Bereits zum sechsten Mal hat Hamburg Airport das EMAS-Zertifikat (EMAS = Eco Management and Audit Scheme) für sein vorbildliches Umweltmanagementsystem erhalten. Dazu hat der unabhängige Umweltgutachter Bernd Eisfeld die Aktivitäten des Flughafens nach internationalen Richtlinien in einem umfassenden Audit überprüft. Um das EMAS-Label führen zu dürfen, müssen nicht nur strenge internationale Richtlinien erfüllt werden. Die Aktivitäten müssen auch über die gesetzlich geforderten Maßnahmen hinausgehen.
"Der umsichtige Umgang mit Ressourcen und der Umwelt ist in unserem Wertekodex fest verankert, und hat deshalb im Denken und Handeln unserer Mitarbeiter ein besonderes Gewicht", so Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, zu der erneuten Auszeichnung. "Gerade als stadtnaher Flughafen nehmen wir die Verantwortung für unsere Nachbarn und für die Umwelt sehr ernst". Zugleich wies er auf die neue Umwelterklärung hin, in der die Ziele für die kommenden drei Jahre festgeschrieben sind.
Zertifizierung nach EMAS und ISO 14.001
Die Überprüfung der Maßnahmen im Umweltschutz erfolgt alle drei Jahre durch unabhängige Gutachter. Das EMAS-Label definiert und beschreibt die Normen der Europäischen Union. Darüber hinaus verlangt EMAS von Unternehmen die Veröffentlichung einer Umwelter-klärung, die über Umweltauswirkungen des Standortes und über Umweltschutzmaßnahmen Rechenschaft ablegt. Neben den EMAS-Kriterien wurden auch die Anforderungen der internationalen Norm ISO 14.001 erreicht.
Das Umweltprogramm 2014 – 2017
CO2-Reduktion: In seiner sechsten umfassenden Umwelterklärung hat Hamburg Airport Um-weltziele für die kommenden drei Jahre festgelegt. So sollen zum Beispiel im Rahmen der Zerti-fizierung des Flughafens nach der Airport Carbon Accreditation (ACA), Level 3, die gebäudebezogenen CO2-Emissionen weiter deutlich gesenkt werden – obwohl die ursprünglich geplante Reduktion um 15 Prozent bis 2020 bereits erreicht wurde. Bei ACA handelt es sich um ein mehrstufiges, internationales Klimaschutz-Zertifizierungssystem des Flughafenverbands ACI Europe. In Hamburg wurden die ACA-Anforderungen in die Regelungen zu EMAS integriert.
Umweltschutz im Fuhrpark: Schon vor einem Jahr hat Hamburg Airport das "Mobilitätskonzept 2020" beschlossen. Es sieht vor, den Großteil aller Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auszurüsten. Dabei sollen Standardfahrzeuge zu 100 Prozent ersetzt werden, Spezialfahrzeuge, unter anderem bei den Bodenverkehrsdiensten, zu mindestens 50 Prozent. Konventionelle Varianten mit Diesel- oder Benzinmotoren sollen nur noch in begründeten Einzelfällen und für Spezialmaschinen zum Einsatz kommen. Zurzeit sind am Hamburg Airport bereits 132 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im Einsatz – das entspricht einer Quote von 30 Prozent und einer Steigerung um das Doppelte seit Anfang 2013.
Weitere konkrete Maßnahmen für den Umweltschutz: Vermehrt wird in Zukunft auf energetisch hoch effiziente Gebäude gesetzt. Immerhin kann schon jetzt rund 70 Prozent des Energiebedarfs am Flughafen durch das flughafeneigene erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk vergleichsweise klimafreundlich gedeckt werden. Dazu wird die Steuerungstechnik ständig nach neuesten Erkenntnissen optimiert.
Bereits seit fünf Jahren wird zur ökoeffizienten Klimatisierung der Terminalgebäude erfolgreich ein sogenanntes Thermolabyrinth genutzt. Und seit zwei Jahren wird die Luftversorgung mit CO2-Sensoren dem Bedarf entsprechend genauer angepasst. Weiteres Einsparpotenzial sehen die Experten bei der Gebäudebeleuchtung, wo zunehmend auf LED-Technik gesetzt wird. Auch bei der Beleuchtung der Außenflächen und der Start- und Landebahnen gibt es weitere Möglichkeiten zum Energiesparen. Darüber hinaus wird verstärkt Regenwasser genutzt, und beim Abfall soll durch den Einsatz spezieller Schleusen eine noch bessere Trennung der unterschiedlichen Kategorien erreicht werden.
Schallschutzprogramme: In den vergangenen Jahren hat der Flughafen bereits über 40 Millionen Euro in seine bisherigen Lärmschutzprogramme investiert. Zurzeit setzt Hamburg Airport gemeinsam mit Hamburg und Schleswig-Holstein das 9. Lärmschutzprogramm für seine Nachbarn um. Grundlage ist das bundesweit gültige Fluglärmgesetz und die dazugehörigen Verordnungen. Das Programm startete 2012 und wird auch in den kommenden Jahren weitergeführt.