Geodaten eröffnen präzise Anwendungen für Drohnen

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Um den deutschen Luftraum sicherer zu machen will die DFS mit Hilfe von hochpräzisen Geodaten Flugverbotszonen für Drohnen erfassen und ausweisen. Damit soll eine sichere und faire Integration von unbemannten Luftfahrzeugsystemen in den deutschen Luftraum, geschehen, so die DFS.

Dafür hat die DFS Deutsche GmbH gemeinsam mit dem Darmstädter Unternehmen wetransform, unter der Koordination des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD in , das Projekt fAIRport gestartet. Im Fokus steht die Entwicklung einer auf offenen Standards basierenden Geodaten-Plattform, die von wetransform betrieben wird. Daten, welche Drohnenflugverbotszonen gemäß §21 der Luftverkehrsordnung bedingen, sollen aus verschiedenen Quellen zusammengeführt und harmonisiert werden. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND (Modernitätsfonds) mit 1.205.000 Euro gefördert.

Datengüte, Luftbilder und KI

Die umfangreichen Geodaten werden die bei der DFS bereits vorhandenen, relevanten Geländemerkmale und Hindernisse erweitern. Geländemerkmale, die bisher nicht kartographiert sind, werden unter anderem auf Basis von hochauflösenden Luftbildern mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erkannt. Dies sind beispielsweise Windkraftanlagen und Hubschrauberlandeplätze, Schienen- und Straßennetze, Industrieanlagen, aber auch Orte mit möglichen Menschenansammlungen, wie Campingplätze, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Technologien des Fraunhofer IGD ermöglichen es, Geländemerkmale automatisch in Luftbildern zu identifizieren. Methoden des maschinellen Sehens und Lernens sind in der Lage, zuverlässig Strukturen und Muster zu erkennen und korrekt zu klassifizieren. So ist es möglich, in kürzester Zeit die Drohnenflugverbotszonen für ganz zu ergänzen und in einem aktuellen Geodatensatz bereitzustellen.

Drohnenflug ohne Blickkontakt

Über eine von wetransform entwickelte Behördenschnittstelle sollen zudem Informationen integriert werden, die zu temporären Flugverbotszonen führen. Städte oder Kommunen können über das neu geschaffene Portal Daten zu Menschenansammlungen, Märkten oder beispielsweise Konzerten, aber auch zu explizit ausgewiesenen Flugzonen eingeben. Bereits vorhandene flugrelevante Geodaten, beispielsweise von Hindernissen für die , werden überprüft und aktualisiert. So leistet das Projekt nicht nur die Datenbasis für Drohnenflüge, sondern auch einen positiven Beitrag zur Luftraum- und Verfahrensplanung und damit zur Sicherheit des Luftverkehrs.

Die harmonisierten Daten werden in dem Traffic Management System für die unbemannte (UTM-System) und in weiteren Anwendungen für Drohnen, welche die DFS über ihre Tochterfirma Droniq anbietet, hinterlegt. Die Verbesserung der Datenlage ermöglicht eine genauere und sichere Navigation von Drohnen und damit eine Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten. Auch werden Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite von Drohnenpiloten möglich.

Geodaten eröffnen präzise Anwendungen für Drohnen

Blutkonserve per Paketdrohne verschicken

Hubschraubereinsätze sowie Kontroll- und Wartungsflüge an Hochspannungstrassen, Pipelines oder Gasleitungen könnten beispielsweise durch Drohnen ersetzt werden; Transporte von Medikamenten, Organen oder Blutkonserven könnten per schneller und effizienter ermöglicht werden. Der Einsatz von Drohnen bei Rettungseinsätzen kann Leben retten. Mit einem operativ einsatzfähigen UTM-System basierend auf hochpräzisen Geodaten, lässt sich das Potenzial von unbemannten Luftfahrzeugen voll nutzen und sicher in das bestehende System integrieren. Auch könnte durch verstärkten Einsatz von Drohnen statt oder PKW CO2- und Lärm- erheblich reduzieren lassen.