SPOT 7-Satellit wird für Start in Indien klar gemacht

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Defence and Space bereitet den Start seines neuen, hochauflösenden Erdbeobachtungssatelliten SPOT 7 vor. In den nächsten Tagen wird der Satellit im Satish Dhawan Space Centre im indischen Sriharikota in eine PSLV-Trägerrakete integriert, die ihn auf seine Umlaufbahn bringen soll.

"Das Satellitensystem SPOT 6 und 7 wurde in einer Rekordzeit von nur dreieinhalb Jahren realisiert. Dafür hat Defence and Space seine Technologien zur Steigerung der Qualität sowie zur Senkung von Projektlaufzeiten und -risiken nutzten können. Damit setzt das Programm heute weltweit Maßstäbe", sagte François Auque, Leiter von Space Systems bei Airbus Defence and Space. SPOT 7 ist auf eine Betriebsdauer von zehn Jahren ausgelegt.

Satelliten für Weitwinkel- und Nahaufnahmen: Pléiades und SPOT

Zudem konnte die Leistung von Boden- und Raumsegment im Vergleich zu früheren SPOT-Missionen verbessert werden, insbesondere im Hinblick auf die Aufnahmekapazität und das Reaktionsvermögen – von der Satellitenprogrammierung bis hin zur Bereitstellung der Bilddaten für die Nutzer. SPOT 6 und SPOT 7 sind "beweglich" und in der Lage, im Radius von 1.500 km jeden beliebigen Punkt der anzuvisieren. Bei einer Wiederholrate von einem Tag für jeden Ort der decken SPOT 6 und SPOT 7 täglich insgesamt sechs Millionen Quadratkilometer ab.

SPOT 7 wird Bilddatenprodukte mit einer Auflösung von bis zu 1,5 m bereitstellen und damit die Dienste des seit 2002 betriebenen Satelliten SPOT 5 fortführen. SPOT 7 wird mit seinem Ende 2012 gestarteten Zwillingssatelliten SPOT 6 die weltweit einzigartige Satellitenkonstellation von Airbus Defence and Space ergänzen, die auf einer Umlaufbahn zwei hochauflösende SPOT-Satelliten sowie die beiden sehr hochauflösenden (bis 50 cm) Satelliten Pléiades 1A und Pléiades 1B vereint.

Diese Konstellation bietet einzigartige Anwendungsmöglichkeiten und stellt Kunden die gewünschten Produkte innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung. Jeder Ort der Erde kann einmal täglich mit hoher und sehr hoher Auflösung erfasst werden. Während die beiden SPOT-Satelliten weite Gebiete großflächig abtasten, sind die Pléiades-Satelliten in der Lage, kleinere Ausschnitte dieser Zonen mit höherer "Zoom"-Auflösung aufzunehmen.

Aus der Unterhaltungselektronik ins All – Flash-Speicher für Satelliten

SPOT 7 verfügt über einen Massenspeicher mit Flash-Technologie, der bei SPOT 6 erstmals zum Einsatz kam – eine Premiere in der kommerziellen . Ein Flash-Speicher bietet rund 60 Prozent mehr Speicherkapazität, ist zweieinhalbmal leichter, fünfmal kleiner und verbraucht dreieinhalbmal weniger Energie als die bisher verwendete Speichergeneration. Die Flash-Speichertechnologie, die in der Unterhaltungselektronik bereits breite Anwendung findet, hat nun auch ihre Funktionsfähigkeit im All und die Konformität mit den strikten Qualitätsstandards für Weltraummissionen unter Beweis gestellt.

SPOT 7, der auf der von Airbus Defence and Space entwickelten Astrobus-Plattform basiert, ist viermal leichter als sein Vorgänger (720 kg gegenüber drei Tonnen bei SPOT 5) und ungleich leistungsstärker. Die Astrobus-Plattform vereint schnelle Bildübertragung mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Plattform wird für so unterschiedliche Missionen genutzt wie Bilderfassung (Pléiades, SPOT 6 und 7, Ingenio u. a.), Umweltbeobachtung und Meteorologie (Sentinel-2 and Sentinel-5P).

Das hochmoderne System basiert auf dem beispiellosen, bei Airbus Defence and Space entwickelten Know-how im Bereich Siliziumkarbid-Weltraumstrukturen und -instrumente. Mit seinem Partner Boostec hat das Unternehmen bei Weltraumprojekten wie Herschel, Gaia und anderen eine heute sehr erfolgreiche Wirtschaftskette aufgebaut. Das in der französischen Region Midi-Pyrénées produzierte Siliziumkarbid wird in die gesamte Welt exportiert.