Der Berliner Senat hat den von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Andreas Geisel vorgelegten Bericht an das Abgeordnetenhaus über die Planung und Entwicklung des ehemaligen Flughafens Tempelhof beschlossen. Der Bericht enthält die wesentlichen Zielvorgaben für die weitere Entwicklung des Flughafengebäudes. Dieses soll zeitgemäß und unter Berücksichtigung der stadtentwicklungs, kultur- und wirtschaftspolitischen Ziele des Landes Berlin genutzt werden. Der 2015 begonnene Prozess zur Profil- und Markenbildung wird 2016 mit der Erarbeitung eines bauteilbezogenen Nutzungskonzepts für das Gesamtgebäude fortgeführt; mit dem Ziel, die konzeptionelle und bauliche Öffnung des Gebäudes und die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers der Kunst und Kultur sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft unter der Marke „Berlin Creative District“ umzusetzen.
Senator Geisel unterstrich die Bedeutung des Ortes: „Wir brauchen für das Flughafengebäude in Tempelhof eine Entwicklungsperspektive, die über die aktuelle Nutzung als Notunterkunft hinausgeht. Ich sehe im Flughafen Tempelhof nach wie vor ein großes Potenzial für Berlin. Wir werden den Ort mit seiner Geschichte angemessen würdigen, das Gebäude weiter für die Öffentlichkeit zugänglich machen und die Flächen kreativ, kulturell und wirtschaftlich nutzen.“
Die bereits laufenden Projekte sollen sich in dieses Gesamtkonzept gut integrieren:
- Erschließung der Dachflächen des Gebäudes für die Öffentlichkeit. Kernstück ist eine „Dachgalerie“ auf dem 1,2 km langen Flughafendach, von der sich ein spektakulärer Blick auf das ehemalige Flugfeld und die Stadt eröffnet. Die Planung des Vorhabens wird bis 2017 konkretisiert. Eine Realisierung soll ab Ende 2017/2018 folgen.
- Projekt Tempelhof Tower. Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) des Bundes „Nationale Projekte des Städtebaus“ ist das Vorhaben „Öffnung des Flughafens Tempelhof-Tower THF“ ausgewählt worden. Ziel des Projektes ist es, den westlichen Kopfbau des Flughafens am Tempelhofer Damm barrierefrei zugänglich zu machen. Eine Projektrealisierung ist bis 2018 vorgesehen.
- Für die Realisierung der Projekte „Dachgalerie“ und „Tower THF“ steht insgesamt ein Förderbudget von voraussich tlich 28 Mio. Euro zur Verfügung.
- Mit dem Umzug des Alliiertenmuseums nach Tempelhof soll insgesamt ein kultureller und touristischer Nutzungsschwerpunkt in Bereich von Hangar 7 und Kopfbau West entstehen. Mit Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundes am 13. November 2015 konnte das Alliiertenmuseum die Finanzierung für das Vorhaben in Höhe von insgesamt rd. 27 Mio. Euro sichern.
- Am Platz der Luftbrücke ist im Erdgeschoss des Bauteils „H2 rund“, direkt südöstlich an den Platz der Luftbrücke angrenzend, neben gastronomischen Angeboten, ein Besucherzentrum geplant. Es soll die zentrale Anlaufstelle für Touristen werden und den Besucherinnen und Besuchern eine kompakte Erstinformation über das Flughafengebäude und das Tempelhofer Feld bieten. Auch hier soll die Planung bis 2017 konkretisiert werden.