Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) in der Schweiz genehmigt die vom Flugplatz Sitten beantragte Änderung des Betriebsreglements im Hinblick auf die Einführung eines neuen, satellitengestützten Anflugverfahrens. Dieses wird für rund 60 Landungen pro Jahr zur Anwendung kommen, hauptsächlich im Winter. Nach einem befristeten Betrieb während zweier Winterhalbjahre kann das Anflugverfahren definitiv bewilligt werden. Bei modernen satellitengestützten Navigationssystemen (Global Navigation Satellite Systems, GNSS) werden Landeanflüge mithilfe von GPS-Signalen durchgeführt. Satellitengestützte Anflugverfahren bieten mehr Flexibilität bei den Anflugrouten.
Im Falle des Flugplatzes Sitten erlaubt ein GNSS basiertes System insbesondere die Definition eines Anflugs mit einem Standard-Anflugwinkel. So können zusätzliche Flugzeugtypen auf der Piste 25 landen. Der neue Anflug beginnt über dem Goms in einer Höhe von rund 5.180 Metern und folgt in gleichmäßigem Sinkflug dem Rhonetal bis in die Gegend von Sitten, wo die Flughöhe noch 2.000 Meter beträgt. Dort wird auf die derzeit gültige Anflugroute eingeschwenkt. Dieses Anflugverfahren soll hauptsächlich in den Wintermonaten, also zwischen November und März, für jährlich rund 60 Landungen von mittelgrossen Charterflugzeugen zur Anwendung kommen.
Diese Änderung des Betriebsreglements wurde nicht öffentlich aufgelegt, da sich das neue Anflugverfahren nur unwesentlich auf die Lärmbelastung auswirkt. Tatsächlich befindet sich die neue Anflugroute außerhalb der für den Flugplatz Sitten maßgebenden Lärmkurven. Das BAZL bewilligt dieses aufgrund der topografischen Gegebenheiten spezielle Anflugverfahren für vorerst zwei Winterhalbjahre, damit seine Auswirkungen beurteilt werden können. Nach Ablauf dieser Frist kann das Verfahren gegebenenfalls geändert werden. Das endgültige Anflugverfahren wird Gegenstand einer neuen Verfügung des BAZL sein.