Zwei Jahre nach dem Absturz des Germanwings-Flugs 4U9525 wurde heute in Le Vernet in den französischen Alpen eine Skulptur zum Gedenken an die Opfer enthüllt. Im Rahmen der Gedenkfeier zum zweiten Jahrestag des Unglücks, an der über 500 Angehörige aus aller Welt teilnahmen, übergab Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, die „Sonnenkugel“ des deutschen Künstlers Jürgen Batscheider an die Angehörigen. Bei dem Gedenkelement handelt es sich um eine vergoldete Kugel mit einem Durchmesser von fünf Metern, die aus 149 Elementen besteht. In ihrem Innern befindet sich ein kristallförmiger Zylinder, in dem Holzkugeln eingeschlossen werden, die die Angehörigen der Opfer mit persönlichen Erinnerungsstücken befüllen können.
Sobald die Witterung es zulässt, wird das Element unmittelbar an der Unglücksstelle aufgestellt, die dauerhaft gesperrt bleibt. Die Sonnenkugel wird dann von der Plattform aus sichtbar sein. Die Plattform wurde von Lufthansa bereits im vergangenen Jahr am Aussichtspunkt Col de Mariaud errichtet.
Die Arbeit des Künstlers wurde in einem internationalen Wettbewerb ausgewählt, an dem sich im vergangenen Jahr 23 Künstler beteiligt hatten. Eine Jury unter dem Vorsitz von Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt/Main, wählte in einer Vorauswahl drei Entwürfe aus, über die anschließend die Hinterbliebenen der Opfer abstimmen konnten.
Zu den zwölf Juroren gehörten neben Vertretern der Angehörigen die Bürgermeister der Gemeinden Le Vernet und Prads-Haute-Bléone sowie zwei Vertreter der Lufthansa. Der Maler und Bildhauer Jürgen Batscheider ist Absolvent der Staatlichen Fachschule für Bildhauerei in Berchtesgaden. Er lebt und arbeitet als freier Bildhauer in Memmingen im Allgäu.