Der 23-jährige Student des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Timon Jungh ist von der MTU Aero Engines mit dem Wolfgang-Heilmann-Preis 2017 ausgezeichnet worden. Er erhielt ihn für seine Bachelorarbeit zum Thema „Durchführung von FEM-Simulationen zur Anwendung des Superpositionsprinzips der Filmkühlung“.
Der Wolfgang-Heilmann-Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird von Deutschlands führendem Triebwerkshersteller jedes Jahr vergeben. Jungh hat am Institut für Thermische Strömungsmaschinen studiert. Der junge Mann erhielt ihn am Dienstag, 05. September, im Rahmen der Eröffnungsfeier des diesjährigen Deutschen Luft– und Raumfahrtkongresses (DLRK) aus Händen von Dr. Gerhard Ebenhoch, Leiter Technologiemanagement bei der MTU. Seine Arbeit hat sich mit einem hochkomplexen Thema beschäftigt und er hat ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Er leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der umfangreichen Auswertung von Daten aus Wärmeübergangsmessungen, würdigte Ebenhoch und gratulierte Jungh herzlich.
In seiner Arbeit hat der junge Mann ein Finite-Elemente-Modell zur Berechnung von Filmkühlgrößen erstellt. Ein Schwerpunkt war die einfache Integration in eine Auswertungskette. Eine optimierte Kühlung wird im Triebwerksbau immer wichtiger, will man den Wirkungsgrad durch die Erhöhung des Gesamtdruckverhältnisses und der Turbineneintrittstemperatur verbessern. Ein Schlüssel dazu ist die Minimierung des Kühlluftverbrauchs bei gleichzeitiger Optimierung der Kühlung der Komponenten, die sich im Heißgasbereich des Triebwerks befinden. Hinzu kommen aerodynamische Verbesserungen. Jede Erhöhung des Wirkungsgrades lässt Kerosinverbrauch und Emissionen sinken. Für seine Ausführungen bekam Jungh die Note 1,0 und jetzt den Wolfgang-Heilmann-Preis.
Die MTU hat den Wolfgang-Heilmann-Preis 1990 ausgelobt und würdigt damit jährlich akademische Nachwuchskräfte, die im Bereich Luftfahrtantriebe des KIT forschen. Zwischen dem KIT und dem Münchner Triebwerkshersteller besteht eine langjährige, sehr erfolgreiche Kooperation in der Technologie-Entwicklung, deren Ergebnisse in bedeutende MTU-Zukunftsprojekte einfließen. Benannt ist der Preis nach Prof. Dr. Wolfgang Heilmann, der bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1989 Geschäftsführer für die Bereiche Entwicklung der beiden damaligen MTU-Gesellschaften war. Heilmann hat in Karlsruhe gelehrt; 1986 wurde er von der Universität Karlsruhe zum Honorar-Professor ernannt.
Der diesjährige Deutsche Luft- und Raumfahrtkongress fand vom 05. bis 07. September im Forschungszentrum Garching der TU München statt – Motto: „Luft– und Raumfahrt – im Dienst der Gesellschaft“. Veranstaltet wird der hochkarätige Branchentreff von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR); Hauptsponsor ist die MTU.