„Public Telescope“ soll nach Hubble privat ins All

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OHB Venture Capital GmbH gibt die Beteiligung an der astrofactum GmbH als Investor und strategischer Partner bekannt. astrofactum wurde 2014 mit dem langfristigen Ziel gegründet, einer breiten Nutzergruppe Zugang zu astronomischen Anwendungen aus dem zu ermöglichen.

Die Aktivitäten umfassen sowohl die Konzeption und Umsetzung der Projekte als auch die Vermarktung der damit verbundenen Beobachtungskapazitäten. Durch die Beteiligung profitiert astrofactum vor allem durch 35 Jahre Erfahrung der OHB Gruppe, die auf High-Tech-Lösungen in der spezialisiert ist. Ergänzend kommt der Beteiligung das weitreichende Netzwerk in der Forschungslandschaft zugute.

Demokratisierung des Weltraums

OHB Venture Capital Geschäftsführer Jochen Harms erklärt: „astrofactum liegt genau im Zentrum unseres Investitionsportfolios – ein europäisches Unternehmen mit Bezug zu -Technologien und einem starken Service-Fokus.“ Dr. Fritz Merkle, Vorstand der OHB SE, ergänzt: „Die Geschäftsideen von astrofactum bereichern das Portfolio der OHB SE in einer ganz neuen Richtung von Anwendungen und Dienstleistungen im Bereich der astronomischen Forschung und einem Kundenkreis aus Wissenschaft, Bildung und Amateur-Astronomie.“

In einem ersten Schritt wird das Unternehmen freie terrestrische und satellitengebundene Beobachtungskapazitäten bündeln und Nutzern aus dem privaten und institutionellen Bereich anbieten. Hierdurch soll ein Angebot von astronomischen Diensten für eine weltweite Nutzercommunity aufgebaut werden, um in einem zweiten Schritt das -Projekt „Public Telescope“ anzuschieben. Mit seinem Primärspiegel von 80 cm Durchmesser, soll dieses Teleskop astronomische Beobachtungen in den Spektralbereichen Ultraviolett (UV), Sichtbar (VIS) und nahes Infrarot (NIR) ermöglichen.

Neu an dem Geschäftsmodell ist der uneingeschränkte Zugang durch die Nutzergruppen Privat-Astronomen und Personen aus dem Bildungssektor. „astrofactum demokratisiert den Weltraum. Mit unserem Nachfolger für das Hubble werden nicht nur Wissenschaftler, sondern auch an Astronomie interessierte Bürger das erforschen können. Die Zusammenarbeit mit OHB ist ein wichtiger Meilenstein“, so Heiko Wilkens, Geschäftsführer der astrofactum GmbH.

Lücke nach Hubble schließen

Ein Weltraumteleskop hat gegenüber terrestrischen Teleskopen vielerlei Vorteile: Durch den Teleskopbetrieb im und somit außerhalb der , erfolgt die Beobachtung von astronomischen Objekten ohne störende Faktoren. Meteorologische Einflüsse, Luftturbulenzen und Luftverschmutzung innerhalb der schränken die Abbildungsqualität terrestrischer Teleskope ein. Der Spektralbereich Ultraviolett ist aufgrund der filternden Erdatmosphäre ausschließlich vom Weltraum zugänglich.

Für die Wissenschaft soll das Weltraumteleskop die Lücke für Beobachtungen im ultravioletten Spektralbereich schließen, die sich mit dem Betriebsende des Hubble Weltraumteleskops ab dem Jahr 2020 ergeben wird. Der Zugang zum UV-Spektralbereich ist für die astrophysikalische Forschung in praktisch allen Teilgebieten von fundamentaler Bedeutung.

Die Beobachtungsfelder mit dem Teleskop erstrecken sich u.a. auf Objekte in unserem , Exoplaneten, Galaxien, transiente Objekte, Sternformationen und -populationen. Beobachtungen im UV-Spektralbereich ermöglichen Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften in den oberen Atmosphärenschichten von Himmelskörpern.

Als Tochterunternehmen der OHB SE investiert die OHB Venture Capital GmbH europaweit in Start-up Firmen, die zur Strategie der OHB Gruppe passen und an Innovationen existierender Geschäftsfelder der OHB Gruppe arbeiten. Neben dem eigentlichen Wagniskapital unterstützt OHB Venture Capital seine Beteiligungen vor allem durch die Interaktionen mit dem Know-how der OHB Gruppe sowie einem weitreichenden Netzwerk in der Forschungs- und Förderlandschaft. Das Unternehmen astrofactum GmbH mit Sitz in München positioniert sich langfristig in der Vermarktung von satellitenbasierten Diensten mit dem Ziel, einer möglichst breiten Zielgruppe den Zugang zu astronomischen Anwendungen anzubieten. Zu den Nutzerzielgruppen zählen private Anwender, kommerzielle Unternehmen sowie wissenschaftliche Organisationen.

Auf den Bildern

  • Emmisionsnebel „Carinanebel“
  • Künstlerische Darstellung des Public-Telescope
  • Freuen sich auf die Partnerschaft zwischen OHB und astrofactum: Christian Wiederer (COO) und Heiko Wilkens (CEO) von astrofactum sowie OHB SE Vorstand Dr. Fritz Merkle und Marcus Schneider, General Counsel der OHB SE.