Pilotinnen bei Lufthansa: 25-jähriges Dienstjubiläum

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„Ich sehe mich nicht als Vorkämpferin, ich liebe einfach meinen Beruf“, bringt es Flugkapitänin Evi Hetzmannseder auf den Punkt. Dabei war es eine kleine Sensation als sie zeitgleich mit Nicola Lisy am 23. August 1988 in als erste Pilotinnen in den Liniendienst von wechselten. Zuvor hatten sie die zweijährige Ausbildung zur Verkehrspilotin in und Phoenix/ erfolgreich absolviert.

In dem Vierteljahrhundert seit diesen Pioniertagen sind ihnen viele Frauen ins gefolgt. Heute sind bei rund 300 Pilotinnen tätig; knapp 80 davon als Flugkapitänin. Allerdings liegt der Frauenanteil im von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings damit weiterhin bei nur rund sechs Prozent. Der Grund hierfür ist die falsche Annahme vieler potenzieller Bewerberinnen, die Cockpitarbeit sei nicht für Frauen geeignet. Nur etwa 20 Prozent der Bewerbungen stammen von Frauen. Wobei man bei der Lufthansa diesen Anteil aktiv erhöhen will.

Lizenzerhalt: Simulatortraining während der Mutterschaft

Beim ersten Flug mit Gästen an Bord der hatte sie noch „Schwammerl in die Knie“, erinnert sich Hetzmannseder. Im Gegensatz zu Nicola Lisy, die aus einer Pilotenfamilie stammt, gab es bei ihr keinen familiären Bezug zur Fliegerei. Trotzdem nahm sie sich vor knapp 30 Jahren fest vor, Pilotin zu werden, als sie in München-Riem ein zur Landung ansetzen sah: „Da will ich vorn drinsitzen“, beschloss Hetzmannseder und bewarb sich bei Lufthansa.

Der erste Flug ihres Lebens führte nach Hamburg zur Auswahlprüfung. Anfängliche Karriereklippen wie der Lizenzerhalt trotz Mutterschaft ließen sich durch zusätzliches Simulatortraining und das Angebot familienfreundlicher Teilzeitmodelle lösen. Wesentlicher Meilenstein war wie für alle Pilotinnen und Piloten der begehrte vierte Streifen auf der Uniform; im Jahr 2000 wechseln Evi Hetzmannseder und Nicola Lisy als erste bei Lufthansa ausgebildete Pilotinnen auf den Kapitänssitz der Boeing 737.

„Erhebendes Gefühl“ im A340

Mittlerweile fliegt Hetzmannseder von München aus Langstrecken: „Es ist ein erhebendes Gefühl, in einem großen wie dem Airbus A340 zu sitzen“. Zum Ausgleich greift Evi Hetzmannseder gelegentlich zum Akkordeon und macht zünftige Gaudimusik im Trio „des-wenni-wissert“. In der Geschichte des Fliegens haben Frauen schon eine sehr lange Tradition. Als weltweit erste Frau erhielt Raymonde de Laroche am 08. März 1910 vom Aéro-Club de France den Pilotenschein. Marga von Etzdorf steuerte seit dem 01. Februar 1928 eine Junkers F13 namens „Kiek in die Welt“.