Am 30. Oktober 2015 wurde die OHB System AG von der Bundesrepublik Deutschland – vertreten durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) – beauftragt, die Leistungsfähigkeit der SATCOM Ankerstation in Gerolstein um eine UHF-DAMA-Fähigkeit (Ultra High Frequency-Demand Assigned Multiple Access) zu erweitern. Das zu realisierende System ergänzt die bestehende UHF-DAMA Kontrollstation am Standort der SATCOM Ankerstation in Kastellaun zur bedarfsgerechten Zuweisung der UHF-Ressourcen auf den bundeswehreigenen geostationären Satelliten COMSATBw 1 und 2.
Bereits am heutigen Mittwoch, den 11. November 2015 beginnt mit dem Kick-Off in Gerolstein die Realisierung. Mit der zusätzlichen UHF-DAMA Kontrollstation in Gerolstein sichert die OHB System AG als Hauptauftragnehmer und Systemführer eine für die Bundeswehr einsatzwichtige Funktionalität und sichert damit die Führungs- und Kommunikationsfähigkeit der Bundeswehr in den Einsatzgebieten.
„Die Erweiterung der Ankerstation um die UHF-DAMA Komponente besitzt für OHB eine strategische Bedeutung. Wir möchten unsere vorhandene Expertise im Bereich der Satellitenbodensysteme weiter ausbauen und unsere Fähigkeiten als Systemanbieter auch weltweit vermarkten“, sagt der für Terrestrische Anwendungen verantwortliche Vorstand, Frank Negretti.
Die UHF-DAMA Kontrollstation sichert dem Designgedanken folgend den UHF‑Dienst und wird integraler Bestandteil der großen Bodenstation in Gerolstein. Die Systemführung erfolgt zentral über das Management-Kommunikationsnetz aus Rheinbach. Die Erweiterung der Satelliten-Kontrollstation beinhaltet eine Außeneinheit mit zwei Antennen, dem Technik– und Betriebscontainer einschließlich der Containerinfrastruktur und den spezifischen DAMA-Komponenten sowie den Einrichtungen für die Remote-überwachung und -steuerung der Anlage aus dem Betriebsraum der großen Bodenstation in Gerolstein und der Zentrale in Rheinbach.
Die zu liefernde Geräteausstattung für die Kontrollstation in Gerolstein ermöglicht in Kombination mit der bestehenden Kontrollstation in Kastellaun den gleichzeitigen Betrieb aller zehn auf den COMSATBw vorhandendenen UHF-Transpondern. Jeweils ein Kanal in Gerolstein und Kastellaun wird für Ausfälle als Hot-Redundanz vorgehalten. Die beiden Antennen der Satelliten-Kontrollstation sind mit einer manuellen Ausrichtmöglichkeit ausgestattet, so dass Sie neben den bundeswehreigenen Satelliten auch mögliche Satelliten alliierter Partner auf dem sichtbaren geostationären Orbitalbogen bedient werden können.