U-Space Reallabor Hamburg startet in die Testphase

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Erprobung der ab 2023 obligatorischen U-Space-Dienste

Im U-Space Reallabor Hamburg finden ab Mitte September die ersten Testflüge statt. Ziel des Projekts ist die Förderung der kommerziellen Drohnennutzung in . Den Auftakt der Testflüge markierte ein Erstflug über dem Hamburger Hafen. Das Projekt wird von der Droniq GmbH, Deutschlands führendem Unternehmen für die Integration von Drohnen in den , und deren Mutterkonzern DFS Deutsche Flugsicherung GmbH umgesetzt und vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Bei den Testflügen übertragen Droniq und DFS erstmals die ab 2023 geltenden obligatorischen Dienste für die Einrichtung eines geografischen Gebiets für Drohnen-Flüge (U-Space-) in die Praxis. In mehreren Flugszenarien wird unter anderem das sichere und koordinierte Zusammenspiel von bemanntem und unbemanntem Flugverkehr in dem in Hamburg eingerichteten U-Space-Luftraum simuliert. 

Dazu zählt beispielsweise ein Notfallszenario, in dem der Drohnenpilot einem in das Testfeld einfliegenden kurzfristig ausweichen muss. Weitere Szenarien erproben mehrere parallele Drohnenflüge inklusive An- und Abmeldeverfahren außerdem Routenplanung sowie die anschließende Flugdurchführung. Den Drohnenpiloten wird für ihren ein vollständiges Luftlagebild übermittelt. So können Steuerer aktuell und rechtzeitig andere Luftverkehrsteilnehmer erkennen und entsprechend handeln.

Sichtbarmachung aller Luftverkehrsteilnehmer

Die Droniq übernimmt im Reallabor die Rolle des U-Space Service Providers (USSP), der den Drohnenverkehr im U-Space-Luftraum koordiniert. Hier geht es vor allem um die elektronische Sichtbarkeit der Drohnen und des übrigen Verkehrs in einer gemeinsamen Luftlagedarstellung, außerdem um die Vergabe von Fluggenehmigungen für Drohnen und die dynamische Anpassung des Luftraums. Droniq nutzt dafür das von der DFS entwickelte, deutschlandweit erste voll operative Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (UTM). Auch die dafür benötigten Luftraum- und Flugverkehrsdaten der bemannten erhält Droniq von der DFS. Die DFS nimmt im Projekt damit zum einen die Rolle des sogenannten Common Information Service Providers (CISP) ein und zum anderen über den Tower Hamburg die des Air Navigation Service Providers (ANSP) als zuständige Flugverkehrskontrollstelle.

„Um das wirtschaftliche Potenzial von Drohnen vollumfänglich zu nutzen, müssen sie einfach und sicher in den bestehenden Flugverkehr integriert werden“, erklärt Droniq CEO Jan-Eric Putze. „Die Testflüge markieren den nächsten Schritt, das zu erreichen. Gleichzeitig nähern wir uns damit unserem Ziel, Droniq deutschlandweit als ersten USSP zu positionieren.“ 

in der Vorreiterrolle

„Wir zeigen hier, wie modern und digital ein Luftraum für Drohnen gestaltet werden kann“, ergänzt Arndt Schoenemann, Vorsitzender der DFS-Geschäftsführung. „Um die unbemannte sicher in das Luftverkehrssystem zu integrieren, kombinieren wir unsere Erfahrung in der bemannten Luftfahrt mit innovativen technologischen Lösungen. Neben Drohnen werden wir in den nächsten Jahren bedeutsame Entwicklungen auch in anderen Feldern der immer autonomer werdenden Luftfahrt erleben. Wir sind stolz, hier ganz vorne mit dabei zu sein.“ 

Wirtschafts- und Innovationssenator der Freien und Hansestadt Michael Westhagemann: „Hamburg hat sich bereits 2016 in das Drohnenzeitalter aufgemacht. Verschiedene Projekte wurden seither auf den Weg gebracht, in denen es um den Transport von Gewebeproben per Drohne, einen Leitstand zur Organisation des Drohnenverkehrs oder die Abwehr von nicht-kooperativen Drohnen an Flughäfen geht. Die sichere Integration von Drohnen hatte dabei von Anfang an oberste Priorität. Das U-Space Reallabor ist – in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Hamburger Partnern – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur regelhaften Nutzung von Drohnen insbesondere im öffentlichen Interesse, wie bei der oder dem Transport von medizinischen Gütern.“

Reallabor als Teil des Drohnen-Aktionsplans

Damit Deutschland in der unbemannten Luftfahrt die Rolle als Leitmarkt mit hohen Sicherheitsstandards weiter ausbauen kann, ist es erforderlich, vernetztes und automatisiertes Fliegen in die Praxis zu bringen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Drohnen sind smarte, schnelle und saubere Helfer. Sie stellen den Personentransport, die Logistik und die Versorgung ganz neu auf: Sie transportieren lebenswichtige Medikamente, Werkzeuge oder Pakete schnell, effizient und über weite Strecken. Drohnen versorgen ländliche und schwer erreichbare Gebiete, helfen bei der Inspektion von Produktionsanlagen und Infrastrukturen und unterstützen Rettungskräfte, den Katastrophenschutz und die Landwirtschaft.

Damit Drohnen-Innovationen made in Germany in der Praxis eingesetzt werden können, müssen sie sicher in bestehende Luftraumstrukturen integriert werden. Genau das machen wir mit dem sogenannten U-Space. Hier werden bemannte und unbemannte Luftfahrt intelligent miteinander vernetzt und für alle sichtbar. Mit dem Start der Testflüge zünden wir heute den Innovations-Turbo und setzen uns an die Weltspitze für den sicheren Betrieb der unbemannten Luftfahrt.“

Das Reallabor erstreckt sich über 30 Quadratkilometer im Luftraum über dem Hamburger Hafen. Die Testflüge finden über dem Gebiet von Steinwerder sowie Teilen von Grasbrook statt. Der U-Space-Demonstrator am Hamburger Hafen ist das erste deutsche Testfeld für einen kooperativen und koordinierten Flugbetrieb zwischen unbemannter und bemannter Luftfahrt. Das BMVI fördert mit knapp 500.000 Euro die Einrichtung des bundesweit ersten U-Space-Reallabors. Das Projekt ist Teil des von Bundesminister Scheuer im Mai 2020 vorgestellten Drohnen-Aktionsplans.

Die Umsetzung des Reallabors erfolgt mit hochqualifizierten Projektpartnern. Dazu zählen die Hamburg Port Authority AöR (HPA), die HHLA Sky GmbH, die Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg, Hamburg sowie das Projektkonsortium UDVeo. Außerdem werden alle Flugbewegungen eng mit dem Tower der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH abgestimmt, da diese mit niedrigfliegendem Verkehr wie beispielsweise Rettungshubschraubern koordiniert werden müssen.

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