Gigapixel-Kamera Gaia: Weltraumteleskop mit schärfstem Auge

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Gaia, das modernste europäische , hat nach abschließender Montage und Prüfung das Werk vom Hersteller Astrium in Toulouse verlassen. Es befindet sich nun auf dem Weg zum europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana, wo es für einen Start an Bord einer Sojus-Rakete vorbereitet wird.

Gaia wurde von Astrium für die Europäische entwickelt und gebaut und soll die bisher detaillierteste Karte unserer , der , anfertigen und bis heute unbekannte Gebiete erfassen. Das Ziel der Mission sind tiefere Einblicke in die Ursprünge und die Entwicklung des Universums.

Es wird erwartet, dass während der Gaia-Mission Hunderttausende bisher unbekannter Himmelskörper aufgespürt werden, beispielsweise Planeten außerhalb unseres Sonnensystems oder "misslungene Sterne", so genannte Braune Zwerge. Innerhalb unseres Sonnensystems sollen Zehntausende von Asteroiden identifiziert werden.

Spitzen-Know-How bei Siliziumkarbid-Teleskopen

Gaia wird mit modernster Nutzlast bestückt, unter anderem mit dem sensibelsten Teleskop, das je gebaut wurde. Diese Spitzentechnologie wurde möglich durch die einzigartige Erfahrung von Astrium auf dem Gebiet der Siliziumkarbid- (SiC) Teleskope, die bereits bei dem an Bord von Herschel wie auch bei allen Instrumenten, die Astrium für Erdbeobachtungsmissionen gebaut hat, zum Einsatz gekommen ist.

Eine Keramik mit großer Härte und hoher Wärmeleitfähigkeit. Astrium und sein Partner Boostec, ein innovativer mittelständischer Betrieb, haben damit im Zuge der Umsetzung von Weltraumprojekten einen regelrechten Wirtschaftszweig begründet – eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. Das in der Region Midi-Pyrénées erzeugte Siliziumcarbid wird in die gesamte Welt exportiert.

Gigapixel-Kamera in Gaia erkennt Finger vom aus

Zudem wird Gaia einen "fotografischen" Sensor mit bisher unerreichter Genauigkeit nutzen. Die Messgenauigkeit von Gaia ist so hoch, dass der Satellit vom aus noch den Fingernagel eines Menschen auf der vermessen könnte. Das Teleskop hat eine große Fokalebene, die aus 106 CCD-Detektoren mit eine Milliarde Pixel besteht. Für die Lageregelung nutzt das Raumfahrzeug ein Kaltgas- (Stickstoff) Triebwerk, mit dem die Richtleistung kontinuierlich mit der erforderlichen höchsten Präzision geregelt werden kann.

Gaia wird an Punkt L2 stationiert, einem der fünf Lagrange-Punkte in unserem Sonne-Erdsystem. Lagrange-Punkte sind sehr genaue Punkte im , an denen Körper, wie beispielsweise Satelliten, fest und vollkommen stabil im Weltraum stehen bleiben. Diese 1,5 Millionen Kilometer von der entfernten Standorte sind für Weltraummissionen zu astronomischen Observationszwecken von großer Bedeutung, da für diese eine sehr hohe Richtstabilität erforderlich ist.