UNO und ICAO einigen sich zur globalen CO2-Reduktion

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Mit überwältigender Mehrheit hat die UNO-Staatengemeinschaft im Rahmen der Internationalen Zivilluftfahrtbehörde ICAO in einem globalen Klimaabkommen für den zu-gestimmt. Der ist damit der erste und bislang einzige Industriesektor weltweit mit einem eigenen Klimaabkommen. Die UN-Luftfahrtorganisation ICAO unterstreicht damit die Be-deutung des Pariser Klimaabkommens auch für den Luftverkehr. Mit dem Offsetting-System (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International ) sollen ab 2020 wachstumsbedingte CO2-Emissionen kompensiert werden.

Durch das globale Offsetting‐System wird die Luftfahrt für ihre wachstumsbedingten Emissionen eine Klimaschutzabgabe zahlen. Mit diesen Mitteln sollen weltweit CO2-senkende Vorhaben finanziert werden, die in entsprechender Größenordnung diese Emissionen verlässlich kompensieren. „Die Luftverkehrsbranche hat sich seit Jahren für ein Klimaabkommen stark gemacht. Deshalb begrüßen wir, dass die Staaten in jetzt dafür den Weg bereitet haben.“ sagt Dr. Stefan Schulte, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. „Das Abkommen ist ein Kompromiss. Aber: Jetzt sind die Rahmenbedingungen festgelegt und es geht nun darum, das Offsetting-System in den nächsten Jahren wirkungsvoll auszugestalten und umzusetzen. Dafür sagen wir als Luftverkehrsbranche unsere volle Unterstützung zu.“

Kompromiss bei Verbindlichkeit

Die Implementierung soll in drei Phasen erfolgen, wobei die ersten beiden Phasen freiwillig sind und die dritte an Kriterien gebunden ist, die 90 Prozent der Verkehrsleistung im internationalen Luftverkehr abdecken. „Wir hätten uns von Anfang an eine verbindliche Teilnahme vorstellen können. Aber nur mit dem nun vorliegenden Kompromiss konnte der einvernehmliche Beschluss der Staaten erreicht werden. Umso erfreulicher ist, dass schon jetzt 65 Staaten, die zusammen mehr als 80 Prozent der weltweiten Verkehrsleistung ausmachen, ihre Teilnahme von Beginn an zugesagt haben.“ Zu den Staaten, die von Anfang an dabei sein wollen, zählen unter anderem 44 europäische Länder, die USA, und Japan.

Das Offsetting-System ist ein entscheidender Baustein im Klimaschutzplan der Luftfahrt, auf den sich , Flughäfen, Hersteller und die Flugsicherungen bereits 2009 geeinigt haben:

1. Die Treibstoffeffizienz soll pro Jahr um 1,5 Prozent gesteigert werden.

Dies gelingt bereits durch Innovationen bei der Flugzeug- und Triebwerkstechnik, die Investition in energieeffizientere sowie optimal aufeinander abgestimmte be-triebliche Prozesse am Boden und in der .

2. Ab 2020 soll das Wachstum des Luftverkehrs CO2-neutral erfolgen.

Dafür brauchen wir jetzt das internationale Klimaschutzinstrument in Form des Offsetting-Systems, um ab 2020 das wachstumsbedingte CO2 zu kompensieren.

3. Bis 2050 sollen die netto-CO2-Emissionen der Luftfahrt gegenüber 2005 um 50 Prozent sinken.

Dafür müssen langfristig alternative Kraftstoffe und Antriebe entwickelt und zu marktfähigen Preisen angeboten werden.