Luftwaffe und Bundesheer trainieren Flugzeugbrandbekämpfung

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Manuel und Timon sind militärische Brandschützer. Der eine in , der andere in . Sie erzählen von ihrer Arbeit, prägenden Erlebnissen und lustigen Momenten.

Am Ende einer Übungswoche profitieren die beiden jungen Brandschützer aus und vom jeweils anderen und erzählen von ihrem Beruf: Oberwachtmeister Manuel vom österreichischen Bundesheer und Hauptfeldwebel Timon aus der siebten Staffel des Objektschutzregimentes der .

Seit einigen Tagen trainieren sie gemeinsam die Flugzeugbrandbekämpfung auf dem Fliegerhorst in Schortens. 2016 begann die Zusammenarbeit der beiden Länder zum Brandschutz. Seitdem besuchen sie sich gegenseitig im jährlichen Wechsel. Dieses Jahr sind die Österreicher wieder in Norddeutschland zu Gast. Die Teams in Schortens sind gemischt. Deutsche und Österreicher trainieren hier für Luftnotlagen.

Manuel wäre ursprünglich gern zur Berufsfeuerwehr gegangen, aber ein schwerer Unfall verhinderte diesen Weg. „Mit dem Unfall ist mir noch bewusster geworden, wie wichtig dieser Job ist; wie wichtig die Feuerwehr einfach ist“, erzählt er. Zwar kann er seine Verletzung auskurieren, doch ist er danach zu alt für die Berufsfeuerwehr. Er tritt der österreichischen Panzertruppe bei und erfährt dort 2013 vom militärischen Brandschutz. „Da hab ich mir gedacht: ‚Das ist ja perfekt!‘ und hab mich beworben. Ich wurde direkt angenommen.“

Avioniker bei der Feuerwehr

Auch Timon erfährt erst von der Brandschutzstaffel, nachdem er bereits als Avioniker bei der arbeitet. Kameraden aus seiner Grundausbildung erzählen ihm begeistert von der . Danach stellt auch er einen Antrag auf einen Wechsel. 2016 wird er ausgewählt. Bis dahin hatte er noch keine Erfahrungen mit der Feuerwehr. „Ich wollte schon in meiner Jugend Soldat werden. Das stand für mich ganz oben“, sagt er.

Beide bestehen die Atemschutztauglichkeit, die wichtigste Voraussetzung für den Job und beweisen ihre körperliche Leistungsfähigkeit ohne Probleme. Nach ihrer anschließenden, recht ähnlichen, dreijährigen darf sich Manuel ABC-Gruppenkommandant und Timon Brandschutzfeldwebel nennen. Drei Jahre nach einer recht ähnlichen Ausbildung werden Manuel und Timon ABC-Gruppenkommandant oder Brandschutzfeldwebel.

Auch wenn das Feld der Brandbekämpfung ähnlich ist, gibt es doch Details die anders sind. Dabei vom jeweils anderen zu lernen, steht für beide Soldaten im Vordergrund. „Wie gehen die Deutschen vor, wie üben sie an den großen Maschinen“ – Hauptaugenmerke für den Oberwachtmeister. Die neuen Sichtweisen und Blickpunkte die sich aus der gemeinsamen Arbeit ergeben sind unbezahlbar. Manuel ist besonders froh über die Möglichkeit, auf einem stillgelegten Flugfeld zu trainieren. Das geht in Österreich so nicht.

Die Luftfahrzeugrettungszüge des Bundesheeres sind auf den fünf aktiven Flugplätzen in Langenlebarn und Aigen im Ennstal, sowie in Hörsching und Zeltweg in der Steiermark stationiert. In der Wiener Neustadt befindet sich der fünfte und kleinste Flugplatz. Dabei handelt es sich um einen Übungs- und Ausweichflugplatz österreichischer . Auf den vier großen Flugplätzen herrscht ständiger Flugbetrieb und die Brandschützer sind im Schicht- und Wechseldienst für je 24 Stunden pro Schicht. Bis auf eine kleine Einheit im Libanon arbeiten die Österreicher ausschließlich im eigenen Land – ihre Heimat sind ihre Flughäfen. Zur Aufgabe der militärischen Brandschützer beider Nationen gehört nicht nur das Flugzeug, sondern auch sein Hangar.

Brandbekämpfung am Hangar und Container

Die siebte Staffel der Objektschützer hingegen ist eine reine Einsatzkompanie. Sie üben ununterbrochen, um sich auf ihren Einsatz in Mali vorzubereiten. Timon war selbst bereits in Afghanistan. Als nahezu letzter Soldat verließ er vor etwa vier Wochen afghanischen Boden, nachdem das Ende des Mandats beschlossen wurde. Manuel war 2017 als Rettungssanitäter im Auslandseinsatz. Er begleitete dabei einen Pionierzug, der in Straßen baute.

Der österreichische Brandschützer überlegt kurz, als er nach der Situation gefragt wurde, die ihm besonders im Gedächtnis blieb: „Die Heißausbildung im Brandcontainer“, ist seine Antwort. Während der Ausbildung zum Gruppenkommandanten erleben die Soldaten dort einen echten Brand – etwas ganz Anderes gegenüber den Bränden, die sonst durch Gas simuliert werden. „Da hab ich den Satz ‚je näher dem Feuer, desto näher dem Boden‘ erst richtig verstanden. Wenn es wirklich brennt, merkst du erst, womit du es im Einsatz wirklich zu tun hast.“ Den Kopf tief zu halten, ist in den mehrere hundert Grad heißen Containern überlebenswichtig. Oben, wo die Hitze sich auf bis zu 800 Grad staut, beginnen sogar die Helme zu schmelzen.

Auch für Timon war die Ausbildung an sich am prägendsten. Stolz erzählt er aber auch von der Schichtübungswoche der Brandschützer im vergangenen Jahr. Die Österreicher waren damals schon mit dabei. „Da haben wir was auf die Beine gestellt – das war Wahnsinn“, schwärmt er von fliegenden Hubschraubern auf dem Weg zum Personnel Recovery, schwerem Gerät und großen Übungslagen. Eine wirklich einzigartige Erfahrung für ihn war aber sein Afghanistaneinsatz. Timon war einer der letzten Soldaten, die das Camp Marmal verlassen haben; er saß in einer der letzten vier Maschinen. Was findet ihr am anderen am witzigsten?

Beide lachen. „Ihr sagt’s ‚Moin‘“, findet Team Österreich, „ich hab einfach nicht verstanden, warum ihr den ganzen Tag über ‚Morgen‘ sagt. Mittlerweile weiß ich es – das kommt ja gar nicht von ‚Morgen‘.“ Tatsächlich hat das Wort eine plattdeutsche Herkunft. Es kommt von „moi“, was so viel wie „angenehm, gut, schön“ bedeutet. Team Deutschland amüsiert sich im Gegenzug aber auch sehr gern über den Dialekt der Österreicher. Ein Glück hoben die beiden Kommandeure, Oberst des Generalstabs Reinhard Kraft und Oberst Marc Vogt, die fehlende sprachliche Barriere besonders hervor, als es um die Kooperation der Nachbarländer ging.

Nach vielen Tagen der gemeinsamen Übung und der allgemeinen Anfälligkeit für die Übernahme fremder Dialekte, nimmt jeder der Soldaten ein Stück des anderen mit. Österreich übt sich in der richtigen Aussprache des tageszeit- und themenunabhängigen „Moin“, wohingegen die Masse der Deutschen mit dem „Oachkatzlschwoaf“ beschäftigt ist.