Naturschutz- und Jugendlichen-Förderung vom Flughafen BER

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Naturpflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet: Im Mittelpunkt des 9. Internationalen Workcamps inmitten der Zülowniederung stand der Groß Machnower Weinberg. 17 Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren aus insgesamt zehn Nationen nahmen am Workcamp teil. Heute präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Arbeit. Im Rahmen des Naturausgleichs fördert die die Freiwilligenarbeit der Jugendlichen.

Die Begegnung von Jugendlichen aus aller Welt wird in Kooperation mit dem Verein Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) e.V. organisiert und vom Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg e.V. vor Ort koordiniert. Die GmbH fördert das Internationale Workcamp im mittlerweile neunten Jahr. Seit dem ersten Camp im Jahre 2005 haben sich bereits 147 Jugendliche aus 32 Ländern für den Natur- und Landschaftsraum engagiert. Weitere langjährige Partner sind die Gemeinde und das Tourismusbüro Rangsdorf, die untere Naturschutzbehörde Teltow-Fläming sowie die Oberförsterei Wünsdorf.

Lebensräume für Waldbewohner gereinigt und vervessert

Der Groß Machnower Weinberg beherbergt unter anderem das drittälteste Naturschutzgebiet des Landes Brandenburg. Es wurde bereits 1936 eingerichtet. Vorbei an märkischen Kiefern und einem knorrigen Eichenwald öffnet sich Besuchern des Weinbergs nun ein "geführter" Weg auf die Bergkuppe, der die sensiblen Areale des Naturschutzgebietes meidet, diese aber dennoch erleben lässt. Von der Bergkuppe hat man einen Landschaftsblick bis weit hinter das Baruther Urstromtal.

Mit Geschick, Muskelkraft und großem Engagement befreiten die Jugendlichen hier rund 1.100 Meter Weg von tiefhängenden Ästen und dichtem Wildwuchs, legten mehr als 200 Meter Naturhecken an, sammelten 15 Säcke voll Müll und Unrat an den Waldrändern, schützten Ameisenhaufen und gestalteten den Aussichtspunkt auf der Bergkuppe neu. Flankierend wurden Pflegemaßnahmen auf den alten Weinbergterrassen zugunsten zahlreicher geschützter Tier- und Pflanzenarten durchgeführt. Rund 1.500 Quadratmeter Fläche wurden von Gehölzen, wie der Spätblühenden Traubenkirsche, befreit. Die Lebens- und Entwicklungsbedingungen für nationale und internationale botanische Besonderheiten sowie für an den Südhängen vorkommende, wärmeliebende Insekten wurden damit deutlich verbessert. Selbst gestaltete Schilder machen auf diese Besonderheiten aufmerksam.

Besuch am Flughafen Teil des Programms

Insgesamt 720 Arbeitsstunden leisteten die Jugendlichen in drei Wochen freiwilliger, naturverbundener Arbeit. Neben den sichtbaren Arbeitsergebnissen bleiben vor allem Naturerlebnisse haften. Mäusebussarde, Kraniche und Weißstörche ließen sich oberhalb des Weinberges blicken, im Wald waren Spechte zu hören und auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad konnten hin und wieder Rehe und Feldhasen beobachtet werden. Auch der Freizeitspaß kam nicht zu kurz. Gemeinsames Baden im Rangsdorfer Kiessee, Ausflüge nach Berlin und Potsdam sowie ein Besuch am künftigen Brandenburg standen auf dem Programm.

Für den Ausbau des Flughafens Berlin Brandenburg Willy Brandt setzt sich die Flughafengesellschaft im Rahmen naturschutzrechtlicher Kompensationsmaßnahmen langfristig für zahlreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ein. Das größte Projekt stellt hierbei die Zülowniederung dar – eine rund 2.600 Hektar große Niederungs- und Kulturlandschaft zwischen Mittenwalde, Dabendorf und Rangsdorf.