Der Luftfahrtzulieferer Premium AEROTEC baut mit der Übernahme des 3D-Druck-Spezialisten APWORKS seine führende Rolle im Bereich der additiven Fertigung weiter aus. Beide Partner ergänzen sich in ihren Fähigkeiten und wollen gemeinsam vom rasanten Wachstum des 3D-Druck-Marktes profitieren.
Über den Kaufpreis haben Premium AEROTEC und Airbus, der bisherige Gesellschafter von APWORKS, Stillschweigen vereinbart. Premium AEROTEC ist ein Vorreiter im Einsatz von metallischem 3D-Druck in der Luftfahrt. Als erstem Luftfahrtzulieferer ist es dem Unternehmen gelungen, 3D-gedruckte Titanbauteile in die Flugzeugstruktur einzubringen. Premium AEROTEC verfügt über sämtliche Fähigkeiten entlang der gesamten AM-Prozesskette, von der Produktidee über die Entwicklung und den eigentlichen Druckvorgang sowie den nachgelagerten Prozessschritten bis zur Übergabe von qualifizierten Bauteilen an den Kunden.
2017 erzielte Premium AEROTEC als Global Player in der Luftfahrtindustrie einen Umsatz von zwei Milliarden Euro. Kerngeschäft sind die Entwicklung und Herstellung von Flugzeugstrukturen aus Metall- und Kohlenstofffaserverbundstoffen. Das Unternehmen verfügt über Standorte in Augsburg, Bremen, Hamburg, Nordenham und Varel in Deutschland sowie im rumänischen Braşov.
Spin-Off für Fertigungstechnologie
APWORKS wurde im Jahr 2013 als Spin-Off der Airbus-Gruppe gegründet und hat sich seither als Technologietreiber für Fertigungsmethoden der Zukunft positioniert – mit einem klaren Fokus auf die metallische additive Fertigung (Additive Manufacturing, AM). Die Stärken des Unternehmens liegen in der schnellen, kundenorientierten und hochqualitativen Lösungsfindung entlang der gesamten AM-Wertschöpfungskette und seiner Beziehungen in eine Vielzahl von Industrien.
APWORKS ist mit modernen Fertigungsprozessen vertraut und will die aus der Luftfahrt bewährten Konzepte auch für andere Industrien nutzbar machen. Mit Fokus metallischer 3D-Druck deckt das Unternehmen die komplette Wertschöpfungskette für die Herstellung von Bau- und Ersatzteilen ab – vom optimierten Design der Bauteile über die Auswahl geeigneter Materialien und Prototypenbau bis hin zur qualifizierten Serienfertigung. Der Mehrwert solch hoch optimierter Bauteile ist dabei nicht nur das geringere Gewicht, es lassen sich auch deutlich komplexere Geometrien als bisher umsetzen.
„Mit dem Einstieg von Premium AEROTEC kommen wir unserer Vision der industriellen Serienproduktion mittels AM-Technologie einen großen Schritt näher“, sagt Joachim Zettler, Geschäftsführer von APWORKS. „Ziel ist es, die hochdynamische Herangehensweise von APWORKS in der Problemlösung der AM-Fragestellungen unserer Kunden mit der jahrzehntelangen Produktionserfahrung von Premium AEROTEC zu kombinieren, um dadurch den maximalen Benefit entlang der AM-Wertschöpfungskette für unsere Kunden aus den unterschiedlichsten Industriezweigen zu realisieren.“
Zielsetzung von APWORKS ist es, seine Kunden in der Entwicklung von AM-Themen zu unterstützen. Dabei kann das Team auf Erfahrungswerte aus einer breiten Kundenbasis zurückgreifen: Das Know-how von APWORKS umfasst die Identifikation von relevanten Anwendungsfeldern des 3D-Drucks, die Optimierung hinsichtlich 3D-Design-Richtlinien und ein ausgeprägtes Materialverständnis. Mit einem eigenen Maschinenpark produziert APWORKS Bauteile als Prototyp und in Serie. Damit bedient das Unternehmens einen Kundenkreis aus unterschiedlichsten Industriesegmenten und dient zugleich als Wegbereiter für deren industrielle Produktion von AM-Bauteilen.
Partner für Fertigung von Prototypen
Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen Premium AEROTEC und APWORKS haben die Kunden Zugriff auf derzeit elf Anlagen mit unterschiedlichsten Materialien, sowie die komplette Wertschöpfungskette der Nacharbeit von Bauteilen. Mit Premium AEROTEC als alleinigem Gesellschafter bleibt APWORKS als eigenständiges Unternehmen mit eigenem Marktauftritt erhalten. Mit seiner Start-Up-Mentalität und -Reaktivität hilft APWORKS seinen Kunden dabei, ihre Bauteile schnellstmöglich für den 3D-Druck zu identifizieren, optimieren und zu produzieren.
Parallel dazu kann APWORKS seine weiteren Schwerpunkte beibehalten. Dazu zählt neben der Weiterentwicklung und dem Vertrieb des patentierten Materials Scalmalloy®, einer hochfesten Aluminium Legierung für die additive Fertigung von Bauteilen, auch das Prototyping und vor allem die Entwicklung von qualifizierten Serienapplikationen. Daneben kommt der Entwicklung von Spezialsoftware rund um die additive Fertigung weiterhin eine große Bedeutung zu.