Vom 20. bis 25. Mai präsentiert Airbus Defence and Space auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin im Airbus-Pavillon sein breites Portfolio. Als eine von drei Divisionen der Airbus Group ist Airbus Defence and Space mit einem Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro die europäische Nummer eins im Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft, das weltweit zweitgrößte Raumfahrtunternehmen und gehört zu den zehn größten Verteidigungsunternehmen.
Auf der ILA Air Show in Berlin wird Airbus Defence and Space die A400M in der Luft und auf dem Boden präsentieren. Die A400M ist ein völlig neu entwickeltes und speziell auf die Anforderungen der Streitkräfte im 21. Jahrhundert hin ausgelegtes militärisches Transportflugzeug.
A400M wird in Dienst gestellt
Mit ihrem leistungsfähigen Turboprop-Antrieb fliegt die A400M höher, schneller und weiter. Gleichzeitig verfügt sie über exzellente Manövrier- und Langsamflugeigenschaften sowie die Fähigkeit zum Betrieb auf kurzen und unbefestigten Pisten.
Ausgestattet mit modernsten Technologien eignet sich die A400M nicht nur für taktische und strategisch/logistische Missionen, sondern auch für Spezialeinsätze wie beispielsweise die Luftbetankung. Durch den speziell konzipierten Frachtraum kann die A400M dabei auch sperrige Ausrüstungen, wie sie heute zunehmend für militärische Missionen und humanitäre Hilfseinsätze benötigt werden, schnell dorthin bringen, wo sie unmittelbar am dringendsten benötigt werden. Im August 2013 nahm die erste A400M bei der französischen Luftwaffe ihren Dienst auf. Insgesamt befinden sich derzeit rund 35 Flugzeuge in verschiedenen Produktionsstadien, darunter bereits sechs der insgesamt 53 A400M für die Bundeswehr.
Im Airbus-Pavillon ist auch das neuste Ausstellungsmodell des Eurofighter zu sehen. Der Eurofighter ist das modernste und leistungsfähigste Mehrrollen-Kampfflugzeug, das zurzeit auf dem Weltmarkt verfügbar ist. Bisher haben sieben Nationen (Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Österreich, Saudi-Arabien und Oman) den Eurofighter beschafft. Die Flotte hat bis heute weltweit mehr als 200.000 Flugstunden absolviert. Damit ist der Eurofighter das sicherste und eines der zuverlässigsten Kampfflugzeuge im Einsatz.
Mit 719 Flugzeugen unter Vertrag, 571 Bestellungen und mehr als 400 Auslieferungen ist der Eurofighter das derzeit größte militärische Beschaffungsprogramm in Europa und stärkt mit seiner Hochtechnologie die Position der europäischen Luftfahrtindustrie im internationalen Wettbewerb. Das Programm sichert mehr als 100.000 Arbeitsplätze in 400 Unternehmen.
Unbemannte Flugsysteme
Auf der ILA 2014 zeigt Airbus Defence and Space auch unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs). Heron 1 ist ein unbemanntes Flugsystem (Unmanned Aerial System – UAS) mit mittlerer Flughöhe und großer Flugdauer (Medium Altitude Long Endurance – MALE), das bei der deutschen Luftwaffe im Einsatz ist. Das im Gefechtsfeldeinsatz bewährte System der MALE-Kategorie basiert auf der Heron-Plattform von Israel Aerospace Industries (IAI) und ist für Aufklärungs- und Verfolgungsmissionen über dem Gefechtsfeld ausgelegt.
TR-50 Scout ist ein von Airbus Defence and Space entwickeltes taktisches unbemanntes Luftfahrzeug (Unmanned Aerial Vehicle – UAV) für Aufklärungsaufgaben. Das Starrflügler-UAV eignet sich für militärische Einsätze wie Nachrichtengewinnung, Aufklärung, Überwachung und Zielerfassung. Nach mehr als 30 Flügen seit seinem Erstflug im Jahr 2010 absolvierte TR-50 Scout im Dezember 2013 den ersten Flug in der endgültigen Konfiguration. Derzeit wird das System Partnern und Kunden vorgeführt.
Das Kleinfluggerät Zielortung (KZO) ist ein von Airbus Defence and Space entwickeltes, gefechtserprobtes taktisches unbemanntes Luftfahrzeug (Unmanned Aerial Vehicle – UAV). Das Starrflügel-UAV eignet sich für militärische Einsätze wie hochpräzise Zielaufklärung und Schadensbewertung. Bisher wurden zwölf Systeme mit 60 unbemannten Luftfahrzeugen ausgeliefert. Bei der Bundeswehr ist das KZO seit 2005 im Dienst und hat seit 2009 mehr als 1.000 Einsätze für die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF – International Security Assistance Force) in Afghanistan geflogen.
Der Technologiedemonstrator „Sagitta“ unterstreicht die führende Rolle von Airbus Defence and Space bei der Entwicklung von Technologien für den unbemannten Flug. Das im Forschungsprogramm Sagitta entwickelte innovative Zellenkonzept wird von Airbus Defence and Space, Partnerunternehmen und bis zu 15 deutschen Universitäten zur Entwicklung von intelligenten Lösungen in Schlüsselbereichen wie Tarnkappendrohnen, autonome Fluglösungen und Datenübertragung eingesetzt.
Raumfahrt-Programme und das neue MPCV-ESM für Orion der NASA
Zu den weiteren Ausstellungs-Highlights gehört die Trägerrakete Ariane 5 Midlife Evolution (ME), die Airbus Defence and Space im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA weiterentwickelt. Mit ihrer Doppelstartvorrichtung kann die Trägerrakete Ariane 5 Midlife Evolution (ME) eine Nutzlast von bis zu 12 Tonnen und damit zwei Satelliten mit einem Gewicht von mehr als 5 Tonnen bei einem Start in die geostationäre Umlaufbahn befördern. Der Erststart ist für Mitte 2018 vorgesehen.
Zu den Glanzstücken rund um die 1.500 Quadratmeter große Raumfahrthalle, die Airbus Defence and Space als Schlüsselpartner gemeinsam von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und den im BDLI mitgestaltet, gehört die Antriebs- und Versorgungs-Einheit MPCV-ESM (Multipurpose Crew Vehicle – European Service Modul) für die amerikanische „Orion„-Kapsel, die Airbus Defence and Space derzeit entwickelt. Dieses Modul basiert auf dem Design und den Erfahrungen des Versorgungsfahrzeugs ATV (Automated Tranfer Vehicle) für die Internationale Raumstation, das Airbus Defence and Space entwickelt und gebaut hat.
Das europäische Servicemodul MPCV-ESM ist ein Zylinder mit einer Höhe und einem Durchmesser von etwa vier Metern und wird unterhalb der Orion-Raumkapsel angebracht. Zusätzlich zu seiner Antriebsfunktion für das Orion-Raumfahrzeug wird das MPCV-ESM für Orbitmanöver und Lageregelung zuständig sein, Wasser und Sauerstoff für die Besatzung bereitstellen sowie die Stromversorgung und Temperaturregulierung übernehmen, während es am Crewmodul angedockt ist.
Zu sehen ist in der Raumfahrthalle auch das Weltraum-Spektrometer NIRSpec (Near Infrared Spectrograph), das Airbus Defence and Space an die NASA zur Integration in das James Webb Space Telescope (JWST) ausgeliefert hat. Das „Superauge“ wird als zentrales Instrument des Hubble-Nachfolgers künftig gleichzeitig bis zu einhundert Himmelskörper wie Galaxien und Sterne erfassen können und damit große Teile des Weltraums in bisher unerreichter Tiefe beobachten können und damit einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen.
Ein weiterer Ausstellungs-Höhepunkt ist Gaia, Europas modernstes Weltraumteleskop, das Airbus Defence and Space für die Europäische Weltraumorganisation ESA gebaut hat. Es fertigt momentan eine hochpräzise 3D-Karte unserer Galaxie und der Milchstraße an und soll bisher unbekannte Objekte aufspüren. Ziel der Gaia-Mission ist es, tiefere Einblicke in die Ursprünge und die Entwicklung unserer Galaxie zu liefern. Es wird mit der Entdeckung Hunderttausender neuer Himmelskörper gerechnet und außerdem sollen Zehntausende Asteroiden identifiziert werden.
High-Tech-Radarsatelliten für die Erdbeobachtung
Mit einer interaktiven Präsentation von WorldDEM zeigt Airbus Defense and Space ein digitales Höhenmodell (DHM), dass seit kurzem auf den Markt ist und das die Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit von Pol zu Pol abdeckt. Mit WorldDEM lässt sich die Qualität von DHM-Anwendungen für Kunden in zahlreichen Branchen wie Verteidigung, Luftfahrt, Öl- und Gasgewinnung oder Bergbau verbessern.
Das neue Modell basiert auf Daten der hoch auflösenden deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X, die in öffentlich-privater Partnerschaft (Public-Private-Partnership PPP) zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Airbus Defence and Space mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie realisiert wurden. Während der in der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM) erfasste Datensatz bisher lediglich eine Rasterweite von 90 Metern bot, deckt WorldDEM die ganze Welt nun mit einer Rasterweite von zwölf Metern ab.