airberlin nimmt als erste deutsche Fluggesellschaft mit ihrer Boeing-Flotte nun auch in Salzburg satellitengestützte Präzisionsanflüge nach dem RNP-AR Verfahren auf und baut damit ihre technische Vorreiterrolle weiter aus. airberlin setzt bereits seit Januar 2012 das RNP-AR Verfahren für An- und Abflüge in Innsbruck ein.
RNP-AR steht für „Required Navigation Performance – Authorization Required“ und ermöglicht neben einer hochpräzisen und sicheren Kursführung beim Anflug in Gebirgstälern auch Starts und Landungen bei schlechten Witterungsbedingungen. Da beim RNP-Verfahren der Flugweg nicht linear verlaufen muss, können im Endanflug Kurven geflogen werden.
Das RNP-Verfahren verfügt damit auch über ein großes Potenzial, Lärmemissionen zu mindern und die Umwelteffizienz zu verbessern. Das Anflugverfahren könnte künftig auch in der Nähe von Flughäfen eingesetzt werden, um dicht besiedelte Gebiete gezielt zu umfliegen. Auch im Bereich der Treibstoff-Effizienz bietet das RNP-AR Verfahren durch eine effizientere Nutzung des Luftraums, beispielsweise mit verkürzten Anflugrouten, Weitere Einsparmöglichkeiten. In Deutschland wird dieses Potenzial bislang nicht ausgeschöpft.
RNP-AR ermöglicht Starts auch bei schlechter Sicht
Marc Altenscheidt, airberlin Kapitän und Boeing-Flottenchef, sagt: „Die Satelliten-gestützten Präzisionsanflüge nach dem RNP-AR Verfahren erhöhen nicht nur die Sicherheit und die Verlässlichkeit der Flüge, sondern eröffnen auch beim umwelteffizienten Fliegen neue Möglichkeiten. Wir haben dafür die technischen Voraussetzungen innerhalb der Boeing-Flotte geschaffen und mittlerweile alle Piloten für dieses Verfahren geschult. In Salzburg setzen wir das RNP-Verfahren für Anflüge aus Richtung Süden ein. Sollte aufgrund von ungünstigen Wetterverhältnissen ein regulärer Anflug aus Richtung Norden nicht möglich sein, wird dieser ebenfalls von Süden mit dem RNP-Verfahren durchgeführt.“
„In Innsbruck setzen wir das RNP-Verfahren für alle An- und Abflüge ein und haben damit einen immensen Wettbewerbsvorteil. Denn wir können auch bei Nebel und einer Sicht von bis zu 300 Metern starten. Andere Airlines müssen bei solchen Witterungsbedingungen noch im ersten Abflugteil Sichtflugbedingungen halten, um aus dem Tal heraus fliegen zu können“, sagt Marc Altenscheidt.
CANARIAS für Präzisions-Anflüge an weiteren Flughäfen
airberlin unterstützt die Forschung und Anwendung satellitengestützter Präzisions-Anflüge und engagiert sich unter anderem in dem Forschungsprojekt „CO2 and Noise Approach Reduction for International Aviation Sustainability” (CANARIAS). Das Forschungsprojekt wird von der Europäischen Union unterstützt und soll für die Flughäfen La Palma und Lanzarote auf den Kanarischen Inseln Anflüge mit dem RNP-Verfahren prüfen. airberlin fliegt La Palma im Sommer einmal wöchentlich und Lanzarote sechsmal wöchentlich von Deutschland an.