Airbus Helicopters hat jetzt den Startschuss für die Produktion von Bauteilen im industriellen 3D-Druck-Verfahren gegeben. Es geht um Verriegelungswellen für die Türen des Passagierflugzeugs A350.
Die Qualifizierung soll Ende 2018 erfolgen, die Serienfertigung beginnt Anfang 2019 und 2020 sollen die ersten Bauteile in der A350 mit der Seriennummer 420 in die Luft gehen. Die gedruckten Bauteile sind günstiger in der Herstellung und haben weniger Gewicht als ihre mit traditioneller Zerspanung gefertigten Ebenbilder. Damit tragen sie dazu bei, dass Airbus immer sparsamere und umweltfreundlichere Flugzeuge anbieten kann. Airbus Helicopters in Donauwörth baut als Lieferant Türen für alle Airbus-Flugzeugprogramme. Bei der Überarbeitung der Baugruppe und dem Wechsel zu dem neuen Fertigungsverfahren handelt es sich um die erste metallische 3D-Druck-Großserienfertigung im Airbus-Konzern.
Titanpulver verschmolzen – 45 Prozent leichter
Die Verriegelungswellen werden mit einem EOS M 400-4 System aus Titanpulver hergestellt. Vier Laserstrahlen schmelzen das Pulver und bauen daraus Schicht für Schicht die gewünschten Bauteile auf. Auf diese Weise lassen sich Formen erzeugen, die aus wesentlich weniger Material bestehen, damit leichter sind, aber genauso stabil wie das ursprüngliche Bauteil. Bis zu 28 Verriegelungswellen können in einem Druckvorgang hergestellt werden.
Eine gedruckte Verriegelungswelle ist um 45 Prozent leichter und um 25 Prozent günstiger in der Herstellung als ein traditionelles Bauteil. In jedem A350-Flieger kommen 16 Stück davon zum Einsatz, das bedeutet eine Einsparung von etwas über vier Kilogramm Gewicht pro Flugzeug. 2.200 Bauteile pro Jahr wird Airbus Helicopters ausliefern, wenn die Produktion voll angelaufen ist. Bereits heute bereitet Airbus Helicopters eine noch größere Baugruppe für die A350-Türen zur 3D-Druck-Fertigung vor.
Auch Komponenten für Hubschrauber sollen auf diese Weise entstehen. Denn bei Hubschraubern spielt Gewichtseinsparung natürlich ebenfalls eine große Rolle. Airbus Helicopters will noch 2018 mit der Vorbereitung für die Industrialisierung von Hubschrauberbauteilen im 3D-Druckverfahren beginnen. Auf dem Foto (v..n.r.): Andreas Stöckle, Head of Industrial Site Airbus Helicopters Donauwörth, Bruno Even, CEO Airbus Helicopters, Christian Cornille, Head of Industry Airbus Helicopters beim Start der industriellen metallischen 3D-Drucks bei Airbus Helicopters in Donauwörth.