Gemeinsam mit vielen anderen europäischen Gewerkschaften wird die VC erneut ihre Ryanair-Piloten dazu aufrufen, die Arbeit für 24 Stunden niederzulegen. Der VC wurde auch seit dem letzten Arbeitskampf am 12. September 2018 kein verbessertes Angebot gemacht. Zudem konnte bislang keine Schlichtungsvereinbarung zwischen Ryanair und VC erzielt werden.
Im Zeitraum von Freitag, den 28.09.2018 um 03:01 Uhr bis Samstag, den 29.09.2018 um 02:59 Uhr ruft die Vereinigung Cockpit (VC) die Piloten bei Ryanair zum Streik auf. Aufgerufen sind alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind. Betroffen sind alle Verbindungen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen.
Ryanair und die Piloten hätten bislang weder Einvernehmen darüber erzielt, was man schlichten wolle, noch, wie man schlichten wolle und wer geeigneter Schlichter sein könnte, sagte Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der VC. Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere und Bodenmitarbeiter. Passagiere mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Ryanair wenden, da nur das Unternehmen selbst sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden. Beim letzten Streik der in Deutschland stationierten Piloten hatte Ryanair einen Großteil der Flüge durchführen können. Diesmal dürfte es deutlich heftiger werden, da in mehreren Ländern gleichzeitig gestreikt wird.
Ryanair: Andere Airlines schuld
Ryanair habe zudem am heutigen Donnerstag verlautbaren lassen, die Arbeitsniederlegungen in der Fluggesellschaft lägen nicht im Interesse des eigenen Personals, sondern Beschäftigte von Wettbewerber-Airlines hätten die Streiks bei Ryanair befördert und koordiniert.
„Es ist unverfroren, den Eindruck zu erwecken, Ryanair-Personal sei fremdgesteuert. Dies ist ein weiteres Beispiel für die verquere Sichtweise des despotisch agierenden Chefs. Die VC-Streikforderungen haben gewählte Ryanair-Piloten beschlossen, die genau wissen, was die Bedürfnisse des Ryanair-Cockpitpersonals sind.“, ergänzte Schumacher. Am Mittwoch machte die EU-Kommission gegenüber dem Ryanair-Chef erneut klar, dass mit dem Billigkonzept der Airline auch Verantwortung für die Beschäftigten einhergeht.
Die EU-Kommissarin Thyssen betonte: „EU-Recht einzuhalten ist nichts, worüber Arbeitnehmer verhandeln müssen; es kann auch nicht in jedem Land unterschiedlich gehandhabt werden. Ich habe das heute gegenüber Herrn O´Leary sehr deutlich gemacht. Ich bin nicht gegen Ryanair oder das Low-Cost-Geschäftsmodell. Aber mit großem Erfolg geht auch große Verantwortung einher. Der Markt ist kein Dschungel; er hat klare Regeln für faire Mobilität auf dem Arbeitsmarkt und Arbeitnehmerschutz. Es geht hier nicht um eine akademische Debatte, sondern um konkrete soziale Rechte der Arbeitnehmer.“