Austro Control verweist auf eine besonders effiziente Abwicklung des Flugverkehrs in der An- und Abflugkontrolle im Tower am Flughafen Wien, wodurch sich Verspätungen im Rahmen hielten.
Trotz einer Verkehrszunahme von 14 Prozent bei An- und Abflügen am Flughafen Wien konnte die österreichische Flugsicherung die Verspätungssituation in diesem Sommer bisher stabil halten, ein Chaos ist ausgeblieben. Für Passagiere hat es kaum spürbare Auswirkungen des erhöhten Flugverkehrsaufkommens gegeben.
Flugrouten aus Deutschland verlagert
Etwas anders stellt sich die Situation im österreichischen Luftraum im Überflug dar. Aufgrund von Kapazitäts-Engpässen in ganz Europa wird der Flugverkehr in immer größerem Ausmaß auf Flugrouten durch Österreich verlagert. Benachbarte Flugsicherungen, zum Beispiel in Deutschland, bieten einzelne Flugstrecken aufgrund von Personalmangel zum Teil gar nicht mehr an. Zuletzt sind dadurch zusätzliche zehn Prozent an Flugverkehr durch Österreich gelotst worden, und das bringt auch in Österreich die Kapazität der Flugsicherung an ihre Grenzen.
Im Sinne der gesamteuropäischen Netzwerkverantwortung übernimmt Austro Control somit zusätzlichen Flugverkehr, wenngleich Verspätungen dann nicht immer zu vermeiden sind. Dazu kommt, dass sich in Österreich die topographisch besonders herausfordernde Lage zuletzt mit immer massiveren Gewitter-Phänomenen bemerkbar macht, die den Flugverkehr ebenfalls beeinträchtigen und so zu wetterbedingten Verspätungen in der Statistik führen. Wie auch die deutsche Flugsicherung DFS hat Austro Control eine Ausbildungsoffensive gestartet, um dem Fluglotsen-Mangel zu begegnen. Pro Jahr sollen 40 neue Fluglotsen aufgenommen werden und damit in den nächsten Jahren sukzessive zu einer Entlastung der Situation im Flugverkehr beitragen.