MT Mechatronics ist maßgeblich am Bau der neuen Startanlagen für die Ariane 6-Trägerrakete beteiligt und konnte jetzt die ArianeGroup auch im europäischen Wettbewerb um eine große Präzisionsanlage für das Mechanical Ground Support Equipment MGSE überzeugen.
Dabei handelt es sich um eine Ausrichtungsplattform für die End-Integration (EFF, ESR Finishing Facility) der P120-Booster am Startplatz in Kourou, Französisch-Guayana. Die technische Herausforderung bei diesem EFF-Dock genannten Projekt ist keine geringere, als die 226 Tonnen Last des Raketenmotors mit seinen Paletten mit hoher Präzision zu positionieren, bevor er mit dem Zentralkörper der Rakete auf dem Starttisch, ebenfalls aus dem Hause MT Mechatronics, verbaut wird. Der 800 Tonnen schwere Starttisch wurde bereits nach Kourou geliefert, wie auch die ersten Mastteile für den Versorgungsturm.
Positionerung von Spezialisten
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem anspruchsvollen Auftrag den Ausbau des Produktsegments MGSE weiter vorantreiben können. Er untermauert unsere Strategie, die Erfahrung aus dem Hochpräzisions-Engineering für Antennen und Teleskope jetzt auch für die komplexen Anlagen zum Handling von Weltraumsystemen am Boden einzusetzen“, sagt Lutz Stenvers, Geschäftsführer der MT Mechatronics.
Zunächst geht es für die Mainzer Ingenieure bei diesem neuen Auftrag darum, das technische Konzept zu verbessern und weiteres Einsparpotenzial zu identifizieren. Danach folgt die Fertigung des optimierten EFF-Docks mit Übergabe und Inbetriebnahme der Großanlage in Kourou im Juli 2019.
Der neue, im Aufbau befindliche Startplatz für die Ariane 6, die ab 2020 starten soll, heißt ELA4 (l’Ensemble de Lancement Ariane Nr. 4). Die zukünftige europäische Trägerrakete wird im Vergleich zum Vorgängermodell horizontal zusammengebaut. Das spart sowohl Kosten als auch Zeit bei der Integration. Die Rakete wird erst direkt am Startplatz in einem 90 Meter hohen und 8.000 Tonnen schweren mobilen Gebäude auf Schienen aufgerichtet, das kurz vor dem Start weggerollt wird.