"Wenn in Tegel und Schönefeld eine Flocke Schnee fällt, dann geht nichts mehr!" Solche und ähnliche Stimmen gab es im Vorfeld des vergangenen Winters reichlich. Geunkt wurde, dass Schnee und Eis den Flugbetrieb zusammenbrechen lassen würden, Starts und Landungen nicht mehr möglich wären. Diese Szenarien haben sich nicht bewahrheitet. Beide Flughäfen, Schönefeld und Tegel waren während des Winters durchgehend am Netz.
Wurden die Mitarbeiter im Winter 2011/2012 noch zu 40 Einsätzen gerufen, waren es in diesem Winter weit über 100 Einsatztage. Bis zu 200 Mitarbeiter der Flughafengesellschaft waren in den vergangenen Monaten im Zweischicht-System und in der Nachtbereitschaft damit beschäftigt, beispielsweise Start- und Landebahnen, Rollwege sowie Vorfeldflächen zu räumen und so den Flugbetrieb zu gewährleisten.
Großräumgeräte und zusätzlich 500.000 Enteisungsmittel
Insgesamt kamen in Schönefeld und Tegel rund 80 Spezialfahrzeuge zum Einsatz, darunter 45 flughafenspezifische Großräumgeräte (z.B. Großflächenstreuer mit 24 Metern Streubreite und Kehrblasgeräte mit einer Räumbreite von 3,50 Metern). Um sicherzustellen, dass jederzeit ausreichend Enteisungsflüssigkeit (ADF) vorhanden war, wurden zusätzlich 500.000 Liter in einem Notfalllager bereitgehalten.
Insgesamt wurde in den ersten drei Monaten 2013 rund 2.000 Tonnen Gemisch aus flüssigen und festen Enteisungsmitteln verbraucht – dreimal mehr, als im gesamten Jahr 2011. Fünf neue Enteisungsfahrzeuge hatte die GlobeGround Berlin GmbH angeschafft. Bereits im Juni 2012 wurde mit den Wintervorbereitungen begonnen.
Hartmut Mehdorn, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: "Dem großartigen Einsatz und der langjährigen Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass die Passagiere sicher durch den Winter gekommen sind. Natürlich muss man zu dieser Jahreszeit immer wieder auch mit Einschränkungen rechnen. Dass sich Reisende ärgern, wenn gerade ihr Flug Verspätung hat oder gar ausfällt, ist natürlich nachvollziehbar. Die allermeisten aber haben Verständnis dafür gezeigt, dass Sicherheit immer vorgeht. Dafür möchten wir uns bedanken. Unterm Strich zählt, dass das wir gut durch den Winter gekommen sind. Eine Teamleistung, auf die unsere Mitarbeiter auch ein bisschen stolz sein dürfen."
Lob für Beschäftigte nach langer Saison
Thomas Kropp, Bevollmächtigter des Lufthansa Vorstands für Berlin und Brandenburg: "Den Mitarbeitern in Tegel gebührt ein großes Kompliment. Dieses eingespielte Team hat in diesen langen, harten Wintermonaten einen tollen Job gemacht. Zu begrüßen sind auch die Ertüchtigungs-maßnahmen an diesem beliebten Airport. Bleibt zu hoffen, dass es auf der BER-Baustelle in diesem Jahr wieder voran geht und der Baufortschritt nicht von Spekulationen über zusätzliche Betriebsbeschränkungen beeinträchtigt wird."
Mit Beginn des ersten Enteisungstages am 12. Oktober 2012 wurde bei der GlobeGround Berlin GmbH die offizielle Wintersaison gestartet. Es folgten 139 weitere Enteisungstage. Im Vergleich dazu wurde in der Wintersaison 2011/2012 nur an insgesamt 114 Tagen an den Flughäfen Tegel und Schönefeld enteist. "Diese Wintersaison ist für alle Beteiligten besonders lang gewesen. Aufgrund der besonderen Umstände sowie Belastungen haben unsere Mitarbeiter hervorragende Arbeit geleistet und die gemeinsamen Wintervorbereitungen aller Partner sind damit aufgegangen", sagte Bernhard Alvensleben, Geschäftsführer der GlobeGround Berlin GmbH & Co. KG.