Raumfahrt-Highlights am IAC: Public Day am 03. Oktober

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Auf dem International Astronautical Congress (IAC) kommen vom 01. bis 05. Oktober 2018 Experten aus Raumfahrtagenturen, Raumfahrtforschung und -industrie aus aller Welt zusammen. In der Ausstellung präsentiert das Deutsche Zentrum für Luft- und (DLR) eine Auswahl an aktuellen Raumfahrtprojekten auf insgesamt 560 Quadratmetern.

Die International Astronautical Federation (IAF) vertritt 320 Organisationen aus sechs Kontinenten und 68 Ländern. Workshops, Touren und Technical Sessions mit Vorträgen und Diskussionsrunden sowie eine Ausstellung bieten zahlreiche Gelegenheiten zum Dialog. Dieses Jahr lädt die IAF nach Bremen ein. Über 4.000 Teilnehmer erwartet der Veranstalter. Prof. Pascale Ehrenfreund, DLR-Vorstandsvorsitzende: „Ich freue mich, dass wir als Teil des Teams Germany hier in die globale Weltraumgemeinde zum 69. IAC begrüßen dürfen.“ Das Team Germany als Organisator des Kongress habe keine Mühe gescheut, als Raumfahrtnation zu präsentieren.

DLR-Highlights auf dem IAC 2018

In Halle 5 der Messe ist das DLR auf dem „Team-Germany-Boulevard“ mit einem Haupt- und einem Sonderstand vertreten. Dort stellt es insgesamt 33 Exponate und Forschungsthemen vor. Außerdem lädt das DLR bei der German Night am Dienstag, 02. Oktober, Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zum gemeinsamen Austausch ein. Das Ziel: die weitere Verstärkung der nationalen, europäischen und weltweiten Vernetzung im Bereich der Raumfahrtforschung. Prof. Hansjörg Dittus, Raumfahrtvorstand des DLR: „Die DLR-Raumfahrtforschung nimmt den IAC in Bremen zum Anlass, ein digitales Höhenmodell der Erde auf Basis von Radardaten für die wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung zu stellen.“

MASCOT: Asteroidenlandung während der Kongresswoche

Auf dem Hauptstand ist ein Modell des Asteroiden-Landers MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) vertreten. Sein „realer Zwillingsbruder“, der mit der japanischen Raumsonde Hayabusa2 im Juni dieses Jahres sein Ziel, den Asteroiden Ryugu, erreicht hatte, wird noch während der Kongresswoche, am Mittwoch, 03. Oktober 2018, vom Mutterschiff Hayabusa2 auf die Oberfläche abgesetzt. Bereits eine Woche später erwarten die Wissenschaftler vom DLR, JAXA und CNES erste Daten und Ergebnisse.

Grundlagenforschung und Anwendungen im All

„Der IAC ist eine tolle Plattform, um eine Brücke zu schlagen zwischen Grundlagenforschung und -Anwendungen, was mir besonders wichtig ist. Und dass die Konferenz parallel zur horizons-Mission in stattfindet und Alexander Gerst am 03. Oktober – während des Kongresses – als erster Deutscher Kommandant auf der Raumstation werden soll, freut uns sehr und ist ein ganz besonderer Höhepunkt dieses ereignisreichen Raumfahrtjahres“, sagt Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement und in dieser Funktion zuständig für die deutschen Beiträge zur horizons-Mission und zur ESA.

Das Raumfahrtmanagement zeigt auf dem DLR-Stand Experimente und Informationen der horizons-Mission: zum Beispiel das 3D-Fluoreszenzmikroskop FLUMIAS, das gerade von seinem ersten Einsatz auf der ISS zurück ist. Mit FLUMIAS können erstmals Vorgänge in lebenden Zellen in Echtzeit unter beobachtet und Veränderungen direkt sichtbar gemacht werden. Eine Möglichkeit, völlig neue Einblicke in menschliches Gewebe, Zellkulturen, Mikroorganismen und Pflanzen zu erhalten. CIMON, der erste mobile und mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Astronauten-Assistent auf der ISS, wird ebenfalls vorgestellt – er ist abwechselnd am DLR-Stand und bei Airbus zu sehen. Im November soll Alexander Gerst erstmals mit dem Original-CIMON auf der ISS arbeiten.

Das Cold Atoms Lab (CAL) ist eine kompakte, atomchip-basierte Anlage zur Untersuchung ultrakalter Quantengase wie zum Beispiel Bose-Einstein-Kondensate (BEC). Mit dem CAL wird eine neue Ära der ISS-Forschung eingeläutet, da nun erstmals hochgenau fundamentalphysikalische Fragestellungen mit Quantenobjekten nahe am absoluten Temperaturnullpunkt (minus 273,15 Grad Celsius) untersucht werden können. Unter auf der ISS haben BEC eine Lebenszeit von bis zu 20 Sekunden – das kann kein Labor auf der Erde. Künftig können Quantensensoren beispielsweise zur Lageregelung von Satelliten, zur Abstandsregelung bei Formationsflügen eines Satellitenschwarms oder auch zur präzisen Schwerefeldvermessung der Erde zum Einsatz kommen.

Neben Highlights der horizons-Mission präsentiert das DLR Raumfahrtmanagement Themen aus den Bereichen Innovation und neue Märkte – wie den drahtlosen Satelliten SKITH und das intelligente Baukastensystem für Satelliten iBOSS, aber auch die nationale deutsche Satellitenmission Heinrich Hertz (Start 2021) und die deutsch-französische Klimamission Merlin. Zudem ist die INNOspace-Expo „ALLTäglich!“ in der ÖVB-Arena zu sehen, die anschaulich macht, wie Raumfahrt schon heute das alltägliche Leben beeinflusst.

Umwelt-Monitoring aus dem und Roboter für das ALL

Mit dem Exponat zur Hyperspektralkamera DESIS ist ein DLR-Instrument auf dem IAC vertreten, das einen wichtigen Beitrag für das Umwelt-Monitoring und damit zur Klimaforschung leisten soll. Das DLR Earth Sensing Imaging System Spectrometer, kurz DESIS, „blickt“ mit 235 Spektralkanälen auf die Erde und erkennt so Veränderungen des Ökosystems der Erdoberfläche. Das Instrument soll Daten zur Unterstützung wissenschaftlicher, humanitärer und kommerzieller Ziele wie zum Beispiel der Landwirtschaft liefern. Wie wichtig die Forschung zum globalen Klimawandel ist, hat nicht zuletzt der Jahrhundertsommer 2018 gezeigt.

Auf dem Sonderstand stellt das DLR mit ARCHES (Autonomous Robotic Networks to Help Modern Societies) eine seiner Forschungsaktivitäten zur robotischen Exploration vor. In dem interdisziplinären Projekt forscht das DLR gemeinsam mit seinen Partnern der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF), dem Alfred-Wegener-Institut, GEOMAR sowie dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT). Die Vision ist die zukünftige Erkundung ferner Planeten und der irdischen Tiefsee durch kooperierende Schwärme autonomer Roboter.

Publikumstag am 03. Oktober

Der IAC richtet sich hauptsächlich an Fachbesucher. Aber auch die interessierte Öffentlichkeit erhält beim Public Day am 03. Oktober von 12:00 bis 18:00 Uhr die Gelegenheit zum Einblick in die aktuelle . Schließlich ist das Motto des diesjährigen IAC „Involving Everyone“. Der Eintritt zum Public Day ist frei.

Die Nachwuchsarbeit ist dem DLR stets besonders wichtig: So finden im Rahmen des IAC in Zusammenarbeit mit den Partnern IAF, ISEB, VSSEC, ESA und ESERO im Bremer DLR-Institut für Raumfahrtsysteme und am DLR_School_Lab der Lehrerworkshop des International Space Education Board (ISEB) statt. Das DLR_School_Lab Bremen besucht darüber hinaus den Kongress mit den Schülerinnen und Schülern des DLR_School_Lab-Clubs und organisiert zusammen mit dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) erstmalig den Schüler-IAC „Teen Spirit for Space“. Die 35 Teilnehmer aus den Klassen 1 bis 11 kommen aus ganz Deutschland.

Vor Ort im DLR-Institut für Raumfahrtsysteme

Neben den täglichen Führungen für die Konferenzteilnehmer durch das DLR-Institut für Raumfahrtsysteme und denen für den ganz jungen Nachwuchs wird am Donnerstag, 04. Oktober, eine spezielle Tour für Young Professionals und Studierende angeboten. Das Institut gibt Nachwuchswissenschaftlern Einblicke in die aktuellen Forschungsprojekte. Auf der Tour schauen sie hinter die Kulissen des DLR Bremen und stellen ihre Fähigkeiten bei einer Systemanalyse unter Beweis.

Bereits über 50.000 Besucher auf MASCOT-Ausstellung

Noch bis Sonntag, 14. Oktober 2018 ist die Ausstellung „Kontakt mit einem Asteroiden: Hayabusa2 und MASCOT“ in der unteren Rathaushalle Bremen geöffnet. Die an der Mission beteiligten DLR-Institute und -Einrichtungen haben sie gemeinsam mit den externen Partnern entwickelt. Seit ihrer Eröffnung am 10. Juli 2018 hat sie bereits über 50.000 Besucher angelockt.

Bremen, wichtiger Standort für Raumfahrt in Deutschland

Als Veranstaltungsort ist Bremen nach 2003 erneut eine passende Wahl des Veranstalters IAF, der den Kongress zum 69. Mal ausrichtet. Ist die Hansestadt doch eine der Raumfahrt-Hochburgen in Deutschland und Europa. Das DLR ist in Bremen mit seinem Institut für Raumfahrsysteme vertreten, viele Industriepartner dort ebenfalls ansässig. Aber nicht nur für den deutschen Norden sind und Raumfahrtunternehmen ein wichtiger Standortfaktor. Für ganz Deutschland ist die Raumfahrt sowohl ein zentraler Technologie- und Innovationstreiber als auch wesentlicher Bestandteil des Arbeitsmarkts.

Am Rande des IAC findet das 9. IAF International Meeting for Members of Parliaments zum Thema „The Seamless Chain of Innovation – From Space Science to Business“ statt. Erwartet werden Parlamentarier aus der ganzen Welt, die sich in ihren Heimatparlamenten mit Luft- und Raumfahrt beschäftigen. Darunter auch Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, und Klaus-Peter Willsch, Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Deutschen Bundestag, die als lokale und nationale Gastgeber fungieren. Die Parlamentarier haben am Dienstag, 02. Oktober die Möglichkeit, die ortsansässige Raumfahrtindustrie und das DLR Bremen zu besuchen.

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