Mit deutlich mehr Personal, einem erweiterten Fuhrpark und zusätzlichen Enteisungsfahrzeugen für Flugzeuge bereitet sich die Fraport AG auf die Wintersaison 2012/13 vor. Neben Investitionen in die technische Infrastruktur setzt der Frankfurter Flughafen-Betreiber dabei vor allem auf die Optimierung von Prozessabläufen bei der Schneeräumung und Flugzeugenteisung.
Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, stellte den Maßnahmenkatalog bei einem gemeinsamen Ortstermin mit dem Hessischen Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Florian Rentsch, am Frankfurter Flughafen vor. Ein besonderer Fokus lag auf den Auswirkungen widriger Witterungsbedingungen auf den Flugbetrieb und der Einhaltung der 23-Uhr-Grenze.
Mehr Betriebsfläche erfordert mehr Gerät und Mitarbeiter
Die gesetzlichen Vorgaben verpflichten den Betreiber, den Verkehrsflughafen in betriebssicherem Zustand zu halten und ordnungsgemäß zu betreiben. Die komplexen betrieblichen Abläufe eines internationalen Großflughafens erfordern dabei ein Konzept mit eng aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen.
Zur Schneeräumung und Eisbeseitigung auf den Start- und Landebahnen sowie des Vorfelds setzt Fraport im kommenden Winter rund 700 Mitarbeiter ein, mehr als in der Wintersaison 2011/12. Die deutliche Verstärkung des Personals resultiert aus den Erfahrungen der vergangenen Winterperioden und der Erweiterung der Vorfeldflächen durch die Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest (240.000 Quadratmeter).
Sechs Räumzüge sowie Trainings der Verfahren sollen sicherstellen, dass möglichst kurze Bahnräumzeiten erreicht werden können und mindestens eine Start- und eine Landebahn zur Verfügung stehen. Der gesamte Winterdienst-Fuhrpark umfasst 243 Maschinen, darunter 31 Traktoren und Kleinfahrzeuge für schnelle und effektive Positionsräumungen. Die Lagerbestände der Flächenenteisungsmittel betragen 130 Tonnen Granulat und 3,6 Millionen Liter Flüssigenteisungsmittel.
Auch bei der für die Eenteisung der Flugzeuge zuständigen Fraport-Beteiligungsgesellschaft N*ICE sind die Planungen für den Winter abgeschlossen. 460 Mitarbeiter sind im Einsatz (2011/12: 340 Mitarbeiter), um die Flugzeuge vor dem Start von Schnee und Eis zu befreien. Die Anzahl der Enteisungsfahrzeuge wurde um sieben auf 58 aufgestockt.
Insgesamt sorgen damit rund 1.200 Beschäftigte bei Fraport und N*ICE dafür, dass der Flugbetrieb auch im Winter weitgehend störungsfrei abläuft. An Flugzeug-Enteisungsmitteln werden rund 1,1 Millionen Liter vorgehalten. Damit ist die Flugzeugenteisung auch ohne Nachlieferung bis zu fünf Tage selbst unter schweren winterlichen Bedingungen sichergestellt.
Auswirkungen auf den Flugverkehr minimieren
Der Personalbestand wurde dem erweiterten Fuhrpark wie auch der neuen Situation mit dem Nachtflugverbot ab 23 Uhr angepasst. Darüber hinaus arbeitet Fraport eng mit der Deutschen Flugsicherung und den Fluggesellschaften zusammen.
"Wir haben nochmals kräftig in unser Personal, das Gerät und die Prozesse investiert, um die Auswirkungen von Schneefall auf den Flugbetrieb zu reduzieren. Ziel ist es, den ankommenden und abfliegenden Passagieren größere Unannehmlichkeiten zu ersparen, Annullierungen und Verspätungen zu minimieren und zu gewährleisten, dass trotz des Nachtflugverbots die geplanten Starts auch bei widrigen Wetterbedingungen durchgeführt werden können", sagte Schulte. Mit umfangreichen Schulungen und "Live"-Trockentrainings wurde das Personal bestmöglich auf den Start in die Wintersaison vorbereitet.
Schulte wies aber auch darauf hin, dass extreme Wetterlagen wie dichter Nebel oder starker Schneefall naturgemäß zu Einschränkungen des Flugbetriebs führen. Enteisungen und Schneeräumung kosten Zeit und schränken die Kapazität temporär ein. Dies ist auf der Straße, wie auch im Flugverkehr der Fall. "Insgesamt hat bei all diesen Vorgängen die Sicherheit Vorrang. Denn Sicherheit ist im Luftverkehr oberstes Gebot", so Schulte abschließend.
Verkehrsminister Florian Rentsch wies auf die zentrale Bedeutung der Sicherheit im Luftverkehr hin. "Es ist schön zu sehen, dass der Frankfurter Flughafen für die Herausforderungen des Winters sehr gut gerüstet ist. Für uns wie den Flughafen gilt: Safety First."