flughafen München profitiert dabei insbesondere von drei strategischen Weichenstellungen, die innerhalb des Lufthansa-Konzerns getroffen wurden. So stationiert die Kranichlinie die ersten 15 ihrer 25 neuen Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A350 in München – ein Gewinn für den Airport in ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Die zweistrahligen Jets verbrauchen nicht nur beachtliche 25 Prozent weniger Treibstoff als etwa das vierstrahlige Modell Airbus A340. Auch die vom Fluglärm betroffene Fläche ist beim Start des A350 gegenüber dem A340 nur noch halb so groß. Außerdem setzt Lufthansa ab dem Sommerflugplan 2018 fünf ihrer insgesamt 14 Airbus A380 erstmals von München aus ein. Nach London, Paris und ist Bayerns Luftverkehrsdrehkreuz damit der vierte europäische Airport, an dem eine A380-Flotte stationiert ist. Der Riesen-Airbus wird auf den Strecken nach Hongkong, Peking und Los Angeles eingesetzt.

Die Verkehrszahlen für das erste Halbjahr im Einzelnen

2017 2016 Veränderung
Passagieraufkommen Gewerblicher Verkehr 21.135.900 19.856.018 + 6,4 Prozent
Flugzeugbewegungen Gesamtverkehr 198.870 191.107 + 4,1 Prozent
Frachtumschlag (in Tonnen) geflogene Luftfracht 177.500 162.744 +9,1 Prozent

Darüber hinaus stärkt die Ansiedlung der Lufthansa-Tochter Eurowings, die seit Beginn des Sommerflugplans mit fest stationierten Flugzeugen von Bayerns Luftverkehrsdrehscheibe aus rund 30 Ziele innerhalb Europas bedient, den Luftverkehrsstandort München.

Düsseldorfer Rekord-Halbjahr: Plus zwölf Prozent

Die starke Nachfrage nach Flügen ab (ICAO: EDDL, IATA: DUS) ist ungebrochen. So hat sich das Passagierwachstum am Düsseldorfer Flughafen nach dem Rekordjahr 2016 im ersten Halbjahr 2017 noch einmal beschleunigt. Im Zeitraum 01. Januar bis 30. Juni zählte NRWs größter Airport rund 11,8 Millionen ankommende und abfliegende Passagiere. Dies entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Jahres 2016.

Dank dieser Entwicklung wächst der Düsseldorfer Airport derzeit stärker als jeder andere größere deutsche Verkehrsflughafen. Auch die Zahl an Flugbewegungen ist im ersten Halbjahr um etwa 7,6 Prozent auf rund 104.500 gestiegen. Der größte Airport NRWs wird nach derzeitigem Stand für 2017 mit über 25 Millionen Passagiere deutlich über den Erwartungen liegen. Die Airport Cargo hat in der ersten Jahreshälfte über 58.100 Tonnen Luftfracht befördert – ein Plus von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

200 Ziele weltweit und fast 140 wöchentliche Interkont-Abflüge bringen den Düsseldorfer Airport jedoch schon nahe an die Kapazitätsgrenze. Der Airport möchte daher in Zukunft flexibler und nachfrageorientierter auf sein bestehendes Start- und Landebahnsystem zugreifen, braucht dazu aber eine neue Betriebsgenehmigung, die noch aussteht.

Allgäu Airport

Am Beispiel Flughafen (IATA: FMM, ICAO: EDJA) sieht man das Wachstum auch an Regionalflughäfen. So ergab die Bilanz des ersten Halbjahres 2017 eine Zunahme der Passagiere um 18,5 Prozent. 518.138 Fluggäste nutzten den Airport für die An- oder Abreise. Als Top Ziel hat sich erstmals Sofia vor London auf Platz 1 geschoben. Aufgrund der erfreulichen Zahlen und weiterer neuer Strecken ab September ist man sich am Airport sicher, in diesem Jahr die Millionengrenze deutlich zu überschreiten.

Airport Geschäftsführer Ralf Schmid: „Die positive Entwicklung des Vorjahres hat sich weiter verstärkt, alle Zeichen stehen auf Wachstum.“ Trotz eines Plus von 18,5 Prozent an Passagieren bleibt Schmid bei seiner Jahresprognose für 2017 von 1,1 Millionen Fluggästen. Im laufenden Geschäftsjahr rechnen die Verantwortlichen zudem mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis und der sogenannten „Schwarzen Null“.

Am meisten gefragt war in den ersten sechs Monaten die Strecke Sofia – Memmingen, die als einzige von Ryanair und Wizz Air parallel bedient wird. Danach folgten in der Gunst der Reisenden die Ziele London, Moskau, Porto, Dublin und Palermo. Bei der Länderwertung führt Spanien vor Rumänien, , und Großbritannien. Als Airline mit den meisten Passagieren in Memmingen hat Ryanair vor Wizz Air wieder Platz eins eingenommen. Auf dem dritten Rang folgt die russische Airline Pobeda, die mit Erfolg täglich die Verbindung nach Moskau bedient. Insgesamt flogen im ersten Halbjahr 15 Airlines – davon vier im Linien- und elf im Charterbetrieb – von und nach Memmingen. Für einen neuen Rekord in der Flughafen-Geschichte sorgte der 25. Mai dieses Jahres: An diesem Tag wurden 5.067 Passagiere gezählt, so viele wie bisher nie auf dem schwäbischen Airport.

Weiterhin für starkes Wachstum sorgt Osteuropa. „Obwohl unsere Airline-Partner dieses Feld bereits gut besetzt haben, besteht weiteres Potential“, betont Airport Geschäftsführer Ralf Schmid. So setze nun auch Ryanair stärker auf osteuropäische Strecken. Neben der bulgarischen Hauptstadt Sofia, die von der irischen Fluggesellschaft bereits bedient wird, nimmt sie ab September auch Polens Hauptstadt Warschau und Lviv in der Ukraine sowie Oradea im Westen Rumäniens in ihr Streckennetz auf. Wizz Air fliegt neu nach Varna an der bulgarischen Schwarzmeerküste und stockt die Frequenzen der Flüge nach Kiew und Tuzla weiter auf. Zu den neuen Ryanair-Strecken, die mit der Stationierung einer Maschine in Memmingen möglich wurden, zählen ab September außerdem Fèz in Marokko, Sevilla, Thessaloniki und Stockholm. Obendrein wird die beliebte Verbindung nach Palma de Mallorca nun auch im Winter angeboten.

Rostock-Laage Airport

In den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres konnte der -Laage (IATA: RLG, ICAO: ETNL), als größter Passagierflughafen Mecklenburg-Vorpommerns sein Verkehrswachstum mit 103.003 Passagieren fortsetzen. Der Airport Rostock-Laage verzeichnet damit trotz einer dreiwöchigen Bahnschließung aufgrund von Bauarbeiten im Frühjahr dieses Jahres 14,06 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Entscheidend für diese positive Entwicklung ist die mittlerweile ganzjährige Stationierung eines Flugzeugs der Fluggesellschaft Germania, wodurch die Anzahl der Flugziele und Frequenzen im Bereich Urlaubsverkehr deutlich erhöht werden konnte. Zusätzlich wird die positive Entwicklung des Flughafens Rostock-Laage durch die Städteverbindungen nach Wien und Zürich gestärkt. Er ist damit auch für touristische Incomingverkehre nach Mecklenburg-Vorpommern wichtig. Auf Grund des früheren Beginns der Kreuzfahrtsaison der Reedereien Costa, MSC und Pullmantur in Rostock-Warnemünde übertrafen die Charterzubringerverkehre aus Italien, Spanien und Frankreich ebenfalls die Vorjahreszahlen deutlich. Zudem trug die Frequenzerhöhung der Geschäftsreiseverbindung nach München zu diesem verbesserten Ergebnis bei. Diese Verbindung wird mittlerweile zweimal täglich von bmi regional bedient.